Formel-1-Verkauf: Geheimprämie für die BayernLB?

Um zwei US-Banken auszubremsen, soll CVC 2006 Geheimprämien an die BayernLB und Bernie Ecclestone überwiesen haben

(Motorsport-Total.com) - Als die Bayerische Landesbank (BayernLB) ihre Anteile an der Formel 1 im Jahr 2006 an die Investmentgesellschaft CVC Capital Partners verkauft hat, dürfte CVC zusätzlich zum vereinbarten Kaufpreis von 837 Millionen US-Dollar eine Geheimprämie an die BayernLB überwiesen haben. Dies berichtet der 'Spiegel' mit Verweis auf eine "vertrauliche Zusatzvereinbarung".

Titel-Bild zur News: Bayerische Landesbank in München

Die BayernLB und die Formel 1: Die unendliche Geschichte geht weiter...

CVC übernahm die Kontrolle über die Mehrheit am Formel-1-Imperium damals durch den Erwerb von Anteilen aus dem Besitz der BayernLB und der Ecclestone'schen Familienholding Bambino. An beide Parteien wurde offenbar zusätzlich eine Prämie "in einstelliger Millionenhöhe" überwiesen. Auf diese Weise wurden die beiden US-Banken JP Morgan und Lehman Brothers ausgebremst, die zunächst auf ihren Anteilen sitzen blieben.

Denn laut 'Spiegel'-Informationen erlangte CVC schon durch die BayernLB- und Bambino-Anteile de facto die Kontrolle über die Formel 1, sodass der Wert der Anteile von JP Morgan und Lehman Brothers sank. Ein Teil des auf diese Weise eingesparten Betrags soll im Zuge eines geheimen Profit-Sharing-Agreements von CVC an die BayernLB und Bambino zurückgeflossen sein.

Der damalige Risikovorstand der BayernLB, Gerhard Gribkowsky, sitzt seit Januar in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt wegen des Verdachts der Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung gegen den ehemaligen Banker. Aufgeflogen war Gribkowsky dadurch, dass er die Herkunft von 50 Millionen US-Dollar auf seinen Konten nicht erklären konnte. Ein Zusammenhang mit dem Formel-1-Deal wird nicht ausgeschlossen.