Freie Reifenwahl ab 2016: Vorschläge liegen auf dem Tisch

Die Strategiegruppe einigte sich darauf, die Reifenwahl ab 2016 freizugeben, bei den Details ist man aber auch in Kanada uneins: Welche Vorschläge zur Debatte stehen

(Motorsport-Total.com) - Neben den Tankstopps wurde bei der Teamchef-Sitzung am Donnerstagabend auch über das nächstjährige Reifenreglement diskutiert. Force India hatte vorgeschlagen, dass Pirelli nicht wie bilang zwei der vier Reifenmischungen für das jeweilige Rennwochenende nominiert, sondern den Rennställen stets alle Mischungen zur Auswahl stehen sollten. So sollen die Rennen unberechenbarer und spannender werden.

Titel-Bild zur News: Pirelli Slicks Tyres

In Zukunft sollen den Teams mehr als zwei Mischungen zur Verfügung stehen Zoom

Zunächst zeigten sich die Italiener davon wenig angetan, weil man ein Sicherheitsrisiko und einen logistischen Mehraufwand befürchtet, inzwischen ist man diesbezüglich aber durchaus aufgeschlossen. Bei der vergangenen Sitzung der Strategiegruppe einigte man sich darauf, die Reifenwahl freizugeben, In Hinblick auf die Details gingen die Meinungen aber in Montreal auseinander.

Was Pirelli, Red Bull und Mercedes vorschlagen

Immerhin liegen nun laut 'auto motor und sport' aber Vorschläge von Mercedes, Red Bull und Pirelli für 2016 auf dem Tisch. Die Italiener hätten gerne sechs statt bisher vier Reifenmischungen, von denen man drei zu den Rennen mitbringt.

Von insgesamt 13 Reifensätzen haben die Teams bei sechs die komplett freie Wahl, die verbleibenden sieben müssen aus den zwei Standard-Optionen ausgewählt werden. Die Q3-Kandidaten sollen dann aber nicht mehr auf den Qualifying-Reifen starten müssen.

Red Bull macht sich für ein Joker-System stark: Demnach kann jedes Team vier oder fünf Rennen pro Jahr auswählen, bei denen man eine zusätzliche Mischung zum Standard-Programm hinzufügen darf.

Pirelli stellt Bedingungen

Mercedes wünscht sich ein Modell, bei dem die Teams im Vorfeld der Saison von Pirelli erfahren, welche die weichste zugelassene Mischung pro Grand Prix ist, um Sicherheitsprobleme auszuschließen. Vier Wochen vor dem Rennen nominieren dann die Teams jeweils ihre zwei Mischungen, die dann vier Tage vor dem Rennen auch der Öffentlichkeit bekanntgeben werden.

Pirelli stellte währenddessen klar, dass das künftige Modell weder die Sicherheit noch den Ruf des Reifenherstellers in Gefahr bringen dürfe. Gleichzeitig wünsche man sich aber eine Lösung, die die Reifen wieder mehr in den Fokus der Debatte bringt.