Gehen Brawn und Branson getrennter Wege?

(Motorsport-Total.com) - Sir Richard Bransons Virgin Group ist Teil des "Formel-1-Märchens", schließlich ist der Brite mit seinem Unternehmen als Sponsor des überraschend erfolgreichen Rennstalls dieses Jahr dabei, der um ein Haar gar nicht an den Start gerollt wäre, nun jedoch die Konkurrenz in Grund und Boden fährt.

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Die Stimmung zwischen Richard Branson und Ross Brawn droht zu kippen

Branson ist auch in Monte Carlo ein heiß begehrter Mann, denn die Konkurrenz versucht, Sponsor Virgin zu sich zu locken. Glaubt man einem Bericht der Times, dann stehen die Chancen diesbezüglich nicht schlecht, denn Teamchef Ross Brawn möchte angesichts der überraschenden Erfolge mehr Geld haben und sucht einen Hauptsponsor, wohingegen Branson sein Budget offenbar nicht massiv aufstocken möchte.#w1#

Insider-Berichten zufolge ist das Brawn-Team nicht zufrieden mit dem Verhalten des Partners, der im Moment eine Verzögerungstaktik zu spielen scheint - schließlich sollte ursprünglich der neue Hauptsponsor beim Großen Preis von Spanien bereits präsentiert werden. Doch bisher hat sich an der Zusammenarbeit nichts verändert, das Budget wurde nicht aufgestockt.

Brawn-Geschäftsführer Nick Fry traf sich am Freitagmorgen mit dem britischen Milliardär, angeblich ist man sich wieder nicht einig geworden. Branson möchte das Titel-Sponsoring zu einem Preis, der in den Augen des erfolgreichen Rennstalls zu niedrig ist, der seinerseits bereits einige Angebote auf den Tisch liegen hat. Umgekehrt haben dem Bericht zufolge Ferrari, McLaren-Mercedes, Red Bull Racing, Toro Rosso sowie Force India bereits die Fühler in Richtung Virgin ausgestreckt.

Brawn ist nicht gezwungen, überhastet einen Deal abzuschließen, schließlich pumpt Honda nach dem Rückzug aus der Formel 1 dieses Jahr umgerechnet über 110 Millionen Euro in den Rennstall. 20 Unternehmen sollen Interesse angemeldet haben, Sponsor des Teams zu werden. Aus diesem Grund ist es nicht verwunderlich, dass Brawn einen langfristigen Vertrag abschließen möchte, um auch die kommenden Jahre finanziell abzusichern.

Ein Experte wird mit den Worten zitiert, dass Virgin als Sponsor für ein Team nicht ideal ist, da die Marke alles andere überstrahlt: "Besonders dann, wenn Branson höchstpersönlich an der Strecke auftaucht." Dazu ist der Abenteurer zu bekannt und hat eine zu große Ausstrahlung: "Brawn muss eine Richtung einschlagen, die zu ihnen passt, sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Beziehung, ansonsten wird alles in Tränen enden."

Angeblich hat Branson für den ersten Sponsoring-Deal mit Brawn umgerechnet nur 280.000 Euro je Rennen bezahlt, dem Team jedoch einen Multi-Millionen-Vertrag in Aussicht gestellt. Aus diesem Grund muss derzeit die Frage gestellt werden, wie lange das Virgin-Logo noch auf dem Auto zu sehen sein wird.