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Glock: Habe zu Jarno aufgeschlossen
Timo Glock im Interview über den vierten Platz beim Grand Prix von Singapur und das frühzeitige Erreichen seines Saisonziels für 2008
(Motorsport-Total.com) - 20 Punkte hat Timo Glock nach 15 Rennen seiner ersten vollen Formel-1-Saison auf dem Konto. Das sind um sechs weniger als sein Teamkollege Jarno Trulli. aber der Toyota-Pilot ist mit seinem bisherigen Abschneiden dennoch zufrieden - genau wie auch mit dem Auftritt in Singapur, wo er beim ersten Nachtrennen der Geschichte starker Vierter wurde.

© xpb.cc
Singapur war für Timo Glock eine Reise - genau gesagt fünf Punkte - wert
Frage: "Timo, vierter Platz bei Nacht in Singapur! Freust du dich?"
Timo Glock: "Ich bin mit meinem Rennen und meiner Leistung zufrieden. Die Fahrbahn war sehr wellig und das Rennen hat fast die maximalen zwei Stunden gedauert, es war also harte Arbeit. Wir wussten, dass man sich keine Fehler leisten konnte und die Konzentration den Ausschlag geben würde. Deshalb freue ich mich, dass ich die 61 Runden ohne Fehler durchgestanden habe. Durch die Bodenwellen war es eine ziemliche Herausforderung, das Auto auf diese Strecke abzustimmen, das Team hat aber hart daran gearbeitet und wir haben das Maximum aus dem Wagen herausgeholt."#w1#
Zu Trulli aufgeschlossen
Frage: "Das war das dritte Mal, dass du in deiner Rookiesaison unter die ersten Vier gekommen bist. Bist du zufrieden damit, wie die Dinge laufen?"
Glock: "Mein Ziel zu Beginn des Jahres war, in dieser Saison 20 Punkte zu holen, was ich schon vor den letzten drei Rennen erreicht habe. Das ist gut. Ich wusste zu Saisonbeginn, dass ich noch viel zu lernen hatte, was die Anpassung an ein neues Auto und die Zusammenarbeit mit dem Team angeht. Die Dinge sind aber wirklich gut gelaufen und ich bin sehr zufrieden mit den Fortschritten, die wir gemacht haben. Es war mir klar, dass es zu Beginn der Saison schwierig sein würde, mich mit Jarno zu messen. Es war aber mein Ziel, in der zweiten Saisonhälfte zu seiner Pace aufzuschließen, und das ist dann auch passiert."
Frage: "Wie ist das Wochenende technisch gesehen für euch gewesen?"
Glock: "Ich hatte ein ziemlich schwieriges Qualifying, was wir von Anfang an auch erwartet hatten. Nach dem zweiten Training am Freitag war klar, dass es durch die Bodenwellen schwierig für uns werden würde. Im Training am Samstag bin ich gleich bei meinem Setup geblieben und habe stattdessen versucht, meine Fahrweise etwas besser an das Auto und die Strecke anzupassen. Ich habe mich darauf konzentriert, in einen Rhythmus mit dem Auto zu kommen, und das hat sich im Qualifying ausgezahlt."
"Das Problem in Q1 war der Verkehr. In Q2 hatte ich aber unter etwas Druck eine solide letzte Runde. Das hat uns ins Q3 gebracht und ich war zufrieden mit der Rundenzeit. Vielleicht hätten wir Sechster oder Siebenter werden können, mit einer großen Benzinlast war es aber so schwierig, dass ich über meine Runde und den achten Platz noch freuen konnte. Im Rennen hat alles gut geklappt: Wir hatten beide wieder einen guten Start und ich habe von Anfang an unter den ersten Sechs gekämpft. Durch die Hitze und Luftfeuchtigkeit, besonders aber auch durch die Bodenwellen war das Fahren sehr anstrengend. Ich habe aber keine Fehler gemacht und alles ist gut gelaufen."
Frage: "Wie war das Fahren unter Flutlicht?"
Glock: "Es gab einige Stellen, an denen es etwas dunkel war, wie in der letzten Kurve, daran habe ich mich aber im ersten Freien Training gewöhnt. Ich hatte ja schon Nachtrennenerfahrung aus der ChampCar-Serie und habe nicht erwartet, dass es überall taghell sein würde. Das hat sich dann auch bestätigt. Es ist kein großes Problem, aber man muss sich erst etwas daran gewöhnen. Wenn man mit diesen Geschwindigkeiten fährt und sich dabei die Helligkeit ändert, müssen sich die Augen schnell anpassen."
Spezialvisier für das Nachtrennen
Frage: "Hast du spezielle Tönungen für dein Helmvisier ausprobiert?"
Glock: "Ich bin am Freitag mit einem mittelstark getönten Visier gefahren und habe dann auf ein orangefarbenes gewechselt, was etwas geholfen hat, den Kontrast der Beleuchtung zu bedämpfen."
Frage: "Wie war das mit den Bodenwellen?"
Glock: "Die neue Strecke in Valencia war wirklich glatt und frei von echten Bodenwellen, weshalb wohl jeder erwartet hat, dass es hier in etwa genauso sein würde. Vielleicht haben wir dabei vergessen, dass fast der gesamte Kurs aus echten Straßen besteht, und das ist auch der Grund dafür, dass man mehr Bodenwellen hat. Ich habe bei den ChampCars eine Menge solcher Straßenkurse gehabt, und dort ist es ganz normal, dass die Oberfläche etwas wellig ist. Der holprigste Kurs, auf dem ich je gefahren bin, war wohl der von San Jose, Singapur steht ihm aber nicht viel nach."
Frage: "Wie bist du mit den nächtlichen Uhrzeiten zurechtgekommen?"
Glock: "Das war kein Problem für mich. Ich bin am Mittwoch in Singapur angekommen und in der europäischen Zeit geblieben. Es war kein Problem, bis 4:00 Uhr nachts aufzubleiben und dann am Tage zu schlafen, auch wenn es einem etwas seltsam vorkam. Ich glaube, ein größeres Problem ist, dass ich nach dem Rennen noch bis zum Freitag in Singapur bleibe und mich an die Zeit von Singapur anpassen muss, bevor es dann weiter nach Japan geht. Wir haben am kommenden Wochenende einige Teamevents in Tokio, so dass es keinen Sinn macht, vorher erst nach Europa zurückzufliegen."
Frage: "Wie haben dir die Atmosphäre und der Event insgesamt gefallen?"
Glock: "Ich finde, Singapur hat das fantastisch gemacht. Unter Flutlicht hat die Formel 1 toll ausgesehen. Die Stadt sah unglaublich aus, wir hatten viele Zuschauer an der Strecke und es herrschte eine ganz spezielle Atmosphäre, wie man sie ja auch bei Fußballspielen hat, die unter Flutlicht ausgetragen werden."

