• 03.10.2009 16:13

  • von Fabian Hust

"Doppel-Crasher" Buemi: "Du musst an das Limit gehen"

Sébastien Buemi erklärt, warum er nach seinem zweiten Unfall zurück an die Box fuhr, und wieso er mit seiner Leistung dennoch zufrieden ist

(Motorsport-Total.com) - Während Teamkollege Jaime Alguersuari bereits im zweiten Qualifying-Durchgang auf seiner ersten gezeiteten Runde die Kontrolle über sein Auto verlor, passierte Sébastien Buemi dieses Missgeschick ebenfalls auf seiner ersten gezeiteten Runde, allerdings im zweiten Qualifying-Teil.

Titel-Bild zur News: Sébastien Buemi

Sébastien Buemi war am Samstag in Suzuka schnell, manchmal zu schnell

Der Zwischenfall zog dabei einen ganzen Rattenschwanz nach sich, weil ein Frontflügel-Teil auf der Strecke liegen blieb und vier Fahrer trotz gelber Flaggen auf dem Gas blieben, was die Rennleitung im Anschluss bestrafte. Auch der Schweizer bekam sein Fett weg, weil er mit dem beschädigten Autos zurück an die Box fuhr und eine Gefahr für die andere Fahrer darstellte. Er musste ebenfalls um fünf Plätze zurück und erhielt zudem eine Verwarnung.#w1#

Für Buemi war der Unfall doppelt unangenehm, wie er anschließend gegenüber Medienvertretern erklärte: "Wir haben heute Morgen gezeigt, dass wir auf diesem Kurs wirklich schnell sind, vor allem im Vergleich zu den anderen Jungs. Es ist schade, dass wir dies im Qualifying nicht zeigen konnten."

Der Rennfahrer war schon im ersten Teil des Qualifying von der Strecke abgekommen, konnte sein Auto jedoch an der Box notdürftig reparieren lassen: "Selbst mit einem beschädigten Auto konnte ich mich im ersten Qualifying-Durchgang auf der fünften Position qualifizieren. Wir hatten ein Problem mit dem Diffusor, dem Heckflügel und der Crashbox."

Beim Versuch, in den dritten Qualifying-Durchgang zu kommen, habe er einfach zu viel Druck gemacht: "Ich bin über meine Leistung dennoch ziemlich glücklich. Das Auto ist deutlich schneller und ich möchte mich wirklich beim Team bedanken, denn sie haben das Auto nach dem Unfall im ersten Qualifying-Teil ganz gut repariert. Es war gut, zum zweiten Mal dieses Jahr in den dritten Qualifying-Teil gekommen zu sein."

Dem Rennen blickt der Toro Rosso-Pilot nach wie vor zuversichtlich entgegen, schließlich habe man sich gut vorbereitet: "Wir machen so viel Druck wie wir nur können, auch im Simulator zuhause, um die Strecke zu lernen. All diese Dinge zusammen und die harte Arbeit des Teams bedeuten, dass wir in den vergangenen paar Rennen ein gutes Auto haben. Wir sind ziemlich zuversichtlich, dass wir gute Ergebnisse erzielen können. Wir sind nahe am Speed der Brawn dran und haben eine gute Strategie. Die Reifen arbeiten bei uns sehr gut, vor allem der härtere."

Dass es in Suzuka so viele Unfälle gegeben hat, sieht Buemi durchaus als logisch erklärbar an: "Das Feld liegt so eng zusammen, dass man sich wirklich selbst an das Limit bringen muss, wenn man es in den dritten Qualifying-Durchgang schaffen möchte. Womöglich hat es heute im zweiten Qualifying-Durchgang nur Vettel locker angehen lassen."


Fotos: Sébastien Buemi, Großer Preis von Japan, Samstag


"Wenn man jedoch zu viel Druck macht, dann ist es wahrscheinlich, dass man einen Unfall hat, denn dann ist man über dem Limit. Mit Sicherheit kennen die jungen Fahrer den Kurs nicht, gestern sind wir im Nassen nur sehr wenig gefahren. Alles zusammen hat es zu einer schwierigen Qualifying-Einheit gemacht."

Die Rennleitung bestrafte Buemi, weil er nach seinem Ausflug in der 14. Kurve zurück an die Box fuhr: "Bis ich in die 15. Kurve fuhr, wusste ich nicht, dass der Frontflügel ab war, um ehrlich zu sein. Ich wusste nicht, dass die Aufhängung zerstört war. Ich dachte aus diesem Grund, dass ich zurück an die Box kommen und mir einen neuen Frontflügel abholen und dann weitermachen kann."