Friesacher gibt seinen Traum vom Cockpit nicht auf

Obwohl er bei Minardi-Cosworth aus dem Rennen ist, möchte Patrick Friesacher weiterhin an seiner Formel-1-Karriere basteln

(Motorsport-Total.com) - Bis zur letzten Sekunde klammerte sich Patrick Friesacher an jeden Strohhalm, den er irgendwie in die Hände bekommen konnte, doch seit gestern Nachmittag ist es endgültig offiziell: Eine Pressemitteilung von Minardi-Cosworth beendete sein Kurzgastspiel in der Formel 1, indem Robert Doornbos als neuer Teamkollege von Christijan Albers bestätigt wurde.

Titel-Bild zur News: Patrick Friesacher

Aus und vorbei: Für Patrick Friesacher ist das Abenteuer Formel 1 vorerst beendet

"Natürlich tut es mir sehr leid, dass dies passiert ist", ließ Friesacher dazu ausrichten, "aber ich verstehe die Situation von Minardi." Obwohl einige seiner Sponsoren mit ihren Zahlungen anderthalb Monate im Rückstand waren, hielt ihm der kleine Rennstall aus Faenza bis zuletzt die Stange, was vor einer Woche auch Friesacher-Manager Thomas Frank im Gespräch mit 'F1Total.com' bestätigte: "Paul (Stoddart; Anm. d. Red.) hat eh schon lange gewartet", sagte er vergangenen Mittwoch.#w1#

Gestern dann noch einmal versöhnliche Worte von Stoddart zum Abschied: "Ich möchte Patrick im Namen des Teams aufrichtig für seine Bemühungen danken, und obwohl wir unsere Beziehung zu ihm wegen kommerzieller Überlegungen beenden müssen, soll dies in keinster Weise als Widerspiegelung seiner Qualitäten als Rennfahrer interpretiert werden. Wir schätzen ihn weiterhin sehr hoch und wünschen ihm alles Gute für die Zukunft", so der Australier.

Friesacher verzichtete daher in seinem Statement ebenfalls auf unnötige Schmutzwäsche und schwelgte stattdessen in positiven Erinnerungen an die Zeit seit seiner überraschenden Verpflichtung als Stammfahrer: "Ich möchte hier die Möglichkeit nutzen, mich bei meinem Team zu bedanken", erklärte der 24-Jährige fair. "Ich habe mich beim Team immer sehr wohl gefühlt und gewann während meiner Zeit bei Minardi einige Freunde."

Doch wie geht es nun weiter, Patrick? "In den nächsten Tagen", antwortete er, "setze ich mich mit meinem Manager Thomas Frank zusammen, um die weitere Vorgehensweise mit ihm abzustimmen. Als nächsten Schritt werden wir sicher versuchen, noch für dieses Jahr ein Cockpit in der Formel 1 zu bekommen. Sollte das nicht gelingen, wird parallel dazu an einem Formel-1-Paket für die Saison 2006 gearbeitet."