Gascoyne erwartet Ralf Schumacher in Bestform

Toyotas Technischer Direktor Mike Gascoyne ist sich sicher, ab 2005 das Maximum aus Ralf Schumacher herausholen zu können

(Motorsport-Total.com) - Nach drei Jahren mit verhältnismäßig weniger bekannten Piloten hat Toyota für 2005 erstmals zwei "Big Names" verpflichtet - Ralf Schumacher und Jarno Trulli. Vor allem von Schumacher erwartet sich Technikchef Mike Gascoyne viel, obwohl der Deutsche oft für mangelnde Professionalität und schlechte Tagesform kritisiert wird.

Titel-Bild zur News: Mike Gascoyne

Mike Gascoyne setzt seine Hoffnungen für 2005 auf Ralf Schumacher

Gerade zuletzt in Shanghai musste sich der BMW-Williams-Pilot von seinem Team eine Rüge gefallen lassen, weil er nach einem Reifenschaden infolge der Kollision mit Coulthard die Box ansteuerte, in der Verwirrung aus dem Auto kletterte, einen Wiedereinstieg ins Rennen mit Rundenrückstand aber mit dem Argument verweigerte, dass es ohnehin keinen Sinn mehr machen würde. Prompt unterstellte man ihm eine unzureichende Einstellung zu seinem Sport.#w1#

Gascoyne hält "Schumi II" für den besseren Abstimmer als Montoya

Dennoch hält Gascoyne den 29-Jährigen für eine gute Wahl: "Einen Montoya halten viele für atemberaubend schnell, doch es gibt Wochenenden, an denen er von Ralf dominiert wird", gab er im Interview mit 'Motorsport aktuell' zu Protokoll. "Wir müssen sicherstellen, dass Ralf mit einer guten Einstellung zum Rennen kommt, dann wird er siegen. Wir müssen ihm einfach das Werkzeug geben, mit dem er das beweisen kann."

Skeptiker zweifeln darüber hinaus jedoch auch am puren Speed des anerkannt guten Entwicklungspiloten, denn schon in seiner ersten Formel-1-Saison, 1997, bei Jordan sah "Schumi II" gegen den jungen Giancarlo Fisichella nicht allzu gut aus. In den letzten Jahren bei BMW-Williams etablierte er sich zwar als wesentlich zuverlässigerer Punktelieferant als Teamkollege Montoya, doch echte Glanzlichter konnte er nur von Zeit zu Zeit setzen.

Parallelen zu Frentzen für Gascoyne unübersehbar

"Ralf kommt zu Toyota, um zu gewinnen", entgegnet Gascoyne. "Es gibt Leute, die meinen, er sei zwar schnell, aber nicht konstant. Nun, das war Frentzen auch, als er 1999 von Williams zu Jordan kam. Und dann haben wir ein Wort um die WM mitgeredet." Damals war die Reputation von Frentzen nach zwei enttäuschenden Williams-Jahren schwer angeschlagen, mit zwei Saisonsiegen für Jordan konnte er sich jedoch rasch rehabilitieren.

Abgesehen davon ist sich Toyotas Technischer Direktor sicher, dass Schumacher sein Potenzial an der Seite von Jarno Trulli weit besser entfalten wird können als im Moment: "Ralf hat momentan den denkbar schlechtesten Stallgefährten. Dafür kriegt er 2005 den denkbar besten. Jarno hat bewiesen, wie gut er ist. Vor allem ist er ein netter Kerl. Mit den Testfahrern Panis und Zonta haben wir ein Aufgebot, das - abgesehen von Ferrari - dem Vergleich mit jedem anderen Team standhält."