• 30.07.2009 16:54

Fragen und Antworten zum Schumacher-Comeback

Alle wichtigen Informationen zum sensationellen Formel-1-Comeback von Superstar Michael Schumacher in der Übersicht

(Motorsport-Total.com/SID) - Warum steigt Michael Schumacher fast drei Jahre nach seinem letzten Rennen wieder in den Ferrari?
Nach dem Unfall von Felipe Massa in Ungarn braucht Ferrari einen Ersatzpiloten und will dabei auf Schumachers Erfahrung von 250 Rennen, 91 Siegen und sieben WM-Titeln nicht verzichten. Auch wegen des öffentlichen Drucks in Italien, wo die Medien vehement die Rückkehr des Kerpeners gefordert hatten. Schumacher, der seit seinem Rücktritt Ende 2006 Ferrari-Berater ist, konnte sich dem Wunsch seines Arbeitgebers nicht verschließen. "Ich kann diese Situation aus Verbundenheit zum Team nicht ignorieren", so Schumacher auf seiner Internetseite.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Michael Schumachers Comeback sorgt auf der ganzen Welt für Schlagzeilen

Bezahlt ihn Ferrari für seinen Einsatz?
Wahrscheinlich ja. Angeblich soll Schumacher 500.000 Euro für jedes Rennen kassieren, dazu sollen die Italiener eine Siegprämie von einer Million Euro ausgesetzt haben. Zudem soll der Ende dieses Jahres auslaufende und mit angeblich fünf Millionen Euro dotierte Beratervertrag entgegen anderer Planungen jetzt doch verlängert werden. Wirklich nötig hätte es Schumacher angesichts eines geschätzten Privatvermögens von 900 Millionen Euro wohl nicht. Das Geld spiele keine Rolle, sagt sein Manager Willi Weber.#w1#

Wie lange wird Schumachers Comeback dauern?
Möglicherweise bis zum Saisonende, also maximal sieben Rennen, falls Massa so lange ausfällt. Laut Manager Weber ist ein längerer Einsatz, also auch im nächsten Jahr, nicht geplant.

Wie sind seine Chancen in Valencia?
Viele Experten trauen dem Ausnahmefahrer Schumacher trotz der langen Pause zu, sofort wieder auf hohem Niveau mitzufahren. Viel hängt von seinem Auto ab. Sollte der Ferrari in Valencia ähnlich gut funktionieren wie zuletzt in Budapest, wo Kimi Räikkönen Zweiter wurde, könnte Schumacher vielleicht sogar auf das Siegerpodest fahren, zumindest aber WM-Punkte holen.

Kann er noch Weltmeister werden?
Theoretisch ja, auch wenn das verrückt klingen mag. In den verbleibenden sieben Rennen könnte er mit sieben Siegen noch 70 Punkte holen und würde seinen achten WM-Titel gewinnen, wenn WM-Spitzenreiter Jenson Button (70 Punkte/sechs Siege) keinen Punkt mehr holt. Mark Webber dürfte lediglich 18,5 Punkte, Sebastian Vettel 23 Punkte und Rubens Barrichello 26 Punkte sammeln.

Wie bereitet er sich auf sein Comeback vor?
Fahrerisch wohl nur im FIAT-Simulator in der Nähe von Turin, wo er den für ihn noch unbekannten Ferrari F60 und den Stadtkurs in Valencia kennen lernen kann. Ein echter Test im aktuellen Ferrari ist wegen des Testverbots während der Saison nicht möglich. Da macht der Automobilweltverband FIA auch für Schumacher keine Ausnahme. Für seine körperliche Fitness muss sich Schumacher in den nächsten Wochen wohl noch einem speziellen Aufbauprogramm unterziehen, obwohl er auch als "Frührentner" viel Wert auf sein Training gelegt hat.

Ist er völlig fit?
Das ist noch eine offene Frage. Nach einem Unfall bei Motorradtestfahrten vor einigen Monaten hat Schumacher noch Probleme mit seinem Nacken. Es müssen noch medizinische Checks gemacht werden.


Fotos: Die Michael-Schumacher-Story


Welche Formalitäten muss er vor seinen Rückkehr noch erfüllen?
Neben dem grünen Licht durch die Mediziner muss Schumacher auch noch eine neue Superlizenz, den Formel-1-Führerschein, beantragen, die er aber laut einer FIA-Sprecherin "unter normalen Umständen" bekommen sollte. Für diese Lizenz wird eine Gebühr von 10.000 Euro fällig.

Grundlage ist eine A-Lizenz vom nationalen Sportverband, in diesem Fall vom Deutschen Motor Sport Bund (DMSB), die Schumacher laut Aussage des DMSB bereits zu Beginn dieses Jahres beantragt hat. Dafür musste er eine ärztliche Untersuchung überstehen, bei der die Blutgruppe und die Sehschärfe ermittelt und die Renntauglichkeit festgestellt wurde. Der für über 45-Jährige vorgeschriebene spezielle Stresstest blieb dem 40-Jährigen erspart.