Heute Entscheidung: Doornbos zu Minardi-Cosworth?

Während sich Patrick Friesacher kämpferisch gibt, ließ sich sein möglicher Nachfolger Robert Doornbos bereits einen Sitz anpassen

(Motorsport-Total.com) - Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird es noch im Laufe des heutigen Tages eine Entscheidung über die weitere Zukunft von Patrick Friesacher in der Formel 1 und speziell bei Minardi-Cosworth geben. Der Österreicher legte Teamchef Paul Stoddart ein alternatives Sponsorenpaket für den Rest der Saison vor, welches nun akzeptiert oder abgelehnt werden kann. Prinzipiell stehen die Chancen Friesachers auf einen Renneinsatz beim bevorstehenden Grand Prix von Deutschland schlecht.

Titel-Bild zur News: Patrick Friesacher

Friesacher raus, Doornbos rein? Noch heute soll eine Entscheidung fallen...

Wie ernst die Lage des 24-Jährigen ist, beweist die Tatsache, dass für Robert Doornbos bereits ein Sitz angepasst wurde. Letzterer spekuliert zwar vor allem auf ein Stammcockpit bei Midland in der kommenden Saison, würde aber auch gerne 2005 noch das eine oder andere Rennen bestreiten - und mit dem niederländischen Geschäftsmann Harry Muermans hat der dritte Pilot von Jordan-Toyota auch einen Mann im Hintergrund, der ihm dies finanzieren würde.#w1#

Doornbos-Lager relativiert die Gerüchte weiterhin

Während Doornbos-Manager Marco Zecchi weiterhin beteuert, dass die Verhandlungen mit Minardi-Cosworth noch nicht in einem Stadium seien, in dem man von einer großen Chance auf einen Renneinsatz in Hockenheim sprechen könne, scheint sein Schützling in Wahrheit die einzige Alternative zu Friesacher zu sein, denn der Israeli Chanoch Nissany würde wohl kaum die Superlizenz bekommen und gilt auch keineswegs als Wunschkandidat der Teamführung, während Zsolt Baumgartner und Nicolas Kiesa ebenfalls nur Außenseiterchancen eingeräumt werden.

Friesacher selbst will sich indes noch nicht damit abfinden, sein Cockpit räumen zu müssen, obwohl die schriftliche Kündigung seines Vertrags bereits vor einigen Tagen via Fax erfolgt ist: "Warum auch? Minardi hat noch keine offizielle Mitteilung herausgegeben. Es wird sich in den nächsten Tagen entscheiden", zeigte sich der elffache Grand-Prix-Teilnehmer gegenüber der Nachrichtenagentur 'apa' kämpferisch.

Friesacher will in der Formel 1 "weiter Fuß fassen"

"Ich will auf alle Fälle in der Formel 1 bleiben und dort weiter Fuß fassen", erklärte er weiter. "Ich bin einer, der nie aufgegeben hat - und das werde ich auch jetzt nicht tun. Schon seit Imola hat es laufend Gerüchte über mein Ende bei Minardi gegeben. Und das ist laufend so dahingegangen. Das nervt. Ich fühle mich bei Minardi seit Beginn sehr wohl und habe mit Paul Stoddart nach wie vor ein hervorragendes Verhältnis."

Aber: "Wenn es mit Minardi nicht klappen sollte, dann müssen wir andere Lösungen finden. Die anderen Teams wissen, wer ich bin und was ich kann", so Friesacher. Sein Manager hat diesbezüglich bereits Kontakt zu Jordan-Toyota aufgenommen, wo der Posten des dritten Piloten im Falle eines Doornbos-Wechsels zu Minardi-Cosworth vakant werden würde. Ansonsten gibt es derzeit aber keine konkreten Möglichkeiten für den 24-jährigen Österreicher.