Scheckter: "Schumacher ist der beste Fahrer aller Zeiten"

(Motorsport-Total.com) - Lange Zeit strahlte der Name Jody Scheckter in den Geschichtsbüchern der Formel 1. Unendlich wirkende 21 Jahre war der Südafrikaner der letzte Fahrer, der 1979 für Ferrari einen Titel holte. Knapp 23 Jahre später steht der heute 52-Jährige endgültig im Schatten eines Mannes, vor dem in der Formel 1 keine Rekorde mehr sicher sind: Michael Schumacher. Nach Juan Manuel Fangio ist Michael Schumacher erst der zweite Pilot in der der mehr als 50-jährigen Geschichte der Formel 1, dem es gelang, fünf WM-Titel und einen Titel-Hattrick einzufahren.

© Ferrari

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Für den zehnfachen Grand-Prix-Sieger Scheckter Grund genug, sich vor dem neuen und alten Champion zu verneigen: "Ich war immer ein wenig zurückhaltend, denn er hatte keinen Alain Prost oder Ayrton Senna, der die meiste Zeit über gegen ihn fuhr", so der 112-fache Grand-Prix-Teilnehmer gegenüber 'Radio Five Live'. "Wenn man sich seinen Rekord ansieht, so sind es nicht nur die fünf Titel, sondern er hat weitere ein paar Mal knapp verpasst, zum Beispiel als er sich sein Bein brach. Es hätten acht Titel sein können."

Als Jody Scheckter 1980 aus der Formel 1 abtrat, da drehte Michael Schumacher erst seine Runden im Kart. Juan Manuel Fangio gewann seine Titel zwischen 1951 und 1957 und eigentlich kann man diese Zeiten nicht miteinander vergleichen. Die Frage, wer der beiden Fahrer der bessere ist, wird man nie beantworten können und sie wird wohl eine ewige Streitfrage bleiben. Aber man kann sagen, welcher Fahrer der erfolgreichere ist. Michael Schumacher gewann 61 Rennen, Fangio 24 Rennen. "Wenn man sich das alles anschaut, dann würde ich ihn als großartigsten Fahrer aller Zeiten bezeichnen", so Scheckter. "Das heißt nicht, dass ich eine Ära mit der anderen vergleiche, aber wenn man seinen Rekord anschaut dann ist er der Beste aller Zeiten."

Scheckter war 30 Jahre, als er seinen Helm an den Nagel hing, bei dem 33-jährigen Michael Schumacher sind Rücktrittsgedanken noch in weiter Ferne. Der Südafrikaner glaubt, dass dies eben mit der Tatsache zusammenhängt, dass er nicht gegen extrem gute Gegner wie Ayrton Senna fahren muss: "Er wurde nicht geschlagen und wenn es dazu kommen wird, dann wird es um so mehr schmerzen. Rubens Barrichello hat ihn angetrieben, er kommt ihm immer näher und das hat ihn auf einen höheren Level gebracht. Die meisten Champions geben sehr schnell auf, wenn sie regelmäßig geschlagen werden."

Seit 1996 konnte sich Ferrari bisher noch in jedem Jahr steigern, die Autos wurden Saison für Saison besser. Es muss nicht zwangsläufig sein, dass Michael Schumacher auf einen besseren Fahrer trifft, irgendwann wird es aber ein besseres Team als Ferrari geben: "Es gibt keinen Zweifel daran, dass das ganze Team zusammengewachsen ist. Es ist eine wunderbare Mannschaft. Aber die Formel 1 ist nun einmal so, dass sie vielleicht in zwei Jahren kein Rennen mehr gewinnen können." Doch so richtig daran glauben mag im Moment keiner. Dazu sind alle bei Ferrari einfach zu sehr motiviert, noch mehr Erfolge zu feiern. Für die Roten ist die Formel 1 zu einer wunderbaren Sucht geworden.