• 12.11.2010 14:27

Glock: "Die Voraussetzungen sind deutlich besser"

Virgin-Fahrer Timo Glock begrüßt die finanzielle Aufstockung durch Marussia und rechnet mit einer starken Leistung von Sebastian Vettel in Abu Dhabi

(Motorsport-Total.com/Sky) - Obwohl er schon seit geraumer Zeit in der Formel 1 unterwegs ist, zählt Timo Glock an diesem Wochenende zu den Debütanten im Starterfeld: Der Deutsche ist erstmals in Abu Dhabi am Start, weil er bei der Premiere im vergangenen Jahr verletzungsbedingt pausieren musste. Mit dem Yas Marina Circuit kam Virgin-Fahrer Glock allerdings auf Anhieb gut zurecht und gewann dabei sogar eine Wette gegen seinen Renningenieur. Im Interview schildert der 28-Jährige seine ersten Renneindrücke.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock ist in dieser Saison erstmals auf dem Yas Marina Circuit unterwegs

Frage: "Timo, an diesem Wochenende haben noch vier Fahrer Chancen auf den WM-Titel. Was sagt dein Bauchgefühl? Wer macht das Rennen?"
Timo Glock: "Ich habe so das Gefühl, als würde Sebastian das noch umbiegen können. Keine Ahnung, warum. Ich glaube, er war hier im vergangenen Jahr recht dominant unterwegs. Er hat aber ein paar Punkte Rückstand und wird sich daher schwer tun."

"Er hatte in diesem Jahr bislang allerdings so viel Pech, dass es sein kann, dass das Glück im letzten Rennen mal auf seiner Seite ist. Alonso hat natürlich die besten Chancen, alles klar zu machen. Mein Bauchgefühl sagt mir aber: Sebastian schafft es."

Virgin 2011: Marussia steigt zu

Frage: "Sprechen wir über deine Eindrücke von Abu Dhabi. Du bist in diesem Jahr erstmals auf diesem Kurs unterwegs. Wie gefällt dir der Yas Marina Circuit?"
Glock: "Gut. Wobei ich sagen muss: Die Strecke ist ein bisschen langweiliger, weil es einige lange Geraden hat. Der letzte Sektor ist aber ziemlich abwechslungsreich. Bis jetzt hat es viel Spaß gemacht. Es ist etwas ganz Neues. Die Strecke liegt dem Auto ganz gut und soweit kommen wir auch recht gut klar."

"Das eröffnet uns natürlich ganz neue Möglichkeiten." Timo Glock

Frage: "Bei Virgin gibt es weitere gute Neuigkeiten: In Marussia konntet ihr vor dem letzten Wochenende des Jahres einen neuen Teilhaber vorstellen. Kannst du uns ein bisschen mehr darüber sagen?"
Glock: "Diesen Schritt haben wir geschafft. Marussia, ein russischer Sportwagen-Hersteller, ist groß bei uns ins Team eingestiegen. Das eröffnet uns natürlich ganz neue Möglichkeiten."

"Damit sollte das Team den Schritt nach vorne machen können, denn wir machen müssen. Das bringt einen finanziellen Schub mit sich. Dementsprechend müssen wir dann allerdings einen schnelleren Wagen bauen. Das wollen wir im kommenden Jahr schaffen. Die Voraussetzungen sind deutlich besser. Ich hoffe, wir können das entsprechend umsetzen."¿pbvin|512|3275|dhabi|0|1pb¿

Ein Wettsieg gegen den Renningenieur

Frage: "Heißt das, du wirst Virgin definitiv erhalten bleiben?"
Glock: "Ja, es ist eigentlich klar, dass ich im kommenden Jahr weiterhin dabei bin. Das war nicht wirklich davon abhängig, ob Marussia bei uns einsteigen würde. Es ist ohnehin ein Langzeit-Projekt und für das kommende Jahr sieht es ziemlich klar aus."

"Es ging darum, dass ich schneller sein sollte als Jarno Trulli." Timo Glock

Frage: "Eine Sache noch: Wie wir mitbekommen haben, hast du mit deinem Renningenieur um 50 Euro gewettet, dass du im ersten Freien Training unter 1:50 Minuten bleiben würdest. Kannst du uns dieses Szenario einmal näher erläutern?"
Glock: "Wir hatten schon in Südkorea gewettet. Ich war zuletzt nicht im Simulator und konnte mir die Strecke in Südkorea nicht vorab anschauen."

"Bei Abu Dhabi war es genau das Gleiche. Er fragte mich, wie lange ich brauchen würde, um von der Rundenzeit her einigermaßen dabei zu sein. In Südkorea gab ich fünf Runden an. Hier sagte ich zu ihm, dass ich es in drei oder zwei Umläufen schaffen würde."

"Das war auch der Fall. In der zweiten Runde wurde ich leider von Buemi aufgehalten. Es ging aber darum, dass ich schneller sein sollte als Jarno Trulli. Er ist ungefähr die Messlatte, weil er im vergangenen Jahr schon in Abu Dhabi unterwegs war. Das ist mir gelungen und somit hat es gepasst (lacht; Anm. d. Red.)."