Gemeinsam gegen Red Bull: Helmut Marko ärgert "Kartell"

Helmut Marko ist nicht begeistert, dass sich die anderen Hersteller gemeinschaftlich gegen Red Bull gestellt haben und spricht von einem "Kartell"

(Motorsport-Total.com) - Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko glaubt, dass sich die anderen Hersteller gegen sein Team verschworen haben. Nach der vermeintlichen Trennung von Motorenpartner Renault versuchte der einstige Erfolgsrennstall vergeblich einen anderen Antrieb für die Formel-1-Saison 2016 zu finden, doch man blitzte sowohl bei Mercedes wie auch bei Ferrari und Honda mit seiner Anfrage ab - keiner wollte Red Bull beliefern.

Titel-Bild zur News: Helmut Marko, Cyril Abiteboul

Helmut Marko muss gezwungenermaßen weiter mit Renault arbeiten Zoom

Gegenüber 'Autosprint' ärgert sich der Österreicher über die Vorgehensweise der Konkurrenten, die Red Bull nicht unterstützen wollten. "Kartell ist das richtige Wort", drückt Markos das Bündnis der anderen Hersteller aus seiner Sicht treffend aus. "Leider bekam ich die Situation erst am Ende mit, als es bereits zu spät war", so der Red-Bull-Mann weiter. Und so musste sich der Rennstall am Ende weiter mit Renault-Antrieben begnügen, die 2016 nicht einmal das Branding tragen - sondern TAG Heuer.

Man sieht die kommende Saison als Übergangsjahr an und hofft, dass der Motor nicht ganz so chancenlos sein wird, wie häufig in dieser Saison. Man war allerdings darauf vorbereitet, wie Marko sagt: "Wir wussten, dass Renault nicht in der Lage sein würde, von Beginn an eine konkurrenzfähige und zuverlässige Power-Unit zu erreichen." Von daher habe man sich nach dem Abgang von Sebastian Vettel zu Ferrari auch dazu entschieden, einem jungen Piloten wie Daniil Kwjat eine Chance bei Red Bull zu geben.

"Es war besser, einen jungen Fahrer im Auto zu haben, der nicht gleich bei allen technischen Schwierigkeiten aufgibt, die am Anfang sehr groß waren", so Marko, der sich einen Seitenhieb nicht verkneifen kann: "Wenn wir einen Fahrer wie Fernando Alonso verpflichtet hätten, dann hätte er sich vermutlich die ganze Zeit über beschwert." Mit Kwjat sei man im Nachhinein zufrieden: "Er ist jetzt sehr konkurrenzfähig."