• 14.03.2006 11:27

  • von Adrian Meier

Fahrer uneinig über Auswirkungen der V8-Motoren

Über die neuen V8-Motoren wurde bereits viel spekuliert - Meinungen der Fahrer bezüglich Sicherheit und Fahrstil gehen weit auseinander

(Motorsport-Total.com) - Nachdem die Formel 1 viele Jahre lang mit V10-Motoren unterwegs war, wurde für die Saison 2006 das Format auf V8-Motoren geändert. Dieser Schritt wurde unter anderem vollzogen, um die Formel 1 langsamer und damit sicherer zu machen. Die Meinungen der Piloten über die neuen Triebwerke gehen jedoch stark auseinander.

Titel-Bild zur News: BMW P86

V8-Motoren: Was ändert sich hinsichtlich Fahrstil und Sicherheit?

Manche Fahrer berichten von einer großen Änderung im Fahrstil, die ein V8-Motor erfordern würde, andere wiederum geben zu Protokoll, dass sie mit dem Triebwerk noch genauso umgehen wie im vergangenen Jahr. Auch bei der Frage nach dem Spaßfaktor und dem Sicherheitsplus sind sich die Fahrer nicht einig, wie 'Auto Bild motorsport' berichtet.#w1#

Rundenzeiten nur wenig langsamer

Die Rundenzeiten sind im Vergleich zur vergangenen Saison nur geringfügig gesunken, weshalb man schlussfolgern könnte, dass die neue Motorenformel sicherheitstechnisch wenig gebracht hat. Jedoch darf dabei nicht außer Acht gelassen werden, dass 2006 Reifenwechsel wieder erlaubt sind, weshalb weichere Reifen zum Einsatz kommen, die in Kurven mehr Grip bieten. Es stellt sich also die Frage, wie schnell die Autos ohne die neue Motorenregel in dieser Saison wären.

Juan-Pablo Montoya und Nick Heidfeld zeigen sich daher vom Sicherheitsaspekt der V8-Motoren überzeugt: "Die Höchstgeschwindigkeit ist deutlich geringer, und 20 km/h machen sicherheitstechnisch schon eine ganze Menge aus", findet der Deutsche, dass für die Sicherheit weniger die Rundenzeit, sondern vielmehr die Geschwindigkeit auf den Geraden wichtig ist.

Anpassung beim Fahrstil nötig?

Auch der amtierende Weltmeister Fernando Alonso geht von einem Sicherheitsplus aus. Dagegen kann er Aussagen von Fahrern, die behaupten, wegen der neuen Aggregate ihren kompletten Fahrstil ändern zu müssen, nicht nachvollziehen: "Erstens habe ich meinen Fahrstil überhaupt nicht geändert. Und zweitens ist es immer schwierig, wenn du am Limit fährst. Da macht es aus meiner Sicht gar keinen Unterschied, ob man im Formel-3- oder Formel-1-Auto sitzt, mit einem V10 oder V8 unterwegs ist", sagt der 24-jährige Renault-Pilot.

Montoya meint zu dieser Thematik, dass er zwar anfangs noch über die andere Motorencharakteristik erschrocken sei, sich dann jedoch schnell daran gewöhnt habe, auch ohne seinen Fahrstil entscheidend zu verändern. Ins gleiche Horn bläst auch Heidfeld. Der 28-Jährige meint, dass er seinen Fahrstil natürlich habe ändern müssen, "aber das passiert ganz automatisch". Allerdings müsse man manche Kurven nun anders anfahren, was auch von Nico Rosberg bestätigt wird.

"Ich hätte lieber wieder einen kräftigen Zehnzylinder im Heck, aber mich fragt ja keiner!" David Coulthard

Einige der Fahrer äußerten dennoch den Wunsch, lieber wieder mit den stärkeren V10-Motoren zu fahren. So meint beispielsweise Alonso, dass das Fahren mit den alten Motoren eine größere Herausforderung war, weil nun einige Kurven problemlos mit Vollgas gefahren werden könnten: "Wenn es nach mir ginge, hätte ich lieber wieder ein stärkeres Auto", meint der Spanier daher. Red-Bull-Racing-Pilot David Coulthard vermisst dagegen vor allem Powerslides, die jetzt kaum mehr möglich seien, weswegen auch er abschließend sagt: "Ich hätte lieber wieder einen kräftigen Zehnzylinder im Heck, aber mich fragt ja keiner!"