Auch für Weltmeister ist der Teamkollege in der Formel 1 immer der erste Gegner - Wir blicken auf die größten Machtdemonstrationen der vergangenen 45 Jahre
Platz 10: 1991 - Gerhard Berger (44,79 Prozent der Punkte von Ayrton Senna) - Klare Verhältnisse bei McLaren in Sennas letzter Meistersaison. Der Brasilianer gewinnt sieben der 16 Saisonrennen, Berger nur ein einziges - und das auch nur, weil Senna ihm beim vorletzten Rennen in Japan den Sieg überlässt.
Platz 9: 1995 - Johnny Herbert (44,12 Prozent der Punkte von Michael Schumacher) - Der Brite holt in seiner ersten (und einzigen) kompletten Benetton-Saison zwar immerhin zwei Siege. "Schumi" gewinnt im B195 mit neun Erfolgen aber mehr als die Hälfte aller Saisonrennen - und am Ende zum zweiten Mal den WM-Titel.
Platz 8: 2005 - Giancarlo Fisichella (43,61 Prozent der Punkte von Fernando Alonso) - Renault-Neuling Fisichella gewinnt zwar den Saisonauftakt in Australien, ist danach aber chancenlos gegen den Spanier, der sich mit insgesamt sieben Siegen seinen ersten WM-Titel sichert. Fisichella gewinnt erst 2006 wieder einen GP.
Platz 7: 2024 - Sergio Perez (34,78 Prozent der Punkte von Max Verstappen) - Der Mexikaner ist bei Red Bull immer nur die Nummer 2, aber nie wird das so deutlich wie in seinem vierten Jahr bei den Bullen. Perez wird ohne einen einzigen Sieg WM-Achter, sein Teamkollege holt neun Siege und am Ende seinen vierten Titel in Serie.
Platz 6: 1982 - Carlos Reutemann/Mario Andretti/Derek Daly (31,82 Prozent der Punkte von Keke Rosberg) - In einer kuriosen Saison reichen dem Finnen 44 Punkte und nur ein Sieg zum WM-Titel. Bei Williams hat er im Laufe des Jahres drei Teamkollegen, die es zusammen gerade einmal auf 14 Zähler bringen.
Platz 5: 1986 - Keke Rosberg (30,56 Prozent der Punkte von Alain Prost) - Vier Jahre später findet sich Rosberg bei McLaren auf der anderen Seite der Gleichung wieder. Er holt nicht einmal ein Drittel der Punkte des späteren Weltmeisters Prosts - und beendet seine Formel-1-Karriere am Ende des Jahres.
Platz 4: 1983 - Riccardo Patrese (22,03 Prozent der Punkte von Nelson Piquet) - In 15 Saisonrennen sieht der Italiener lediglich fünfmal die Zielflagge, zehnmal scheidet er aus. Da kann auch ein Sieg beim Saisonfinale in Südafrika nicht verhindern, dass er gegen seinen Brabham-Teamkollegen und Weltmeister Piquet komplett abstinkt.
Platz 3: 1981 - Hector Rebaque (22,00 Prozent der Punkte von Nelson Piquet) - Auch zwei Jahre zuvor lässt der Brasilianer seinem Teamkollegen keine Chance. Auch der Mexikaner fällt einfach zu oft aus, sieht in 15 Rennen neunmal nicht die Zielflagge und verpasst dazu einmal die Qualifikation. Nach der Saison ist seine F1-Karriere vorbei.
Platz 2: 1985 - Niki Lauda (19,18 Prozent der Punkte von Alain Prost) - Nachdem er Prost ein Jahr zuvor noch um einen halben Punkt schlägt, ist Laudas Abschiedssaison zum Vergessen. Nur dreimal bringt er den McLaren MP4/2B ins Ziel, während Prost in 16 Rennen elfmal auf dem Podium steht. Kein schönes Ende einer großen Karriere ...
Platz 1: 1994 - Jos Verstappen/JJ Lehto/Johnny Herbert (11,96 Prozent der Punkte von Michael Schumacher) - "Schumi" zum Zweiten in unserer Liste. Drei Teamkollegen hat er im Laufe des Jahres 1994, doch keiner davon sieht im Benetton B194 Land gegen Schumacher, der am Ende des Jahres zum ersten Mal Weltmeister wird.
"Schumi" gewinnt acht der 16 Saisonrennen - von denen er wegen einer Sperre nur an 14 teilnimmt und bei zwei weiteren disqualifiziert wird. Und seine Teamkollegen? Die bringen es zusammen auf magere zwei Podestplätze durch Verstappen. Die größte Machtdemonstration der vergangenen 40 Jahre!
Auch für Weltmeister ist der Teamkollege in der Formel 1 immer der erste Gegner - Wir blicken auf die größten Machtdemonstrationen der vergangenen 45 Jahre