• 14.03.2006 11:56

Montagny hilft Super Aguri auch ohne zu fahren

Franck Montagny ist dritter Fahrer bei Super Aguri, darf aber nicht fahren; dennoch kann er dem Team dank seiner langjährigen Erfahrung helfen

(Motorsport-Total.com) - Weil das Super-Aguri-Team noch kein drittes Chassis zur Verfügung hat, aber einen dritten Fahrer, kann dieser dritte Fahrer im Moment nicht fahren. Leidtragender ist Franck Montagny, der sich momentan nur mit seinem bei Renault angehäuften Know-how einbringen darf, obwohl er im Cockpit möglicherweise sogar bessere Figur abgeben würde als die beiden Stammpiloten Takuma Sato und Yuji Ide.

Titel-Bild zur News: Franck Montagny

Darf bei Super Aguri keinen Fahreranzug überstreifen: Franck Montagny

Als Vollprofi ärgert er sich darüber aber nur innerlich: "Ich bin mit derselben Einstellung wie immer nach Bahrain gekommen, will dem Team helfen - auch wenn ich davon selbst auf der Strecke nicht profitiere. Ich will kein Spielverderber sein, und dies ist ein gutes Experiment, auch wenn es ein bisschen Frust in sich birgt", erklärte der Franzose auf seiner Internetseite. "Ich arbeite mit den Ingenieuren am Setup, am Differenzial und überall dort, wo ich eben helfen kann."#w1#

Montagny bewundert den schnellen Aufbau des Teams

"In Bahrain war unser erster Tag gar nicht einmal so schlecht. Wir hatten schon ein paar Probleme und sind noch weit davon entfernt, 100 Prozent unseres Potenzials zeigen zu können, aber das Team arbeitet daran und verdient jeden Respekt dafür, dass es überhaupt so weit gekommen ist. Vor drei oder vier Monaten stand ihre Fabrik noch völlig leer! Die Autos sind nicht die schnellsten, das ist wahr, aber gebt ihnen ein bisschen Zeit", zog Montagny vor seinem Arbeitgeber den Hut.

Seine Arbeit sei "ziemlich cool", aber "Yuji spricht leider kein Englisch. Dadurch fällt es ihm ziemlich schwer, Informationen an die Ingenieure weiterzugeben. Er tut sich im Auto sehr schwer, aber schließlich ist er kein Zauberer! Vor seinem ersten Rennen hatte er nur 44 Runden auf dem Buckel - da kann man keine Wunderdinge erwarten. An seiner Stelle hätte aber kein Fahrer das Angebot, in der Formel 1 zu fahren, ausgeschlagen. Für ihn wird ein Traum wahr", gab der Franzose zu Protokoll.

Mit Sato kommt Montagny sehr gut aus

"Taku ist ein sehr netter Kerl, er spricht auch sehr gut Englisch und wir tauschen uns untereinander intensiv aus." Franck Montagny

Sato wirke da schon wesentlich professioneller: "Taku ist ein sehr netter Kerl, er spricht auch sehr gut Englisch und wir tauschen uns untereinander intensiv aus. Wir haben ein unkompliziertes und offenes Verhältnis zueinander und sprechen viel über unsere persönlichen Erfahrungen mit Renault und Honda. Ich muss sagen, dass das für uns beide eine sehr konstruktive Zusammenarbeit ist", so Montagny.

Übrigens darf sich der 28-Jährige Chancen ausrechnen, bei Super Aguri vielleicht doch befördert zu werden, denn sein geplanter Wechsel zum PKV-Team in die ChampCar-Serie wird aller Voraussicht nach nicht zustande kommen. Damit wäre er für die Formel 1 frei. Dass ihm Oriol Servia den ChampCar-Platz weggenommen hat, passt ihm trotzdem nicht: "Ich verstehe nicht, warum das Team diesen Vertrag gemacht hat, aber was soll's? Gut für Servia", schimpfte der langjährige Renault-Testfahrer.