Glock-Kolumne: Die Lotus-Jagd geht weiter

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In Silverstone gab es für das Team und uns Fahrer viel zu erleben

Liebe Leser von 'Motorsport-Total.com',

meine Güte, ging das schnell! Jetzt ist schon die halbe Saison vorbei, dabei fühlt es sich noch gar nicht so an. Auf der anderen Seite, haben gerade wir bei Virgin Racing in diesen vergangenen Monaten enorm viel erlebt. Der Aufbau eines ganz neuen Formel-1-Teams ist wirklich nicht einfach, aber trotzdem bin ich der Meinung, dass wir insgesamt einen guten Job gemacht haben.

Der Abstand zu den etablierten Teams ist kleiner geworden. Vor allem durch unser neues Aerodynamikpaket, das wir in Silverstone erstmals dabei hatten, sind wir auf Schlagdistanz zu Lotus. An alles Weitere dürfen wir in diesem Jahr nicht denken. Für uns geht es tatsächlich nur darum, die erste Saison als bester Neuling abzuschließen. Das ist unsere Liga.#w1#

Silverstone habe ich mit etwas gemischten Gefühlen verlassen. Auf der einen Seite hatten wir die neuen Aerodynamikteile, die uns ganz bestimmt deutlich vorangebracht haben. Das Auto ist vorne, aber auch auf der Hinterachse deutlich stabiler. So ist es einfacher, wirklich ans Limit zu gehen. Vor allem auf den Bodenwellen in Silverstone war das enorm wichtig.

Leider hatten wir aber auch wieder eine ganze Menge technischer Zipperlein. Am Freitag ein Benzinleck, dann einen kaputten Frontflügel, am Samstagvormittag einen defekten Gassensor. Das sind alles Dinge, die bei einem neuen Team vorkommen können. Aber in dieser Häufigkeit wurde das zum echten Problem, denn ich konnte vor dem Qualifying kaum Setuparbeit machen und keinen Run auf weichen Reifen fahren.

Also ging es am Samstagmittag quasi im Blindflug in die Zeitenjagd. Und dafür lief es dann wirklich sehr gut. Meine beiden Runden waren klasse und der Wagen hat eindeutig das Zeug, den Lotus auch mal die Hölle heiß zu machen. Im Rennen lief es auch gut. Ich lag nach dem Boxenstopp vor Heikki Kovalainen und wollte gerade ordentlich Druck auf meinen Ex-Teamkollegen Jarno Trulli machen, aber da erwischte mit eine Windböe in Kurve vier.

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Mein Virgin-Cosworth VR-01 läuft mit den neuen Teilen deutlich besser Zoom

Ich konnte mein Auto gerade noch so abfangen, fast wäre ich abgeflogen. In dieser Szene konnte leider Heikki an mir vorbeikommen, deswegen waren im Ziel beide Lotus vor mir. Aber dennoch nehme ich die positiven Aspekte aus Großbritannien mit. Uns fehlen vielleicht immer noch zwei oder drei Zehntelsekunden auf die grüne Konkurrenz, aber zumindest einen Teil davon kann man fahrerisch egalisieren.

Für unser Team war Silverstone natürlich ein ganz besonderer Event: das allererste Heimrennen der nagelneuen Formel-1-Mannschaft. Bei vielen tollen Veranstaltungen sind wir den Fans, Partnern und Sponsoren von Virgin Racing begegnet und überall herzlich aufgenommen worden. Das war für mich und mein Team eine ganz wichtige Erfahrung. Diese enorme Unterstützung ist motivierend.

Unser Team hat schon jetzt Fanclubs, der Rückhalt wird immer größer. Die leidenschaftlichen Leute gehen mit uns durch gute und schlechte Zeiten. Wenn man bedenkt, dass wir bisher fast ausschließlich sportlich schlechte Zeiten erlebt haben, dann bin ich gespannt auf den Jubel unserer Fans, wenn erst einmal die guten Zeiten beginnen.

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Schade: Fußball-WM vorbei und ich muss mir eine neue Frisur machen lassen Zoom

Für mich geht es jetzt ganz schnell zum nächsten Heimrennen, denn die nächste Station heißt Hockenheim. Für einen deutschen Piloten ist so etwas natürlich immer ganz besonders. Auf der Strecke und im dortigen Fahrerlager kenne ich jedes Sandkörnchen, das ist natürlich ein Vorteil. Außerdem gibt es weitere Updates für unseren VR-01. Die Lotus-Jagd geht weiter. Vielleicht können wir in Hockenheim schon vor denen sein.

Drückt mir die Daumen,