Formel-1-Newsticker
Formel-1-Liveticker: WM-Situation für Ferrari "nicht ideal"
F1-Liveticker zum Nachlesen: +++ WM-Situation für Ferrari "nicht ideal" +++ Leclerc: Kleiner Durchbruch beim Set-up? +++ Hülkenberg: "Dirty Air" immer schlimmer +++
Vasseur: WM-Situation für Ferrari "nicht ideal"
Nach den ersten drei Saisonrennen liegt Ferrari nur auf dem vierten WM-Rang. Auf Spitzenreiter McLaren fehlen bereits 76 Punkte und auf dem Podium stand die Scuderia in diesem Jahr noch gar nicht.
"Natürlich ist es nicht ideal", gesteht auch Frederic Vasseur, der jedoch gleichzeitig davor warnt, die Saison jetzt bereits abzuschreiben. Er verweist auf den Verlauf des vergangenen Jahres.
"Wir sind in den vergangenen beiden Jahren auch so gestartet", betont er und erklärt: "Vor einem Jahr befanden wir uns fast in der gleichen Situation - vielleicht sogar ein bisschen schlechter, was das Tempo angeht."
Doch das Team habe eine Reaktion gezeigt, die "sehr, sehr stark" gewesen sei. So konnte Ferrari am Ende bis zum letzten Saisonrennen in Abu Dhabi doch noch um den WM-Titel mitkämpfen.
"Wir haben kleine Schritte gemacht, und wir müssen in dieser Saison genau den gleichen Ansatz verfolgen", so Vasseur, der nicht auf eine Wunderlösung setzt, sondern auf eine kontinuierliche Weiterentwicklung.
Feierabend
Damit sind wir auch am Ende unseres Montagstickers angekommen. Ich mache nach diesem langen Japan-Wochenende morgen erst einmal einen Tag Pause und übergebe das Tickerzepter an Kevin Scheuren.
Viel Spaß morgen mit einer neuen Ausgabe mit meinem Kollegen, kommt gut in die neue (Renn-)Woche und bis dann!
Norris: Habe Verstappen auf der Rechnung
Der Weltmeister selbst hat ja schon betont, dass Red Bull noch nachlegen müsse, wenn man in diesem Jahr wieder den Titel holen wolle. Lando Norris stellt jedoch klar, dass man die Bullen, auch unabhängig von Suzuka, nicht unterschätzen dürfe.
Denn in Wirklichkeit sei Red Bull gar nicht so schlecht, wie sie teilweise gemacht werden. "Wenn man sich Australien anschaut, hat [Max] um den Sieg gekämpft. In China war er nicht meilenweit weg", erinnert Norris.
Und gestern konnte Verstappen dann ja sogar gewinnen. "Ich erwarte also, dass er uns jedes Wochenende herausfordert", so der McLaren-Pilot, der glaubt, dass Red Bull "vielleicht ein wenig aufgeholt" hat.
Auch aus diesem Grund wird das Rennen in Bahrain sehr interessant sein. Geht es dort erneut so eng zwischen Verstappen und den McLaren-Piloten zu? Oder sind diese dort wieder etwas deutlicher vorne?
Bahrain der erste echte "Gradmesser"?
Verschieben sich die Kräfteverhältnisse in der Formel 1 in Bahrain noch einmal? Andrew Shovlin von Mercedes erklärt: "Bahrain ist eine ganz andere Strecke als die, auf der wir bisher in dieser Saison gefahren sind."
"Der raue Asphalt ist eine echte Herausforderung für die Reifen und wird ein guter Gradmesser für die Fortschritte sein, die wir mit unserem Auto seit dem vergangenen Jahr gemacht haben", so Shovlin.
Tatsächlich fand das erste Saisonrennen in Melbourne auf einem Straßenkurs statt und bei den Rennen in China und Japan hatten wir es mit einer (zumindest teilweise) neu asphaltierten Strecke zu tun.
Zudem regnete es in Melbourne und in Suzuka war es ziemlich kühl. Auch das wird sich in der Wüste am kommenden Wochenende ändern. Es wird also spannend sein, welche Auswirkungen das haben wird.
Russell gegen Änderung des DRS-Mechanismus
Nach dem Crash von Jack Doohan am Freitag kamen Spekulationen darüber auf, dass es in Zukunft einen zusätzlichen Sicherheitsmechanismus geben könnte, der das DRS vor einer Kurve automatisch schließt.
George Russell ist allerdings klar dagegen und erklärt: "Als Fahrer hat man Verantwortung. Wir müssen mit Vollgas über die Geraden fahren und in die Kurven einbiegen. Und einen Knopf zu drücken, um das DRS auszuschalten, ist Teil des Jobs."
"Wir wollen nicht, dass es automatisiert wird", stellt der Brite klar und betont: "Wir müssen es den Fahrern überlassen. Es gibt bereits zu viele Gadgets und Hilfen." Eine klare Meinung, die viele Fans der Königsklasse sicherlich teilen.
Die größten Demontagen
Es wäre in diesem Jahr übrigens nicht das erste Mal, dass Max Verstappen einen Teamkollegen in der WM komplett demontiert. Einfach mal in diese Fotostrecke schauen:
Red Bull: Setzen jetzt auf den Fahrertitel
Das ist keine große Überraschung, denn von den 61 Punkten, die Red Bull bislang in diesem Jahr geholt hat, gehen alle 61 auf das Konto von Max Verstappen. Daher ist klar, worauf nun der Fokus liegt.
"Ich glaube, in der Fahrerwertung liegt Max jetzt nur noch einen Punkt hinten, so dass für uns alle Prioritäten auf der Fahrerwertung liegen", bestätigt Teamchef Christian Horner bei Sky.
Das heiße aber nicht, dass man die Konstrukteurs-WM bereits aufgebe. "Die Konstrukteurswertung wird sicherlich schwieriger sein, aber es ist ein langes Jahr und man darf niemals aufgeben", so Horner.
Tatsächlich liegt Red Bull ja bislang "nur" 50 Punkte hinter Spitzenreiter und Titelverteidiger McLaren. Damit ist man zum Beispiel noch immer deutlich näher dran als Ferrari aktuell ...
Alonso: Schlechtester Start seit acht Jahren
Der Spanier selbst ist ja der Meinung, dass er gestern eines seiner besten Rennen gefahren sei. Faktisch hat er aber auch nach dem dritten Saisonrennen noch immer keinen einzigen WM-Punkt auf dem Konto.
Das ist ihm zuletzt vor acht Jahren passiert. In der Saison 2017 musste er mit McLaren-Honda sogar bis zum achten Saisonrennen in Baku warten, bevor er sich endlich über die ersten WM-Punkte freuen durfte.
Immerhin den schlechtesten Start seit sechs Jahren erwischte derweil Landsmann Carlos Sainz, der nach den ersten drei Saisonrennen erst bei einem WM-Punkt steht. Weniger waren es hier zuletzt 2019.
Kurios: Auch Sainz fuhr damals für McLaren, als er nach den ersten drei Rennen noch keinen einzigen Zähler auf dem Konto hatte. Wie sich die Zeiten doch ändern ...

© LAT Images
Verstappen: Wollen nicht nur manchmal vorne sein
Der Weltmeister glaubt nicht, dass Suzuka ein Durchbruch für Red Bull war. "Es war sehr schwer, hier zu überholen", erinnert er. Oder anders gesagt: Ohne die Pole hätte er das Rennen wohl nicht gewonnen.
Bahrain sei nun schon wieder eine "komplett andere Strecke", die "sehr hart zu den Reifen" sei. "Wir haben noch viel Arbeit vor uns", stellt Verstappen daher nach seinem ersten Saisonsieg klar.
Der Erfolg in Suzuka zeige, "dass wir, wenn wir wirklich alles richtig machen, ganz oben mitspielen können. Aber wir wollen besser sein, als nur manchmal dort oben zu sein", stellt der Niederländer klar.
Und um das zu erreichen, müsse man das Auto eindeutig noch weiter verbessern.
Stella: Darum gibt es wieder mehr "dirty Air"
Damit noch einmal zurück zum Problem der "dirty Air". Andrea Stella erklärt in diesem Zusammenhang, dass diese wieder schlimmer geworden sei, weil die Teams immer mehr aerodynamischen Abtrieb gefunden hätten.
"Ich denke also, dass die 'dirty Air' ein Problem ist", betont auch der McLaren-Teamchef und ergänzt: "Möglicherweise ist dies einer der Gründe, warum die Regeln für 2026 unter diesem Gesichtspunkt einen gewissen Reset bewirken könnten."
Ein Beleg dafür, wie schlimm das Problem wieder sei, sei der Sprint in China gewesen, den Lewis Hamilton gewann. "Als er im Sprint in Führung lag, konnte er so ziemlich alles machen, was er wollte", so der McLaren-Teamchef.
Die Piloten dahinter mussten dagegen ihre Reifen schonen. "Die Führung ist also ein wichtiger Faktor", betont er. Und umso wichtiger ist dementsprechend das Qualifying in diesem Jahr.
Doppelter Grund zur Freude für Familie Verstappen
Es war ein erfolgreicher Sonntag für die Familie Verstappen - nicht nur für Max, sondern auch für seinen Vater Jos, der sich viele tausend Kilometer entfernt von seinem Filius über einen Sieg freuen durfte.
Der 53-Jährige gewann beim Saisonauftakt der Rallye-Europameisterschaft in Spanien die Masters-Klasse für Fahrer über 50 Jahre. Durch den Start bei der Rallye Sierra Morena in Andalusien verpasste Jos allerdings den Sieg seines Sohnes in Suzuka.
In der Schlussphase des Rennens saß Verstappen sen. selbst bei einer Wertungsprüfung am Lenkrad seines Skoda Fabia. Am Ziel der Prüfung überbrachte ihm die TV-Crew die Nachricht von Max' Triumph in Japan.
"Wir haben das Rennen bis kurz vor der Prüfung verfolgt, aber ich konnte die letzten 14 Runden nicht mehr sehen. Es ist gut, dass er gewonnen hat", sagt er und ergänzte mit Blick auf den doppelten Familien-Erfolg: "Dieser [Sieg] war gut [für mich], aber der Sieg von Max ist noch wichtiger."

© Red Bull Content Pool
McLaren schmeißt Sieg mit Strategie weg
Das ist das Ergebnis unserer Datenanalyse nach Suzuka. Datenexperte Kevin Hermann analysiert mit der OneTiming-Software von PACETEQ, warum McLaren den Japan-GP trotz überlegenem Auto nicht gewinnen konnte.
Zudem schauen wir in unserem neuen Video, wie sich Yuki Tsunoda an seinem ersten Red-Bull-Wochenende geschlagen hat.
McLaren noch sieglos
Spannend in diesem Zusammenhang: Obwohl McLaren in Bahrain von vielen in die Favoritenrolle gedrängt wird (und das vermutlich sogar zurecht), hat das Team aus Woking in Sachir noch nie gewonnen.
Tatsächlich stand McLaren dort sogar seit 15 Jahren nicht einmal mehr auf dem Podium. 2010 schaffte das als bislang letzter McLaren-Pilot noch Lewis Hamilton, der damals Dritter wurde.
Der Brite ist mit bislang fünf Siegen in Bahrain übrigens auch Rekordsieger auf der Strecke in der Wüste. All seine Triumphe dort feierte er allerdings für Mercedes.
Mehr Informationen zum anstehenden Rennen in Bahrain gibt es in unserer großen Datenbank!
Horner: Bahrain sollte McLaren liegen
Bereits von George Russell haben wir am Wochenende gehört, dass McLaren in Bahrain (zumindest auf dem Papier) noch stärker als in Japan sein sollte. Das sieht auch Christian Horner so.
"McLaren wird in Bahrain sehr stark sein. Es ist eine Strecke, die theoretisch ihren Stärken entgegenkommen sollte. Sie haben im Moment das schnellste Auto", betont der Red-Bull-Teamchef.
Heißt: Dort dürfte es noch schwerer werden, McLaren zu schlagen. Gegenüber Sky sagt Horner aber auch: "Diese Meisterschaft ist ein Marathon, und wenn uns das letzte Jahr etwas gelehrt hat, dann dass sich die Dinge sehr schnell ändern können."
Damals war die Situation umgekehrt und Red Bull hatte zu Beginn des Jahres das schnellste Auto, am Ende dann aber nicht mehr. Horner hofft nun, dass sich das Kräfteverhältnis 2025 genau in die andere Richtung entwickelt.
Ein typisches Suzuka-Problem?
Das Rennen gestern war alles andere als spannend. Fairerweise muss man allerdings auch sagen, dass das keine so große Überraschung sein sollte. Denn es ist kein Zufall, dass in Suzuka sieben der vergangenen acht Rennen von der Pole gewonnen wurden.
"Rennen wie Suzuka sind eigentlich historisch immer so ein bisschen langweilig, weil natürlich das Überholen auf solchen High-Speed-Strecken, wo man nicht wirklich viele Bremskurven hat, einfach schwierig ist", erklärt auch Ralf Schumacher bei uns.
Der Experte sieht es daher ganz entspannt und warnt vor übertriebener Kritik. "Ich glaube, wir müssen einfach damit leben, dass wir Rennen haben, die ein bisschen interessanter und weniger interessant sind", so Schumacher.
Und Suzuka gehört eben zu den Rennen, bei denen im Normalfall nicht ganz so viel passiert.
Schnellste Runde
Kimi Antonelli hat gestern Geschichte geschrieben. Er ist jetzt der jüngste Pilot, der jemals die schnellste Runde bei einem Formel-1-Rennen gefahren ist. Seine komplette Rekordrunde gibt es hier noch einmal im Video.
Spannend ist übrigens auch, dass Ferrari auch gestern wieder den schnellsten Boxenstopp abgeliefert hat - wie auch schon bei den ersten beiden Rennen in Australien und China zuvor.
Die komplette Übersicht über die schnellsten Formel-1-Boxenstopps 2025 findet ihr hier!
Leclerc: Kleiner Durchbruch beim Set-up?
Der Monegasse betont zwar, dass Ferrari aktuell zu langsam sei und man Updates brauche. Gleichzeitig sagt er aber auch, dass er in Japan zumindest in der Lage gewesen, das Maximum aus dem vorhandenen Material herauszuholen.
"Am Freitag habe ich [beim Set-up] eine ganz bestimmte Richtung für meinen Fahrstil eingeschlagen, und ich habe das Gefühl, dass mir das dabei helfen wird, das Auto öfter als sonst optimal zu nutzen", so Leclerc.
"Aber das muss sich an verschiedenen Wochenenden erst noch bestätigen", betont er auch und erklärt, dass er in Bahrain nun überprüfen wolle, "ob diese Richtung [auch dort] für mich funktioniert."
"Wenn das der Fall ist, dann bin ich zuversichtlich, dass ich das Auto für den Rest des Jahres optimal nutzen kann", so Leclerc, der aber auch klarstellt: "Wenn das bedeutet, dass wir auf P4 sind, ist das nicht toll."
Denn eigentlich will er viel weiter vorne kämpfen. Doch das sei mit dem Auto aktuell eben nicht möglich.

