Fry knuddelte Button: Mentale Hilfe im Titelkampf
Brawn-Geschäftsführer Nick Fry verrät, dass er Jenson Button in Singapur mental aufbaute und glaubt fest an die Stärken seines Piloten
(Motorsport-Total.com) - Rein rechnerisch kann Jenson Button in Suzuka bereits Weltmeister werden, doch die Ausgangsbasis ist dafür keine gute, spätestens nicht mehr, seitdem der Brite wegen seiner etwas zu forschen Fahrweise während einer gelben Flagge um fünf Startplätze nach hinten versetzt wurde.

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Nick Fry und Jenson Button: Ein bisschen knuddeln, und schon läuft es wieder!
Für den Brawn-Piloten ist es jedoch nicht der erste Rückschlag an einem Samstag, und Nick Fry, der Geschäftsführer des Teams, hat seinen Schützling schon einmal aufgemuntert - mit Erfolg. Zuletzt nach der enttäuschenden Qualifying-Leistung beim Rennen in Singapur, wie er am Rande des Rennens in Japan gegenüber Medienvertretern verriet.#w1#
Auch damals belegte der 29-Jährige lediglich die zwölfte Position, während seine drei damaligen Rivalen im Kampf um den WM-Titel weit vor ihm standen. Nach Ansicht des Briten hätte es leicht passieren können, dass sich Button aus dem Konzept bringen lässt, zumal er in den sechs Rennen zuvor 19 Punkte auf die Konkurrenz verloren hat.
Doch das Gegenteil trat ein, Button war am Ende des Rennens in Singapur Fünfter und konnte seine Führung auf seine WM-Rivalen ausbauen, wenn auch nur minimal: "Nach dem Qualifying ging ich zu ihm und umarmte ihn eng. Danach war er wirklich fokussiert darauf, im Rennen etwas zu erreichen."
"Am Morgen des Rennens war er optimistisch im Hinblick auf das, was er erreichen könnte, und das schaffte er dann auch. Aus diesem Holz sind Champions geschnitzt. Es geht nicht zwangsläufig darum, die gesamte Zeit über zu gewinnen, sondern gute Ergebnisse zu erzielen, wenn die Dinge nicht für dich laufen. Ich denke, dass er den Charakter hat, um dies zu schaffen, und hoffentlich kann er so bis zum Ende des Jahres weitermachen."
Die Erfolgsserie des ersten Saisonteils ist längst gerissen, nicht alles könne man jedoch dem Rennfahrer zuschreiben, wie Fry betont: "Zumindest zwei Rennen müssen wir eher dem Auto als irgendetwas Spezifischem bei ihm zuschreiben."
Button sei ein extrem ruhiger Genosse, wie Fry unseren Kollegen von 'autosport.com' erklärte: "Ich habe niemals gesehen, dass ihm die Nerven durchgegangen sind. Jenson ist jemand, der mit seiner Arbeit zurechtkommt. Es gibt im Team einen guten Dialog und eine gute und lustige Stimmung."
"Er zeigt in keiner Weise irgendwelche Nerven. Auf der anderen Seite wäre es lächerlich zu sagen, dass jemand in dieser Position den Druck nicht spürt. Natürlich tut er das, denn alle anderen können gewinnen, bei ihm steht alles auf dem Spiel."

