Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: Wohin geht die Reise für McLaren?
Formel1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Hill: Verbrenner mit E-Fuels statt Hybrid +++ Mercedes plant "fundamentales" Update 2024 +++ Ralf Schumacher über Leclerc +++
Feierabend
Hier in Bonn geht gerade die Welt unter, für euch muss sie das aber nicht, nur, weil der Formel-1-Liveticker für heute endet.
Ich bin ja morgen wieder für euch da, wie immer in alter Frische. Freue mich schon drauf, die Woche mit euch ausklingen zu lassen.
Adios
euer Kevin Scheuren
Hill für Verbrenner
Formel-1-Weltmeister Damon Hill hat vergangene Woche erstmals ein Kart gefahren, das komplett mit E-Fuels betankt war. Das Ganze fand auf dem Sandown Circuit in Daytona statt und wurde in Kooperation mit "Zero", der E-Fuels-Firma von Ex-Mercedes-Mann Paddy Lowe veranstaltet.
Nach diesem Test ist Hill voll auf den Geschmack gekommen und denkt, dass es für die Formel 1 ein wünschenswertes Ziel sein sollte, von Hybrid-Motoren wieder auf komplette Verbrenner zu setzen und diese mit E-Fuels zu tanken:
"Der Sound und die Leistung waren die gleichen wie bei einer normalen benzinbetriebenen Maschine, aber da der Kraftstoff mit der gleichen Menge an Kohlenstoff hergestellt wird, die auch bei seiner Verwendung freigesetzt wird, macht es absolut keinen Unterschied für die Atmosphäre."
"Man muss ehrlich sein, was das Problem angeht. Wenn die Formel 1 sagen würde: "Wir haben einen Weg gefunden, wie wir zu reinen Verbrennungsmotoren zurückkehren können, ohne den Kohlenstoffgehalt in der Atmosphäre zu erhöhen", wäre dann jeder glücklich? Ich denke, viele Leute wären es", so Hill.
Er schlägt damit in die gleiche Kerbe wie der ehemalige Formel-1-Ingenieur Ernest Knoors, der sich V10-Motoren in der Formel 1 durchaus wieder vorstellen kann, wenn man sie mit E-Fuels tankt.

© circuitpics.de
Einzige Option Neustart?
Unser Chefredakteur Christian Nimmervoll hat sich mal wieder mit unserem Experten Ralf Schumacher zusammengesetzt und einige Themen der aktuellen Formel-1-Saison besprochen.
Charles Leclerc und Ferrari haben dabei auch wieder einen Fokus bekommen. Der Saisonstart des Teams aus Maranello ist etwas verkorkst, Leclerc macht leider immer auch mit Diskussionen am Funk auf sich aufmerksam, was allerdings auch nach einem Vertrauensverlust zwischen ihm und seinem Team aussieht.
Wäre ein Tapetenwechsel für den Monegassen eine sinnvolle Alternative und Aston Martin nicht sogar ein ideales Ziel, weil dort Lance Stroll eben nicht abliefert?
Das und mehr gibts im neusten Video auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de oder in unserem Videoportal.
Ralf Schumacher: "Bei Leclerc liegen die Nerven blank"
Ralf Schumacher ortet "großen Frust" bei Ferrari und besonders bei Charles Leclerc. Aber wo soll der 25-jährige Monegasse hin? Weitere Formel-1-Videos
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Mick in Goodwood
Das Goodwood Festival of Speed ist in diesem Jahr wirklich gespickt mit Highlights.
Nicht nur wird Sebastian Vettel dort einige historische Formel-1-Boliden fahren, sondern auch Mercedes bringt einen deutschen Fahrer mit: Mick Schumacher.
Schumacher wird den Mercedes W02 aus der Saison 2011 fahren, den sein Vater Michael damals pilotierte. Eine hochemotionale Hommage an den Rekordweltmeister. Es ist Schumachers erster Auftritt in Goodwood.
Ebenfalls dabei sein wird Esteban Gutierrez, er wird den W12 aus der Saison 2021 nochmal aufheulen lassen.
Rob Marshall als Hoffnungsträger
Die Verpflichtung von Rob Marshall hat bei McLaren neue Hoffnungen freigesetzt. Dass man in der Lage war, den erfahrenen Ingenieur von Red Bull abzuwerben, sieht man als Indiz dafür, dass es richtig ist, in Zukunft auch auf das Team aus Woking zu setzen.
Oscar Piastri freut sich sehr auf die Zusammenarbeit, auch weil ihm sein Manager Mark Webber einiges Gutes aus seiner Zeit mit Marshall bei Red Bull berichten konnte:
"Ja, ich freue mich sehr, ihn an Bord zu haben. Mark hat bei Red Bull gute Erfahrungen mit ihm gemacht. Er spricht also in den höchsten Tönen von ihm, was großartig ist. Und natürlich kommt er von einem Team wie Red Bull. Und dann noch in einer sehr hohen Position bei Red Bull, ist er natürlich unglaublich hoch angesehen. Ich freue mich darauf, in Zukunft mit ihm zu arbeiten. Und ja, er kann uns helfen, uns weiterzuentwickeln. Ich denke, mit allem, was wir an unserer Struktur, unserem Autokonzept und unserem Design geändert haben, bewegen wir uns jetzt in eine gute Richtung. Er wird das also nur ergänzen."
Auch Lando Norris zeigt sich voller Vorfreude und glaubt, dass man von Marshalls Erfahrung nur profitieren wird:
"Einfach Wissen, Erfahrung. Er ist seit vielen, vielen Jahren bei Red Bull, er hat mit dem Team viel Erfolg gehabt. Er hat mit einigen der besten Köpfe der Formel 1 zusammengearbeitet, und er gehört definitiv zu dieser Gruppe. Also ja, Köpfchen und Rundenzeit sind wohl die beiden wichtigsten Dinge. Er ist eine wichtige Person, eine wichtige Verpflichtung für uns als Team. Ich denke also, dass viele Leute bei McLaren zu ihm aufschauen und ihn respektieren werden und so weiter. Ja, aber es ist ein guter Schritt für uns als Team, um weiter voranzukommen und dem ganzen Team in unserem Bestreben, uns zu verbessern und in der Startaufstellung nach oben zu kommen, mehr Leistung und Expertise zu bieten."
Scheint fast so, als ob Marshall lieber gestern als morgen im MTC aufschlagen sollte.

© Red Bull Content Pool
Quo vadis, McLaren?
Der Saisonstart für McLaren war alles andere als zufriedenstellend.
Mit gerade mal 17 Punkten liegt man bereits 27 Punkte hinter Alpine auf Rang sechs in der Teamwertung, fernab von allen Vorstellungen, dass man in dieser Saison das Thema "Best of the Rest" oder ein bisschen darüber hinaus angreifen kann.
Außer, ja außer, das große Umformen des MCL60 wird erfolgreich sein. Klar ist, dass das Team um Teamchef Andrea Stella und CEO Zak Brown mit dem Auto nicht zufrieden ist, das derzeit genutzt wird. Aus diesem Grund wird man in den nächsten Wochen und Monaten große Updates bringen, die eine B-Version des Wagens ergeben.
Für Lando Norris (12 Punkte, Siebter der Fahrerwertung) und Oscar Piastri (fünf Punkte, 14. der Fahrerwertung) eine sehr unbefriedigende Situation, die auch schon zu viel Frust geführt hat, insbesondere bei Norris, der für viele Experten als kommender Grand-Prix-Sieger gilt.

© Motorsport Images
Schweizer bei Audi
Neel Jani wurde heute von Audi als erster Entwicklungs- und Simulatorfahrer für das Formel-1-Projekt des Teams vorgestellt.
Der Schweizer bringt eine Menge Kernkompetenz für die bevorstehenden Aufgaben mit nach Neuburg, wo er die Entwicklung der Audi-Power-Unit unterstützen soll. Als Testfahrer bei Red Bull Racing konnte er in der Formel 1 bereits wichtige Simulator-Stunden sammeln, die Arbeit mit einem Hybridmotor ist Jani aus der WEC bestens gewohnt, wo er unter anderem Werksfahrer bei Porsche war.
Über die Auswahl zeigte sich Jani hocherfreut: "„Ich freue mich sehr, Audi auf dem Weg in die Formel 1 zu begleiten. Es ist eine Ehre und zeitgleich große Verantwortung, so früh in ein Projekt dieser Größenordnung eingebunden zu sein. Ich bin mir sicher, mit meiner Erfahrung aus Formel 1 und LMP-Projekten eine gute Brücke zwischen Theorie und Praxis schlagen zu können."
Mehr zu dieser Bekanntgabe gibt es in Kürze auf dem Portal.
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Viel Erfolg!

© Motorsport Images
Hamilton sieht Arbeit vor sich
Obwohl Mercedes mit dem W14 einige gute Leistungssteigerungen erzielt hat, ist sich das Team bewusst, dass es in einigen Schlüsselbereichen noch Defizite gibt. Lewis Hamilton wies nach dem Großen Preis von Kanada darauf hin, dass die problematischen Charakteristika des Autos noch verbessert werden müssen - insbesondere das schwache Heck, das sich 2023 als schwierig erwiesen hat, sagte der Brite unseren Kollegen von "Autosport.com".
"Wir haben vor allem in den Kurven mit niedrigeren Geschwindigkeiten zu kämpfen, und das ist der Punkt, an dem ich gegen Fernando [Alonso] und Max [Verstappen] verloren habe - einfach bei der Traktion aus Kurve 2 heraus, aus so ziemlich jeder Kurve", erklärte er in Montreal.
"Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, um dem Auto mehr Abtrieb zu verpassen und ein bisschen mehr Effizienz zu erreichen. Aber wir machen Fortschritte."
Auf die Frage, wie anders sich der W14 nach den Upgrades anfühlt, sagte Hamilton: "Ehrlich gesagt, fühlt sich das Auto nicht viel anders an als zu Beginn des Jahres. Es gibt einige Elemente am Auto, die sich anders anfühlen, aber es ist einfach nur ein bisschen mehr Abtrieb am Auto. Aber die Charakteristik des Autos ist sehr, sehr ähnlich zu dem, was wir zu Beginn des Jahres hatten."
"Für das nächstjährige Auto muss man eine Menge dieser verschiedenen Dinge entfernen und ändern. Von der Charakteristik her ist es definitiv noch nicht das Auto, das die Red Bulls schlagen kann. Daran müssen wir also arbeiten."

© Motorsport Images
Geld spielt keine Rolle
Nachdem man bei Mercedes die Formel-1-Saison 2022 verschenkt hat und sich 2023 mühsam mit dem Update in Monaco wieder zurückkämpfen muss, ist die Saison 2024 ein neuer Fixpunkt beim Team in Brackley.
Es wird fundamentale Veränderungen am Auto geben, soviel ist klar. Stellt sich nur die Frage, wie das mit dem Budget-Cap oder Cost-Cap möglich ist. Red Bull hat es 2021 gezeigt, dass es durchaus passieren kann, über die Gebühr Geld auszugeben und hat dafür eine Strafe kassiert.
Bei Mercedes scheint das kein Thema zu sein, wenn man Teamchef Toto Wolff glauben kann: "Wir haben in unserer Finanzabteilung eine riesige Organisation mit 46 Mitarbeitern aufgebaut, die die Kostenobergrenze bis auf die letzte Schraube überwacht", erklärte er.
Explizit auf die derzeitige Situation rund um die Kostenobergrenze angesprochen, sagte Wolff folgendes: "Wir sind letztes Jahr das ganze Jahr über unter dieser Grenze geblieben, und wir sind auch dieses Jahr unter dieser Grenze geblieben. Wenn man von einer normalen Entwicklung im nächsten Jahr ausgeht, ist das immer noch ziemlich genau im Plan."
"Das Gute daran ist, dass wir ständig lernen, was das Auto macht. Für das nächste Jahr wird es einige grundlegende Designänderungen geben, aber es geht nicht darum, dass wir irgendetwas bauen. Es geht eher darum, was wir simulieren - und das wird nicht in Geld gemessen. Es geht um Teraflops oder Windkanalstunden", so der Österreicher.
Mit Teraflops meint er die Entwicklungs- und Simulationszeit am Computer, die sogenannten computational fluid dynamics, kurz CFD. Auch diese Zeit ist durch die Platzierung in der Konstrukteursweltmeisterschaft und bei Verstößen gegen die Kostenobergrenze limitiert.
Sehr spannend, dass Mercedes schon jetzt ein kleines Augenmerk auf die Saison 2024 zu richten scheint, für Mercedes-Fans aber mit Sicherheit auch keine schlechte Nachricht.

© Motorsport Images
Geniale Interviewidee
Frühsport gefällig?
Carlos Sainz hat mit Lawrence Barretto vom Formel-1-Broadcast-Team ein richtig interessantes Interview geführt und zwar beim Squash. Wir kennen ja "Stop the Glock" mit Timo Glock in der Vorberichterstattung von Sky Deutschland und ich bin mir sicher, dass sich die Kollegen der Formel 1 das zum Vorbild genommen haben und einfach eins draufsetzen mussten, aber das finde ich richtig gut.
Wäre doch auch mal was für ein Interview unseres Chefredakteurs Christian Nimmervoll, oder? Ich weiß aber gar nicht, wie er zu Squash steht, auf dem Tenniscourt wäre er aber definitiv dabei und würde den ein oder anderen Formel-1-Fahrer herspielen, da bin mir sicher.
Moin Moin
Guten Morgen, liebe Formel-1-Fans,
es ist Donnerstag und der Formel-1-Liveticker geht in die nächste Runde. Kevin Scheuren begrüßt euch sehr herzlich und hofft, dass die Gewitterfront vielleicht an euch heute vorbeizieht und keine großen Schäden auf euch zukommen.
Wenn ihr Fragen, Kritik oder Anregungen habt, meldet euch gerne bei mir via Twitter mit dem Hashtag #FragMST oder auch über Instagram. Beantworte gerne Fragen und nehme euer Feedback mit auf.
Hier könnt ihr den gestrigen Liveticker nochmal nachlesen!
Habt einen schönen Tag.

