• 28.04.2005 15:04

Gil de Ferran: "Ein Schritt nach dem anderen"

Gil de Ferran erlebte in Imola sein erstes Formel-1-Rennwochenende in der Position des Sportlichen Direktors des BAR-Honda-Teams

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sie sind jetzt seit zwei Wochen bei BAR-Honda. Erzählen sie uns von ihren ersten Eindrücken über ihr neues Team."
Gil de Ferran: "Das BAR-Honda-Team ist extrem ergebnisorientiert und sehr freundlich und offen, wodurch meine Einführung äußerst nahtlos verlaufen ist. Wir alle wissen, dass die vertrauteren Gesichter innerhalb des Teams viel Erfahrung besitzen, doch die Jungs hinter den Kulissen, die Teammitglieder, die 'Frontarbeit' leisten und im Werk in Brackley hart arbeiten, sind alle äußerst fähige Leute. Die Tiefe der Fähigkeiten innerhalb des Teams ist sehr offensichtlich, und je mehr Tage vergehen, desto beeindruckter werde ich. Das Team besitzt etwas, mit dem ich durch meine Arbeit mit Honda in der Vergangenheit bereits vertraut war: einen unnachgiebigen Drang nach Perfektion."

Titel-Bild zur News: BAR-Hondas Sportlicher Direktor Gil de Ferran

Problemloser Arbeitsbeginn für den Sportlichen Direktor Gil de Ferran

Frage: "Inwieweit hat das erste Rennen ihre Erwartungen hinsichtlich der Arbeit des Teams an der Rennstrecke erfüllt?"
de Ferran: "Ich hatte eigentlich nicht besonders viele Erwartungen. Ich bin ganz unbefangen zur Rennstrecke in Imola gekommen und habe versucht, ein gutes Gefühl für die Abläufe zu erhalten. Viele der Verfahren, die ich beobachtet habe, selbst vor dem Wochenende, waren mir nicht unbekannt. Formel-1-Rennen und -Wagen sind sehr komplex, deshalb ist ihr Betrieb ebenfalls sehr komplex. Ich glaube aber, das Gute ist, dass ich mir während der Treffen nicht zu viel vorgenommen habe. Die Ergebnisse lagen über meinen Erwartungen. Während der Tests vor dem Rennen gab es Anzeichen, dass dieser Grand Prix ein guter werden könnte, aber während des Rennens um den Sieg zu kämpfen, war wirklich eine tolle Sache!"#w1#

Frage: "Sind sie die meiste Zeit mitten im Geschehen, oder verbringen sie mehr Zeit mit Zuhören und Beobachten?"
de Ferran: "Von Beidem etwas, denke ich. Ich habe mich im Team sehr wohl gefühlt und war gleich mittendrin. Wir sind aber noch am Anfang, und ich bin sicher, dass sich die Dinge im Laufe der nächsten Wochenenden klarer ergeben werden. Insgesamt hatte ich jedoch das Gefühl, dass die Interaktion mit den Jungs sehr gut war."

Button und Sato wissen, wie sie gute Arbeit leisten können


Adam Carroll
Frage: "Erzählen sie uns mehr von ihrer bisherigen Interaktion mit den Fahrern. Wie haben sie darauf reagiert, dass sie einen neuen Berater haben?"
de Ferran: "Keiner der Fahrer benötigt Ratschläge in Fahrangelegenheiten. Das sind Spitzenprofis, und ich muss weder Jenson noch Taku sagen, wie sie bremsen oder die Räder drehen müssen! Was die Fahrer betrifft, lag mein Hauptziel darin zu sehen, wie sie an einem Rennwochenende arbeiten, und mir Gedanken darüber zu machen, wie ich ihnen helfen kann, Fortschritte zu machen. Sie wissen schon, wie sie gute Arbeit leisten, also werde ich sehen, ob es andere Unterstützungsmöglichkeiten gibt, mit denen ich ihnen helfen kann."

Frage: "Wie war es, während des Rennens in der Boxengasse zu sitzen, und welche Aufgabe haben sie dort?"
de Ferran: "Es war sehr interessant zu sehen, wie sich das Rennen entwickelt hat. Wir haben vor dem Rennen mit der Ausarbeitung unserer Strategie gute Arbeit geleistet, sodass wir am Sonntag sehr zuversichtlich waren. Es war sehr interessant zu sehen, dass viele der vor dem Rennen getroffenen Vorhersagen richtig waren. Wie bei jedem Rennen gab es aber auch ein gewisses Maß an spontanen Überlegungen. Craig (Wilson), Andrew (Shovlin) und Jock (Clear) haben bei ihren Reaktionen auf die Geschehnisse im Rennen fantastische Arbeit geleistet, und es war großartig, dort zu sein und daran teilzunehmen."

Gil de Ferran wird sich Schritt für Schritt einbringen

Frage: "Fanden sie, als ein ziemlich bekanntes Gesicht, dass es eine hohe Aufmerksamkeit von Medien und Fotografen gab?"
de Ferran: "Im Laufe des Wochenendes wurde ich erwartungsgemäß um etliche Interviews gebeten. Das Gute war, dass es mich nicht von meinen Aufgaben im Team abgelenkt hat."

Frage: "Wie wollen sie ihre Erfahrungen aus Imola umsetzen und ihre Rolle für das nächste Rennen in Barcelona entwickeln?"
de Ferran: "Ich möchte in Barcelona weitgehend dasselbe tun wie in Imola. Ich mache einen Schritt nach dem anderen."