• 17.07.2003 09:28

  • von Marco Helgert

Frank Williams: Keine Teamorder

BMW-Williams-Teamchef Frank Williams wird weder Ralf Schumacher noch Juan-Pablo Montoya im Titelkampf den Vorzug geben

(Motorsport-Total.com) - Dass Frank Williams kein Freund der Stallorder ist, weiß man bereits seit einigen Jahren, doch nun legte der Engländer eine Erklärung für sein Verhalten auf den Tisch. Er würde weder Ralf Schumacher noch Juan-Pablo Montoya auffordern dem anderen Platz zu machen, weil er damit den anderen Rivalen im Titelkampf eine helfende Hand reichen würde.

Titel-Bild zur News: Frank Williams

Frank Williams möchte den Rivalen "keine helfende Hand" im Titelkampf reichen

Die beiden BMW-Williams-Fahrer sind nur durch sechs Punkte getrennt, Ralf Schumacher hat auf seinen Bruder einen Rückstand von elf Punkten, auf Kimi Räikkönen nur drei. Während bei Ferrari klar ist, dass Rubens Barrichello für Michael Schumacher fahren muss, und auch bei McLaren darüber diskutiert wird, ob und wie David Coulthard seinen finnischen Stallgefährten unterstützen kann, erteilte Williams der Stallorder eine klare Absage.

"Es ist sehr schwierig, die Fahrer zu kontrollieren, wenn man ihnen sagt, dass sie langsamer fahren sollen, damit der Teamkollege passieren kann", so Williams. "Wenn man zwei Fahrer hat, die sich mit einem anderen Fahrer in einem Dreikampf befinden, dann kann man davon ausgehen, dass auch dieser durchschlüpfen wird, wenn einer der beiden Fahrer sich an die Anweisung hält und den anderen durchlässt."

So herrscht auch in dieser Saison ein freier Wettbewerb zwischen den BMW-Williams-Piloten - bis zum Ende der Saison. Diese Entscheidung könnte dem Team unter Umständen den ersten Weltmeistertitel seit 1997 (Jacques Villeneuve) kosten, doch seit fast zwanzig Jahren kam bei Williams keine Stallorder mehr zum Einsatz. Diese "Tradition" des angewanden Sportgeistes wird man fortsetzen.