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Formel 1 Ungarn 2019: Der Sonntag in der Chronologie
Formel-1-Live-Ticker zum Nachlesen: +++ Mercedes-Reifenpoker geht auf: Hamilton stiehlt Verstappen den Sieg +++ Alonso gratuliert zu und dankt "für die Show" +++
Bottas dagegen ...
... muss immer neue Nackenschläge einstecken. Die Berührungen mit Lewis Hamilton und Charles Leclerc zu Beginn des Rennens haben seinen Frontflügel so sehr mitgenommen, dass ein Notstopp nötig wurde. Damit war Bottas' Rennen gelaufen, am Ende gab's noch P8.
Hier das komplette Rennergebnis abrufen!
"Nicht gerade das, was ich erwartet hatte, natürlich ganz weit davon weg", sagte Bottas. "Nach dem Zwischenfall in der ersten Runde war das alles ein bisschen ein Chaos. Ich wusste, dass es schwierig werden würde. Ich habe alles versucht, aber so läuft es manchmal."
Wolff: Hamilton in "eigener Liga"
Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat seinen Fahrer Lewis Hamilton für dessen Aufholjagd in Ungarn gelobt und meinte bei 'Sky', Hamilton fahre in einer "eigenen Liga". Was übrigens auch der aktuelle WM-Zwischenstand beweist, denn dort verfügt Hamilton über ein gewaltiges Polster auf seinen ersten Verfolger. Wolffs Motto für die zweite Saisonphase nach der Sommerpause: "Jetzt müssen wir es zusammenhalten."
Erklärung: Warum Hamilton zu spät war!
Eine Pressekonferenz, die ohne den Rennsieger beginnt? So geschehen in Budapest. Aber warum? Weil Lewis Hamilton nach dem Grand Prix erst noch ausführlich TV-Interviews gegeben hat. Offenbar hat Mercedes das Signal erhalten, diese erst zum Abschluss zu bringen, bevor Hamilton zur Pressekonferenz geschickt wird - obwohl die Top-3-Gesprächsrunde zu diesem Zeitpunkt schon begonnen hatte.
Honda: Mehr Siege nur, wenn wir besser werden
Toyoharu Tanabe als Honda-Sportchef in der Formel 1 hält Mercedes weiterhin für die klare Nummer eins. "Das Rennergebnis zeigt: Das führende Team in der Meisterschaft hat noch immer einen Leistungsvorteil gegenüber uns. Deshalb müssen wir unser Paket um Antrieb und Chassis weiter verbessern, wenn wir nach der Sommerpause weitere Rennen gewinnen wollen."
Welche Rennen dann anstehen? Wirf einen Blick in den Formel-1-Kalender!
Video: Hamilton überholt Verstappen
Kurz vor Rennende: Lewis Hamilton holt Max Verstappen ein. Und dann passiert das!
"So ruhig wie in einem Flieger"
So packend das Duell um die Spitze für die Zuschauer war, so emotionslos scheint es für die Mercedes-Chefetage verlaufen zu sein. Für Toto Wolff war es offenbar "Business as usual", wie er im 'ORF' andeutet: "In Hockenheim hatten wir ein so schwieriges Wochenende. Das haben wir lange diskutiert, wir haben aus unseren Protokollen gelernt, was wir besser machen wollen, wie wir die Entscheidungen treffen. Und heute ist das alles super ruhig abgelaufen, wie in einem Flieger im Cockpit. So muss es sein."
Doch er selbst habe auch um den Sieg gezittert: "Ich habe bis sieben Runden vor Schluss Zweifel gehabt, dass wir das gewinnen können. Die Hochrechnung war ganz knapp, dass er ihn in der letzten Runde holt."
Was Hamilton schon vorher sagte
Während wir auf weitere O-Töne von Lewis Hamilton warten, können wir uns ja schon mal mit den Aussagen befassen, die er vorhin schon gegenüber 'Sky' getätigt hat. Dabei ging er noch einmal auf die Entscheidung des Teams ein, ihn zu einem zweiten Stopp hereinzurufen.
Hamilton: "Ich dachte definitiv nicht, dass das ein Geniestreich war. Im Auto habe ich natürlich eine andere Sichtweise. Sie sagten mir, dass wir auf die Zweistoppstrategie gehen würden und ich konnte mir nicht vorstellen, wie das funktionieren sollte, um ehrlich zu sein. Ich dachte nicht, dass die Reifen halten würden. Ich musste [dann aber] einfach die ganzen Zweifel aus meinem Kopf rauskriegen und es einfach versuchen. Wenn es nicht funktioniert, dann eben nicht. Ich war aber so entschlossen, dieses Rennen heute zu gewinnen und so nach dem letzten Rennen zurückzuschlagen."
Pressekonferenz beginnt ohne Hamilton!
Öfter mal was Neues: Die Pressekonferenz nach dem Rennen hat ohne Sieger Lewis Hamilton begonnen. Erst hatten Max Verstappen, Sebastian Vettel und die Journalisten noch auf den Weltmeister gewartet, dann aber trotzdem die Fragerunde eröffnet. Noch ist unklar, warum Hamilton nicht pünktlich erschienen ist, zumal es ein Pflichttermin für die Top-3-Fahrer ist.
Vettel jedenfalls sorgte für Gelächter im Saal, als er Hamiltons Fernbleiben so kommentierte: "Er richtet sich noch eben die Haare ..."
Dritter Bonuspunkt für Verstappen
Die schnellste Rennrunde ist seit 2019 wieder einen WM-Punkt wert. Und den hat in Ungarn Max Verstappen mitgenommen - zum dritten Mal in diesem Jahr!
Wie die aktuelle Rangliste für diesen Bonuspunkt aussieht und wer bisher tonangebend beim "Fastest Lap Award" der Formel 1 war, das zeigen wir dir in unserer Zusammenstellung hier!
Verstappen zum "Fahrer des Tages" gewählt
Gewonnen hat er nicht, zumindest nicht auf der Strecke. Dafür hat Max Verstappen die Wahl zum "Fahrer des Tages" für sich entschieden!
Wie oft er in diesem Jahr bereits "Fahrer des Tages" war, wer der Allzeit-Spitzenreiter ist und wie lange es diesen Award schon gibt?
Erfährst du alles in unserer aktualisierten Übersicht!
Wer hinten liegt, hat den Vorteil ...
Red-Bull-Teamchef Christian Horner erklärt bei 'Sky', weshalb Mercedes mit Lewis Hamilton taktisch im Vorteil war: "Wenn man hinten liegt, ein schnelleres Auto und einen Gratis-Boxenstopp hat, dann hat man nichts zu verlieren. Es hat heute gut für sie funktioniert, aber wir werden uns aufraffen."
Auch Horner betont: P2 sei kein schlechtes Ergebnis, zumal nicht nach der ersten Verstappen-Pole überhaupt. "Und Max hat den Rückstand zu Valtteri [Bottas] verkürzt."
Wie knapp es zwischen P2 und P3 in der Fahrer-WM steht, kannst du unserem aktuellen Zwischenstand entnehmen!
Marko: Honda-Motor "am Limit" unterwegs
Im 'ORF' sagte Helmut Marko auch, dass Max Verstappen im Rennen alle Register gezogen habe, um Lewis Hamilton in den Schlussrunden auf Distanz zu halten: "Es wurde [beim Antrieb] alles aufgemacht, was vorhanden war. Es war vielleicht bei der Motorbremse noch eine Kleinigkeit, aber wir waren am Limit."
Der Frust im Team über den verpassten zweiten Sieg in Folge sei gering. "[Ein] zweiter Platz ist sehr schön, aber gewinnen wäre schöner gewesen", meint Marko.
Red Bull: Reifeneinbruch kam "unerwartet"
Red-Bull-Sportchef Helmut Marko erklärt im 'ORF', dass der hohe Reifenverschleiß aus Sicht seines Teams nicht zu vermuten war. "Wir haben schon gemerkt, wie der erste Reifensatz viel zu früh nachgelassen hat, dass das hinten raus eng werden wird. Aber dass der Reifen dann so eingeht, das haben wir nicht erwartet."
Mercedes habe da den "richtigen Schachzug" erwischt, mit Lewis Hamilton ein zweites Mal Reifen zu wechseln. Und Marko verteidigt die Taktik seines Rennstalls, nicht ebenfalls an die Box gefahren zu sein: "Zu dem Zeitpunkt hatten wir gedacht, dass der Reifen zumindest bis zum Ende hält, dass man sich verteidigen kann."
Entschuldigung noch während der Auslaufrunde
Lewis Hamilton hat sich noch auf der Ehrenrunde per Funk bei Mercedes-Stratege James Vowles dafür entschuldigt, dass er dessen Strategieplanung in Zweifel gezogen hatte. "Sorry dafür", meinte Hamilton, der sich mit emotionalen Worten bei seinem Team bedankte: "Wir sind schon seit sieben Jahren gemeinsam unterwegs, aber es wird niemals langweilig, sondern fühlt sich frisch und neu an." Womit er vielleicht auch auf die Kritik von Nico Rosberg reagiert, der Hamilton in seinem Podcast attestierte, das Alter mache sich bemerkbar.
Hamilton glaubte selbst nicht an den Sieg
Er hatte schon Zweifel, als man ihn zum zweiten Boxenstopp hereinrief, er zweifelte auch noch, als er mit Siebenmeilenstiefeln aufholte: Lewis Hamilton hat nach der Zieldurchfahrt eingeräumt, dass er nicht an den Sieg in Ungarn geglaubt hat. "Ich wusste wirklich nicht, ob ich die 19 Sekunden [Rückstand auf Verstappen] aufholen könnte. Ich dachte, die Reifen würden schlapp machen. Doch ich drückte einfach drauf und kam ihm immer näher, mit einer Qualifyingrunde nach der anderen."
Mit Erfolg: Hamilton fing Verstappen noch ab und baute so seinen WM-Vorsprung weiter aus.
"Es hat nicht gereicht": Verstappen nach dem Rennen
Max Verstappen war auf dem Weg zum Sieg in Ungarn, doch die clevere Reifenstrategie von Mercedes setzte ihn kurz vor dem Ziel matt. "Wir waren dann einfach nicht mehr schnell genug. Ich tat mein Möglichstes auf dem harten Reifen, damit wir überleben, aber es hat nicht gereicht. Mir fehlte am Ende einfach der Grip", erklärt Verstappen.
Mit P2 hinter Lewis Hamilton könne er sich arrangieren. "Das ist ein gutes Ergebnis für uns, insgesamt betrachtet. Wir haben heute zwar nicht gewonnen, aber es war trotzdem ein guter Tag für uns."


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