Glock über den neuen Heckflügel: "Brandgefährlich"

Timo Glock schließt sich der Kritik seiner Kollegen an und spricht über die großen Gefahren des verstellbaren Heckflügels ab der neuen Saison

(Motorsport-Total.com) - Auch in der kommenden Saison werden die Fahrer und Teams der Formel 1 mit neuen Regeln konfrontiert: Nicht nur, dass der langjährige Reifenlieferant Bridgestone das Pneuzepter zum Jahresende an Pirelli übergibt, auch KERS wird 2011 sein Comeback in der "Königsklasse" geben. Doch das ist nicht alles, denn ab der neuen Saison soll auch der Heckflügel umgestaltet werden.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Verstellbarer Heckflügel ab 2011? Timo Glock findet nur wenig Gefallen daran...

Geplant ist, bewegliche Luftleit-Elemente an den Start zu bringen, die im Zweikampf - ab einer gewissen Distanz zwischen Verfolger und Vordermann - möglichst gewinnbringend eingesetzt werden dürfen. Damit soll der Hinterherfahrende einen Geschwindigkeits-Überschuss aufbauen können, was wiederum das Überholen erleichtern soll. Die Fahrer stehen dieser Sache skeptisch gegenüber.#w1#

Auch Timo Glock ist kein Fan von diesen Plänen: "Ich halte das für brandgefährlich", sagt der Virgin-Pilot. "Alleine bezüglich der Sicherheit halte ich es für eine falsche Entscheidung." Beim Rennen in Valencia habe man erst wieder beobachten können, wie gefährlich der Sport noch immer sei, so Glock weiter. Mark Webber (Red Bull) war von hinten in den Lotus von Heikki Kovalainen hineingerast.

"Dabei konnte man sehen, was passieren kann, wenn der Hintermann einen deutlichen Überschuss an Geschwindigkeit hat", meint Glock. "Mark hatte einfach nur das Glück, dass an dieser Stelle genügend Auslaufzone war und dass er günstig in die Reifenstapel rutschte." Doch darauf könne man sich nicht immer und überall verlassen. Glock kann die neuen Regeln also nicht unbedingt gutheißen.

"Man muss sich das mal vorstellen: Da stellt einer den Heckflügel flacher, wird deutlich schneller und hat dann womöglich sogar noch Extraschub von KERS", gibt der Deutsche zu Protokoll und fügt hinzu: "Wir Piloten sind eigentlich alle der gleichen Meinung: Es ist eindeutig zu gefährlich. Vielleicht werden wir im Rahmen der Fahrergewerkschaft (GPDA) noch etwas erreichen können."

"Sprechen werden wir definitiv darüber", kündigt Glock an. "Ich finde es einfach schade, dass man so etwas wieder einmal entschieden hat, ohne vorher die Fahrer zu befragen. Nicht nur ich habe das Gefühl, dass es in diesem Fall nur um die Show geht und nicht mehr um den Sport. Denn eines ist klar: Sollte dieser Heckflügel kommen, dann wird Überholen in der Formel 1 viel zu einfach."