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Glock hätte nie vom Podium geträumt
Toyota-Pilot Timo Glock zieht eine Zwischenbilanz seiner ersten vollen Formel-1-Saison: Mal zeigte sich die Unerfahrenheit, dann trumpfte er richtig auf
(Motorsport-Total.com) - Mit Geduld und Kampfgeist hat sich Timo Glock den Weg zu Toyota und damit in die Formel 1 gebahnt. Und mit diesen Eigenschaften arbeitet sich der Odenwälder, der von seinem Umfeld gern als "Terrier" oder "Kampfdackel" bezeichnet wird, in der Königsklasse immer weiter nach vorn. In den ersten Rennen stand er noch etwas im Schatten seines routinierten Teamkollegen Jarno Trulli, doch spätestens mit dem zweiten Platz in Ungarn hat er sich "freigefahren".

© Toyota
Timo Glock arbeitet sich in der Formel 1 immer weiter nach oben
Nach zwölf Saisonrennen zog Glock im Interview mit 'auto, motor und sport' eine Zwischenbilanz. Bis zum Grand Prix von Ungarn sei seine Saison "durchwachsen" gewesen, erklärte der Toyota-Pilot. Mit seinem Qualifikationsspeed war er in Melbourne, Sepang und Istanbul zufrieden. Als ebenfalls "gut" bezeichnete Glock "das Rennen in Bahrain bis zu dem Kupplungsproblem, der vierte Platz von Montreal, wo ich unter schwierigsten Bedingungen keine Fehler gemacht habe, und das Rennen Hockenheim bis zum Unfall."#w1#
Er räumt aber auch selbstkritisch ein, dass er manchmal noch zu unerfahren gewesen sei, was die Abstimmung angeht. Deshalb habe er das Potenzial des Autos teilweise nicht nutzen können. Dazu kam Übermut: In Monaco habe er gleich mehrere Unfälle gehabt, weil er "einfach zu ungestüm" war.
Podium als Lohn für harte Arbeit

© xpb.cc
Premiere: Timo Glock holte in Ungarn sein erstes Formel-1-Podium Zoom
Doch mit den Rennen kam die Erfahrung und die harte Arbeit wurde in Ungarn belohnt. Nur zwei Wochen nach seinem schweren Unfall von Hockenheim wurde er Zweiter und durfte so zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere aufs Podium klettern - ein unerwarteter Erfolg: "Von einem Podestplatz im ersten Jahr habe ich nicht mal geträumt."
Mal hochgejubelt, mal kritisiert - damit müssen in der Formel 1 alle Piloten leben. Glock hat sich inzwischen daran gewöhnt, auch wenn ihn ein bisschen ärgert, dass er nach weniger guten Rennen sofort wieder die Frage beantworten muss, warum Teamkollege Trulli schneller war. Zum einen ließe sich das nicht so leicht erklären, "weil die Formel 1 so kompliziert geworden ist".
Zum anderen werde sein Teamkollege "völlig zu Unrecht" immer noch unterschätzt. Glock gibt zu bedenken, dass Trulli immerhin schon in Monaco gewonnen und Fernando Alonso geschlagen habe. "Jarno hat eine unglaubliche Erfahrung", berichtete der Odenwälder. "Die zeigt sich vor allem, wenn das Auto mal langsam ist. Er wird da nicht nervös, sondern analysiert ganz cool die Gründe."
Das Ziel für den Rest der Saison ist klar: Toyota will Nummer vier hinter Ferrari, McLaren und dem BMW Sauber F1 Team bleiben. Und derzeit sei man auf einem guten Weg dahin, so Glock.

