Glock klagt über windanfälligen MVR-02

Timo Glock hat seine bescheidenen Ziele für das Heim-Qualifying allesamt erreicht - Marussia-Virgin lokalisiert Schwächen bei schlechtem Wetter

(Motorsport-Total.com) - Timo Glock hat seine zwei wichtigsten Ziele für das Heim-Qualifying auf dem Nürburgring erreicht: Erstens hat er die 107-Prozent-Hürde ganz locker genommen, zweitens seinen Teamkollegen Jerome D'Ambrosio um knapp zweieinhalb Zehntelsekunden geschlagen. Dass er als 20. auch noch zweitbester Fahrer eines "neuen" Teams war, freut ihn angesichts des Rückstands von 0,801 Sekunden auf Heikki Kovalainen (Lotus) wahrscheinlich weniger.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock zeigte totalen Einsatz und gewann damit sein Stallduell

"Das Auto war heute nicht einfach zu fahren", erklärt der deutsche Lokalmatador. "Wir hatten in Silverstone bei ähnlich windigen Verhältnissen schon das gleiche Problem - darauf ist unser Auto einfach anfällig. Wir müssen verstehen, warum das so ist, denn ohne diese kleinen Fehler, ohne das Übersteuern und ohne den Zwang, über das Limit gehen zu müssen, um alles rauszuholen, wären wir wahrscheinlich um eine halbe Sekunde schneller."

Glock vor eigenen Fans besonders motiviert

"Ich habe attackiert und meine Runde war nicht schlecht, glaube ich", fährt Glock fort. "Ich möchte nur gerne mehr aus dem Auto herausholen. Trotzdem ist es uns gelungen, die Lotus-Autos aufzusplitten und ich glaube, dass wir bei besseren Bedingungen ein gutes Rennen liefern können. Mal schauen, was der morgige Tag bringt. Die Fans waren jedenfalls großartig und ich möchte mich bei ihnen für ihre Unterstützung bei meinem Heimrennen bedanken."


Fotos: Marussia-Virgin, Großer Preis von Deutschland


D'Ambrosio findet, dass auch er "ein ziemlich gutes Qualifying" hatte: "Ich konnte auf der schnellsten Runde nicht ganz das Maximum rausholen, aber das Setup war auch nicht ideal, weil wir im Rennen das gleiche Setup verwenden müssen wie im Qualifying. Ich freue mich aber sehr, dass ich endlich mal einen reibungslosen Samstag hatte, ohne Regen und ohne Pech. Demzufolge war die Pace konstant und ich freue mich auf morgen."

Auch das Fazit von Teamchef John Booth fällt positiv aus: "Wir haben letzte Nacht viel Zeit damit verbracht, alle Informationen vom Freitag durchzugehen, insbesondere die aerodynamischen Daten. Auf Basis dessen haben wir über Nacht einige signifikante Änderungen vorgenommen", sagt er. "Die Fahrer waren damit zufrieden und konnten im dritten Freien Training an weiteren Setup-Verbesserungen arbeiten."

Booth sieht Team auf dem richtigen Weg

Jerome D'Ambrosio

Jerome D'Ambrosio ist mit seiner Leistung heute keineswegs unzufrieden Zoom

Ähnlich wie Glock glaubt auch der Brite, dass Marussia-Virgin einigen Problemen auf der Spur ist: "Wir scheinen langsam zu verstehen, wo einige unserer Probleme liegen, die wir besonders während der letzten zwei Rennwochenenden mit kalten Temperaturen und windigen Bedingungen hatten. Diese Bedingungen liegen unserem Auto derzeit nicht, aber wir werden versuchen, diese Probleme zu lösen", kündigt Booth an.

Abschließend verrät er noch, warum man sich heute für welche Strategie entschieden hat: "Wir haben entschieden, während des Qualifyings zwei Longruns zu fahren, um die konstanten Option-Reifen nutzen zu können", so Booth. "Beide Fahrer haben in puncto Verkehr gute Arbeit geleistet und wir erreichten ein gutes Ergebnis, haben ein Auto vor einem Lotus. Wir sind zufrieden mit der heutigen Leistung und freuen uns auf das morgige Rennen."