Für Williams gibt es nur noch volle Attacke

In Bahrain konnte Williams wegen einer konservativen Strategie das Potenzial nicht voll aufdecken, weshalb man in Malaysia aggressiver vorgehen will

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg fuhr in Bahrain die schnellste Rennrunde, Mark Webber die viertschnellste - und doch reichte es nur zu den Positionen sechs und sieben, obwohl Williams im Durchschnitt der beiden Fahrer sogar das schnellste Team des Saisonauftakts war. FW28-Chassis und Cosworth-Motor geben im Moment eine der stärksten Kombinationen der Formel 1 ab.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Williams will in Malaysia so aggressiv wie möglich auf den Sieg losgehen

Dass dieses Potenzial am ersten Rennwochenende des Jahres nur bedingt aufgedeckt wurde, führen die Ingenieure des Teams auf die eher konservative Herangehensweise am Freitag und Samstag zurück, denn durch die hohe Benzinlast waren weder im Freien Training noch im Qualifying absolute Superzeiten möglich. Erst das Rennen deckte die wahre Konkurrenzfähigkeit von Rosberg und Webber auf, wobei sie auch dort lange im Verkehr feststeckten.#w1#

"Wir haben unsere wahre Performance vielleicht selbst unterschätzt", gab Teamanteilseigner Patrick Head gegenüber 'autosport.com' zu, "und deshalb fuhren wir mit viel Benzin an Bord. Dadurch qualifizierten wir uns zu weit hinten." Doch schon am kommenden Wochenende will man aus diesem Fehler die Lehren ziehen: "Ich kann versichern, dass wir in Malaysia auf eine aggressivere Herangehensweise setzen werden", kündigte der Brite an.

"Wir werden in Malaysia alles auspacken, was wir zu bieten haben." Sam Michael

Rosbergs Strategie lässt sich wegen dessen Startkollision in Bahrain nicht hundertprozentig nachvollziehen, doch Webber kam bei normalem Rennverlauf erst in der 23. Runde zum ersten Boxenstopp - acht Runden nach Michael Schumacher, vier nach dem späteren Sieger Fernando Alonso. Acht Benzinrunden mehr bedeuten etwa eine Dreiviertelsekunde Zeitverlust pro Runde, was bedeutet, dass der Australier gewichtsbereinigt schon im Qualifying viel weiter vorne gestanden wäre.

"Vor Bahrain", so Sam Michael, Williams' Technischer Direktor, "redetet niemand über Williams, was etwas Zweifel ins Team brachte. Also trafen wir ziemlich konservative Entscheidungen, was Setup, Strategie und Reifen angeht - und so waren wir in Bahrain zu konservativ. Wir hatten nicht genug Selbstvertrauen, aber in Malaysia wird das mit Sicherheit anders sein. Wir werden in Malaysia alles auspacken, was wir zu bieten haben."