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  • 27.06.2010 10:59

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Whitmarsh: "Gab von Fanseite großen Druck"

Die Fahrer üben bereits Kritik am verstellbaren Heckflügel für 2011, doch der öffentliche Druck war groß - Ross Brawn hat keine Sicherheitsbedenken

(Motorsport-Total.com) - Dass in der Formel 1 nächstes Jahr ein verstellbarer Heckflügel eingeführt wird, liegt laut FOTA-Chef Martin Whitmarsh nicht zuletzt am Druck durch die Fans, die sich schon lange mehr Überholmanöver wünschen. Die Teamvereinigung sei zum Handeln gezwungen gewesen und habe die radikale Idee deshalb verabschiedet.

Titel-Bild zur News: Martin Whitmarsh

Martin Whitmarsh betont, dass der Druck der Öffentlichkeit groß war

"Wir werden sehen, ob die Leute falsch liegen oder nicht", sagt Whitmarsh in Anspielung auf die Kritik am verstellbaren Heckflügel, die dieser Tage vor allem von den Fahrern kommt. "Wenn wir nichts tun, wirft man es uns vor, aber wenn wir etwas tun, wirft man es uns ebenfalls vor. Alle haben gefragt, wann wir endlich etwas tun. Es gab von Fanseite großen Druck, etwas zu unternehmen." Jetzt ist man aus Fahrersicht jedoch über das Ziel hinausgeschossen.#w1#

"Ich bin derzeit kein Fan davon", findet zum Beispiel Adrian Sutil, während Mark Webber meint, der verstellbare Heckflügel sei "für die PlayStation gut, aber ich weiß nicht, wie gut es in der Formel 1 funktionieren wird". Rubens Barrichello will nicht, dass die Formel 1 damit zu einem "Zirkus" verkommt, während einige sogar Sicherheitsbedenken äußern. Jahrelang waren bewegliche Flügel ja aus eben diesem Grund verboten.

Aber Ross Brawn schließt einen gefährlichen Strömungsabriss durch Versagen des Systems aus: "Der Trick ist, dass die vordere Kante der Heckflügelplatte nach oben geschoben wird. Sollte das System versagen, wird der Flügel also durch den Luftstrom in seine normale Position gedrückt, sodass kein Anpressdruck verloren geht, auch wenn man nicht mehr verstellen kann", erklärt der Vorsitzende der Technischen Arbeitsgruppe der FOTA.

"Wir glauben, dass der Heckflügel fair, einfach und sicher implementiert wird", ergänzt Whitmarsh. "Sicher müssen wir noch an der genauen Formulierung des Sportlichen Reglements arbeiten, aber wenn wir das hinbekommen, werden wir es versuchen. Wenn es nicht funktioniert, dann hören wir halt wieder damit auf." Brawn nickt zustimmend: "Wenn wir mit der Wirkung zu weit schießen, dann müssen wir das Verstellfenster eben neu justieren."