• 22.07.2002 12:22

"Geschenk" für Weltmeister Schumacher

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo erklärte nach Schumachers Titelgewinn, dass er nun doch nicht zurücktreten wird

(Motorsport-Total.com/sid) - Während die Tifosi in Maranello bis tief in die Nacht Michael Schumachers fünften WM-Triumph feierten, machte Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo dem Kerpener das vielleicht schönste Geschenk. Der 55-Jährige wischte alle Spekulationen um seinen möglichen Abschied von Ferrari vom Tisch. "Ich bleibe, denn ich habe mit Ferrari eine Lebensbeziehung. In letzter Zeit hatte ich ein bisschen Ärger, aber bei diesen Erfolgen bleibt einem nichts anderes übrig, als zu bleiben und sich zu freuen", sagte di Montezemolo nach Schumachers drittem WM-Titel in Serie.

Titel-Bild zur News: Montezemolo und Schumacher

Montezemolo und Schumacher jubeln über den erneuten Titelgewinn

"Manchmal lässt mich Ferrari leiden, oft bin ich aber sehr zufrieden. Ich widme diesen Titel ganz Italien und allen, die sich für die Formel 1 begeistern", meinte der Ferrari-Präsident. Zuvor hatte auch Teamchef Jean Todt Befürchtungen zerstreut, Montezemolo könnte sich nach einem Streit um den Verkauf von Ferrari-Anteilen durch die Mutter-Gesellschaft Fiat zurückziehen und damit das von Schumacher so geschätzte "Dream Team" sprengen. "Wir bleiben noch lange zusammen, alle", sagte der Franzose.

Großes Lob kassierte Schumacher, dem nach Bundeskanzler Gerhard Schröder auch der italienische Staatschef Carlo Azeglio Ciampi zu "einer großartigen Leistung" gratulierte, von Fiat-Ehrenpräsident Gianni Agnelli. "Schumacher wird der größte Fahrer aller Zeiten und die Legende Fangio überholen", meinte die 81 Jahre alte graue Eminenz des Konzerns: "Es war ein tolles Rennen, bravo Schumacher und bravo Ferrari. Ein großartiger Champion, ein tolles Auto und fantastische Techniker machen aus Ferrari eine unschlagbare Mannschaft."

In Maranello hatten wie in Schumachers Heimatstadt Kerpen die Fans die Nacht zum Tag gemacht. Vor dem Ferrari-Werk veranstalteten die Tifosi einen Autokorso. Dazu hingen sie ein Spruchband auf: "Schumacher, danke für die Freude, die Du uns schenkst." "Ferrari ist in Maranello eine Religion. Wie alle Einwohner von Maranello denke ich, dass Ferrari anders wäre, wenn die Fabrik nicht hier wäre. Maranello hat den Ferrari-Mythos auch in dunklen Zeiten genährt", sagte Bürgermeister Giancarlo Bertacchini.