• 03.10.2009 15:46

  • von Fabian Hust

Alguersuari: Wahnsinnig, wie schnell die Kurvenmitte geht

Der Toro Rosso-Pilot über seinen unglücklichen Unfall in der Qualifikation, und warum er von den Streckenbetreibern Verbesserungen der Sicherheit fordert

(Motorsport-Total.com) - Die Scuderia Toro Rosso hatte in der Qualifikation zum Großen Preis von Japan in Suzuka ein schnelles Auto, doch für beide Piloten lief es nicht rund. Am meisten Pech hatte Jaime Alguersuari, der auf seiner schnellen Runde schon im zweiten Qualifying-Durchgang von der Strecke flog und danach nur noch Zuschauer war. Am Ende musste sich der Spanier mit Position 15 zufrieden geben.

Titel-Bild zur News: Jaime Alguersuari

Jaime Alguersuari ist von den Kurvengeschwindigkeiten überrascht

"Um ehrlich zu sein, ich bin ziemlich glücklich, denn ich hatte es niemals erwartet, in diesem Jahr in den zweiten Qualifying-Durchgang zu kommen", meinte Alguersuari nach seinem Unfall in der Degner-Kurve gegenüber Medienvertretern. "Unglücklicherweise gibt es aufgrund des Unfalls auch Enttäuschung. Mir tut es für das Team und die Mechaniker leid. Hoffentlich wird das nicht nochmal vorkommen. Aber das ist für mich eine Erfahrung."#w1#

Dass das Auto an diesem Wochenende so stark ist, hat seine Gründe: "Wir haben einen neuen Unterboden, haben also mehr Abtrieb und sind als Ergebnis schneller. Schade, dass Sébastien hier nicht gestern auf der Strecke fahren konnten. Für meine Erfahrung wäre es besser gewesen, mich so gut wie möglich an die Strecke zu gewöhnen."

Der 19-Jährige sei in der entsprechenden Kurve zu tief hineingefahren: "Ich hatte keinen weicheren Reifen mehr, und ich musste meine Rundenzeit im zweiten Qualifying-Teil auf dem harten Reifen fahren. Ich bin in die achte Kurve zu schnell gefahren und verlor die Kontrolle über das Auto. Als ich mit dem Slick erst einmal auf dem Gras war, war ich zu schnell und konnte das Auto nicht abbremsen. Und dann kam die Barriere und ich crashte..."

"In dieser Kurve muss man ein wenig bremsen und im sechsten Gang bleiben", erklärt der Rennfahrer. "Es ist eine wirklich schnelle Kurve, viel schneller als sie aussieht. Und wenn du mit dem Auto ein wenig auf den Randstein kommst, dann wird es sehr instabil."

Der Formel-1-Neuling forderte Verbesserungen: "Vielleicht sollten sie die Randsteine für das kommende Jahr verändern, da es im Hinblick auf die Sicherheit nicht die beste Strecke der Welt ist. Man nimmt mit diesen Autos deutlich mehr Geschwindigkeiten in die Kurve mit, als man dies 2006 gemacht hat. Mit den Slicks ist es verrückt, wie schnell man in der Kurvenmitte sein kann. Und dort gibt es keine Auslaufzone, die Mauer ist ziemlich nahe an der Strecke."


Fotos: Jaime Alguersuari, Großer Preis von Japan


Für Alguersuari war es auch der erste Unfall im Auto, da machte er einige neue Erfahrung: "Die Streckenposten wollten mich nicht gehen lassen. Sie fragten mich, ob ich in Ordnung bin, oder ob etwas gebrochen ist, aber ich war in Ordnung. Ich blieb also im Auto, da sie mich nicht gehen ließen."

Als er auf die Streckenbegrenzung zuraste, hatte er schon das Schlimmste erwartet: "Meinen Nacken schlug nach vorn, aber tatsächlich war ich ziemlich überrascht, wie sicher die Autos sind. Es ist verrückt, ich meine, ich dachte, dass der Einschlag viel härter werden würde, als er es schlussendlich war. Das Chassis ist nicht beschädigt und wir können morgen fahren, kein Problem."

Alguersuari kann sich vorstellen, dass die Red Bull-Autos aufgrund der niedrigen Bodenfreiheit an dieser Stelle am meisten Probleme haben von allen Autos: "Das könnte sein. Es gibt genau vor der Kurve einer Unebenheit, genau dort, wo man bremst, und dies kann das Auto dort ein wenig destabilisieren. Eine große Angelegenheit dürfte dies aber nicht sein."