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Für Sauber steht Setup im Mittelpunkt

Das Sauber-Team hat vor dem Großen Preis von Brasilien das Setup als Hauptkriterium für ein gutes Abschneiden ausfindig gemacht

(Motorsport-Total.com) - Genau zwei Jahre ist es her, dass letztmals ein Sauber-Pilot auf dem Podium stand ? 2001 in Interlagos wurde Nick Heidfeld Dritter. Ein ähnliches Kunststück wird am kommenden Wochenende kaum zu wiederholen sein, WM-Punkte sollten aber im Bereich des Möglichen liegen.

Titel-Bild zur News: Coulthard und Heidfeld

Vor zwei Jahren stand letztmals ein Sauber-Pilot auf dem Siegespodest

Die Hinwiler haben einen dreitägigen Test in Barcelona hinter sich, bei dem man zwar produktiv arbeiten, aber nicht mit der Spitze mithalten konnte. Trotzdem herrscht vor dem Grand Prix von Brasilien durchaus Optimismus. Eine entscheidende Rolle für ein gutes Abschneiden werden sicher wieder die Reifen spielen, aber gerade auf der so welligen Strecke in Interlagos kommt Jahr für Jahr auch die Abstimmung besonders zum Tragen.

"Interlagos wirft eine ganze Reihe von Herausforderungen auf", erläuterte Technikchef Willy Rampf. "Es gibt diese besondere Kombination aus zwei langen Geraden und dem Infield-Komplex, die völlig unterschiedliche Anforderungen an das Setup stellen. Auf den Geraden will man natürlich flache Flügel, um wenig Luftwiderstand zu haben, aber im Infield braucht man steile Flügel für maximalen Grip. Man muss einen Kompromiss austüfteln."

Darüber hinaus kommt den Feder- und Dämpfereinstellungen besondere Bedeutung zu, "damit man so gut wie möglich mit den vielen Bodenwellen zurechtkommt", wie Rampf ausführte. "Dieses Jahr", ergänzte er, "ist es noch schwieriger, das hinzubekommen, weil die Trainingszeit reduziert wurde. Normalerweise hätte man für Qualifying und Rennen ganz unterschiedliche Setups verwendet, um im Qualifying schnell zu sein und im Rennen überholen zu können." Wegen des neuen Reglements ist dies aber nicht mehr möglich.

Umso mehr ist diesmal mit einer interessanten Startaufstellung zu rechnen ? und wer richtig pokert, kann für eine Überraschung sorgen. Ob Sauber in die Regionen vorstoßen kann, in die Renault in Malaysia fuhr, darf stark bezweifelt werden, jedoch könnten die Schweizer mit der richtigen Strategie weiter nach vorne kommen als üblich, spekulierte Teamchef Peter Sauber dem 'Blick' gegenüber: "Was ist in Brasilien schon normal? Hier spielen die äußeren Einflüsse eine größere Rolle als auf anderen Strecken."

Zuversicht auch bei Routinier Heinz-Harald Frentzen, der 2001 auf Jordan-Honda bis zu seinem Ausfall an dritter Stelle lag und somit beinahe das bisher letzte Sauber-Podium verhindert hätte: "Ich habe Interlagos schon immer gemocht. Es ist eine sehr herausfordernde Strecke und man muss hart arbeiten, um das Setup richtig hinzubekommen. Das Rennen ist wegen der Natur der Strecke immer anstrengend, aber der Kurs hat einen guten Fluss und man fährt gerne darauf. Ich denke, dass wir weitere Punkte sammeln können."

Ganz ähnlich sieht das auch sein Teamkollege Nick Heidfeld: "Interlagos ist eine gute Strecke. Sie ist holprig und das Rennen ist hart, weil gegen den Uhrzeigersinn gefahren wird, unsere Nackenmuskulatur aber eher an Strecken im Uhrzeigersinn gewöhnt ist und es ein paar wirklich langgezogene Kurven gibt. Eine echte Herausforderung, speziell Kurve sechs, die sehr schnell ist und blind angefahren wird."