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Formel-1-Liveticker: Fernando Alonso kritisiert "verfrühte Weihnachten"

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Alonso und Co. kritisieren Punktevergabe in Belgien +++ Formel 1 denkt nach "Farce" über Regeländerung nach +++

09:50 Uhr

Alonso: "Für manche verfrühte Weihnachten"

"Das war ein schrecklicher Tag für alle, um ehrlich zu sein." So lautete das Resümee von Fernando Alonso gestern Abend in zahlreichen Interviews. Der Spanier hatte zuvor schon auf Instagram in einer Story seinem Ärger Luft gemacht.

Er schrieb: "Zwei Runden hinter dem Safety-Car ohne Positionswechsel und ohne Action, das ist kein Racing." Diese Meinung vertrat er auch danach noch vehement, wie auch einige andere Piloten. Was den Spanier aber noch mehr störte, war die Tatsache, dass Punkte für den Grand Prix vergeben wurden - wenn auch nur halbe.

"Für manche waren das vielleicht verfrühte Weihnachten, denn heute wurden Geschenke verteilt. Denn wir sind kein Rennen gefahren, und dennoch bekommt man die Position und die Punkte", verstand er die Entscheidung der Rennleitung nicht.

Und: "Wir hatten keine Chance, Punkte zu holen. Ich bin auf P11, ich hatte keine freigegebene Runde, um einen Punkt zu sammeln. Wir haben keine geholt. Das ist schockierend. Aber es ist deren Entscheidung. Wie kann man also für ein Nicht-Rennen Zähler verteilen?", fragte er sich.

13:59 Uhr

Verstappen: "Haben anständiges Ergebnis gebraucht"

Noch eine lustige Anekdote am Rande: Als Verstappen zu den Siegerinterviews ging, gratulierte ihm Lando Norris in der Interviewzone. "Großartiges Rennen. Unglaubliche Fahrt", scherzte der Brite.

Verstappen konnte in der Fahrer-WM nun fünf Zähler auf Lewis Hamilton aufholen. Bei einem regulären Sieg wären es zehn Punkte gewesen, er hätte dadurch die Führung wieder übernommen. "Wir hatten zwei Rennen, in denen wir nicht wirklich gepunktet haben, also brauchten wir ein anständiges Ergebnis", meinte er darauf angesprochen.

"Natürlich wünscht man sich nicht, das Ergebnis so einzufahren, aber ich denke, dass wir das ganze Wochenende über sehr konkurrenzfähig waren, und das ist auf einer Strecke wie dieser mit langen Geraden sehr wichtig."


13:49 Uhr

Verstappen: Rennstart sollte um "12 oder 13 Uhr" sein

Kommen wir nun zu jenen Piloten, die von den Vorgängen gestern am meisten profitiert haben: die Top 3. Max Verstappen hat den Grand Prix offiziell gewonnen. So etwas "Extremes" habe er noch nie erlebt, gestand er gestern in der Pressekonferenz.

"Das will man natürlich nicht, vor allem für die Leute an der Strecke. Sie haben ein Rennen erwartet." Allerdings seien die Bedingungen nach 15 Uhr immer schlimmer geworden. "Wenn du so spät startest, gibt es nicht viel Spielraum für Verschiebungen", gab er zu bedenken.

Daher schlug der Niederländer vor: "Vielleicht ist es besser, früher zu starten - um 12 oder 13 Uhr. Diese Zeit ist aus meiner Sicht sowieso besser. Nun verzögert sich alles, das Wetter wird immer schlechter und es wird dunkel."


13:37 Uhr

Schnellste Rennrunde: Kein Punkt für Masepin

Eine Frage, die gestern auch sehr oft gestellt wurde: Wird der Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde tatsächlich vergeben?

Haas-Pilot Nikita Masepin konnte die schnellste Runde hinter dem Safety-Car drehen, was sportlich gesehen natürlich Unsinn ist. Allerdings hätte er dafür tatsächlich einen Punkt bekommen, wäre er in die Top 10 gefahren.

Denn die FIA bestätigt auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com', dass der Bonuspunkt vergeben worden wäre, allerdings hätte es nur einen halben Bonuspunkt gegeben!

Zur Erklärung: Hätte es einen Punkt für die schnellste Runde gegeben?


13:28 Uhr

Noten der Redaktion: "Kann passieren, aber darf nicht"

Die Redaktion hat auch heute wieder die Noten für alle 20 Fahrer diskutiert. Ja, obwohl wir gestern kein reguläres Rennen gesehen haben. Denn immerhin können wir die Leistungen der Trainings und Qualifyings bewerten.

Wie würdest Du abstimmen? Du kannst noch bis mindestens 15 Uhr selbst benoten!


Fotostrecke: Spa: Fahrernoten der Redaktion


13:15 Uhr

Perez: Wusste schon länger, dass ich bei Red Bull bleibe

Apropos Vertrag: Sergio Perez hat am vergangenen Wochenende auch verraten, dass er schon länger gewusst hat, was passieren wird. "Ich ging in die Sommerpause mit dem Wissen, was ich machen werde, aber da war dann jeder auf Urlaub, daher hat es länger gedauert. Am Freitag haben wir uns verpflichtet."

Er habe von Helmut Marko und Christian Horner aber schon vor Wochen gehört, dass sie ihn gerne behalten würden. "Und dass ich mich nicht umschauen sollte, denn sie erwarteten, mich zu behalten. Es war daher klar für beide Seiten, dass wir weitermachen wollten."

Verspürt er dadurch nun weniger Druck? "Ehrlich gesagt nein. Es ist nicht so, dass ich mir an einem schlechten Tag denke: 'Es ist okay, ich habe einen Vertrag'."


12:58 Uhr

Perez: "Ich habe einen Fehler gemacht"

Auf Twitter bedankt sich Perez bei seinen fleißigen Mechanikern, die den Red Bull nach seinem Crash tatsächlich rechtzeitig reparieren konnten. Was ist beim Abflug passiert? "Nun, ich habe einen Fehler gemacht", erklärte er gestern Abend.

Er sei auf den Randstein gekommen, habe die Kontrolle über das Auto verloren und einen kostspieligen Fehler gemacht, fasste Perez zusammen. "Es war toll, meine Jungs zu sehen. Sie haben die Frontpartie des Autos wirklich rasant umgebaut und auch den Heckflügel gewechselt, wir waren bereit und wollten unbedingt ein Rennen fahren."

Die Teamführung war nicht begeistert. Perez dürfte froh gewesen sein, dass er seine Vertragsverlängerung bereits vor dem Rennen unterschrieben hatte ...


12:52 Uhr

Video: Der Crash von Sergio Perez

Den ersten (und einzigen) Crash am gestrigen Tag haben wir noch vor dem offiziellen Rennstart gesehen - konkret mehr als drei Stunden vorher. Denn Sergio Perez krachte in Les Combes mit seinem Red Bull auf der Runde zur Startaufstellung in die Bande und beschädigte den Red Bull.

Zunächst war unklar, ob er am Rennen teilnehmen wird können und dürfen. Eine Diskussion darüber entbrannte am Funk zwischen dem Sportdirektor von Red Bull, Jonathan Wheatley, und FIA-Rennleiter Michael Masi. Schließlich gab es das grüne Licht. Und nach einer mehrstündigen Reparatur fuhr Perez auch tatsächlich mit!


12:47 Uhr

Gasly: Formel 1 sollte Gischt der Autos reduzieren

"Ich denke nicht, dass ich heute Punkte dafür verdiene, was ich getan habe. Ich bin einfach dem Safety-Car gefolgt. Ich bin nicht auf den Runden zum Grid gecrasht. Aber das ist auch schon das Einzige, was ich heute getan habe", stimmte gestern Abend auch Pierre Gasly seinen Fahrerkollegen zu.

Er schloss sich außerdem der Forderung von Lewis Hamilton an, dass die Fans das Geld für die Tickets zurückbekommen sollten. "Ja, das denke ich. Sie sind für ein Event gekommen, dass leider nicht stattgefunden hat. Ich hoffe, die Formel 1 findet eine Lösung."

Angesprochen auf die schlechte Sicht entgegnete der Franzose: "Ich denke, wir sollten daran arbeiten, den Spray hinter den Autos zu verringern. Denn das ist das wirkliche Problem. Das ist ein Bereich, auf den sich die Formel 1 in den nächsten Jahren konzentrieren sollte." Denn bei besserer Sicht seien die Fahrer gefordert, "am Limit des uns zur Verfügung stehenden Grips" zu fahren.


12:34 Uhr

Alfa Romeo: "Dieses Ergebnis schmerzt uns alle"

Alfa Romeo hat sich soeben in einem offiziellen Statement zu Wort gemeldet. Darin bedankt sich der Rennstall zunächst bei den "ungalublichen Fans", die Stunden im Regen auf Action gewartet haben.

Die Entscheidung der Rennleitung, das Rennen nie freizugeben und schließlich abzubrechen, sei richtig gewesen. Doch: "Die Situation hätte jedoch viel angemessener gelöst werden können, indem es dieses 'Rennen', das wir gestern erlebt haben, gar nicht gegeben hätte. Dieses Ergebnis schmerzt uns alle."

Das Schweizer Team hofft, dass Lehren daraus gezogen werden. "Lehren, die die Art und Weise verbessern werden, wie wir in Zukunft operieren und die den Unterstützern des Sports jenen Stellenwert einräumen, den sie verdienen."

Dazu muss man wissen: Das Team hat gestern erneut zehn Punkte auf Konkurrenten Williams in der Konstrukteurs-WM verloren. Alfa liegt nun mit drei Zählern auf P9, die Briten dank George Russells Podium mit 20 Punkten auf P8.


12:25 Uhr

Norris: Man sieht den Vordermann erst, wenn's kracht

Wie haben sich die Bedingungen auf Position 14 angefühlt, Lando Norris? "Ich persönlich denke, dass es gestern in Q3 noch ein bisschen nasser war als heute", schilderte er gestern Abend. "Aber das Problem ist nicht unbedingt, dass man rausgeht und eine Runde fährt, sondern dass man, wenn man nicht an erster Stelle liegt, einen großen Crash hat, weil man nicht sieht, wohin man fährt."

Er merkte an, dass viele Zuschauer nicht verstehen würden, wie schlimm es für einen Formel-1-Fahrer ist, bei Regen zu fahren. "Diese blinkenden Lichter, die so hell sein sollen, kann man nicht sehen, wenn man nicht fünf bis zehn Meter entfernt ist."

Wenn der Vordermann abbremst, langsam fährt, sich dreht oder verunfallt, werde man das erst bemerken, wenn man in das Auto hineinkracht, so Norris. Daher sei es einfach viel zu gefährlich gewesen.


12:17 Uhr

Norris: Für dieses Rennen keine Punkte verdient

Im Nachhinein darf sich der McLaren-Pilot doppelt über sich selbst ärgern: Er hat nicht nur ein gutes Qualifying-Ergebnis in die Bande von Eau Rouge gesetzt, sondern womöglich auch einen Podestplatz. "Ja, natürlich. Aber ich denke, im Nachhinein betrachtet, sind es auch nur halbe Punkte."

Was ihn tröstet: Viele seiner Konkurrenten konnten ebenso keine oder nur wenige Punkte holen. "Selbst für uns als Team haben wir immer noch mehr Punkte als Ferrari, was wichtig ist." Während Charles Leclerc und Carlos Sainz auf den Rängen acht und zehn gewertet wurden, konnte Daniel Ricciardo diesmal mit P4 für McLaren gut punkten. Norris landete auf P14.

Generell ist der Brite auch der Ansicht, dass keine Punkte hätten vergeben werden dürfen. "Vielleicht würde ich etwas anderes sagen, wenn ich Erster gewesen wäre. Und obwohl wir davon profitiert haben, denke ich nicht, dass wir für dieses Rennen Punkte verdient haben, denn schließlich war es kein Rennen."

In der Konstrukteurs-WM konnte sich McLaren damit nun um 3,5 Punkte vor Ferrari auf P3 absetzen. Norris bleibt WM-Dritter bei den Fahrern.


12:08 Uhr

Norris über Vettel-Aktion: Er hatte völlig recht

Sebastian Vettel wurde am Samstag zum "Ehrenmann", wie auf Social Media zu lesen war. Denn der Deutsche vergewisserte sich sofort nach Norris' Abflug, ob es dem Briten auch gutgehe. Und er polterte am Funk über die Entscheidung der Rennleitung ("Was zur Hölle habe ich gerade gesagt?!").

Auf die Aussagen des Deutschen angesprochen meinte Norris gestern Abend nach dem Rennabbruch: "Ich denke, Seb hat eine gute Entscheidung getroffen." Denn seine Kritik habe vollste Berechtigung gehabt, schließlich sei Vettel ein "Fahrer mit so viel Erfahrung". Wenn ein solcher Pilot mal anfange zu "schreien und jeden [verbal] angreift", dann müsse man auch auf ihn hören.

"Ich habe gesagt, dass es eine rote Flagge braucht, Seb hat genau das Gleiche gesagt, und die Tatsache, dass sie nicht kam, als die Bedingungen noch schlechter waren als [heute], war die falsche Entscheidung, weiterzufahren", so Norris. Er sei schließlich nicht "die Runde seines Lebens gefahren" und habe nicht zu viel riskiert - und dennoch krachte es ordentlich.


12:01 Uhr

Norris: Crash "spielt in meinem Kopf verrückt"

Lando Norris weiß, wie es ist, in der verregneten Eau Rouge durch Aquaplaning abzufliegen. Er erlebte am Samstag im Qualifying einen heftigen Unfall, der eine Sicherheitsdebatte lostrat. Wohl auch aufgrund der jüngsten Ereignisse in der Mutkurve (Crash beim 24-Stunden-Rennen, Crash in der W-Serie und Crash von Norris in Q3 am Samstag) ließ die Rennleitung gestern Vorsicht walten.

Wie hat sich der Brite nach seinem Abflug am Sonntag gefühlt? "Ich bin aufgewacht, und fühlte mich nicht so toll. Aber nach ein paar Massagen ging es mir gut. Beim Fahren habe ich nichts mehr gespürt." Ganz vergessen konnte er den Crash allerdings nicht.

"Das spielt in meinem Kopf ein bisschen verrückt, weil ich so verärgert war", gestand er gestern Abend. Denn Norris ist davon überzeugt, dass er es in Q3 in die Top 2 geschafft hätte - und damit wäre er gestern auf dem Podium gelandet. Wäre ihm das in seiner Rookie-Saison passiert, hätte ihn das noch mehr mitgenommen, meinte Norris. "Dennoch fühlte ich mich schlecht für das Team und war sehr enttäuscht von mir selbst."


11:48 Uhr

Vettel: Schon auf P5 "Probleme mit der Sicht"

Das Hauptargument dafür, dass gestern kein echtes Rennen stattfinden konnte, war die Sicht. Denn im Spray konnten die Piloten keine drei Meter weit sehen. Wie hat sich das auf Rang fünf angefühlt, Sebastian Vettel? "Ich war auf P5 und hatte Probleme mit der Sicht."

Er musste darauf achten, nicht versehentlich in Daniel Ricciardos Heck zu krachen. "Denn man sieht das Licht erst sehr, sehr spät und da ist kein Platz. Ich denke, weiter hinten war es noch schlimmer." Daher war er gestern Abend auch davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, kein reguläres Rennen zu fahren.

"Das Problem beim Racing ist, dass wir uns folgen. Man kann kein Rennen mit 15 Sekunden Abständen zwischen den Autos starten", gab er zu bedenken. Außerdem merkte er an: "Niemand möchte sich verletzten. [Sicherheit] ist daher die oberste Priorität. Es ist wohl keine populäre Entscheidung, aber es ist die richtige in den Bedingungen, die wir vorfanden."


11:34 Uhr

Meinungen: "Erstes Samstagspodium der F1"

Wir wollen noch ein paar Meinungen zum gestrigen Grand Prix von Belgien hier einpflegen. Während Mick Schumacher bedauert, wie das gestern gelaufen ist, nehmen sich ehemalige Formel-1-Fahrer kein Blatt vor den Mund.

Pedro de la Rosa etwa betont: "Ein Rennen hinter dem Safety-Car ist kein Rennen." Und Romain Grosjean, der am Wochenende in Belgien vor Ort war und kommentiert hat, meint: "Das erste Samstagspodium der Formel 1?"

Sky-Experte Karun Chandhok schlägt eine Regeländerung vor: Ein Rennen soll erst dann als Rennen gelten und demnach halbe Punkte vergeben werden, wenn 25 Prozent der Renndistanz bei freier Fahrt ohne Safety-Car absolviert wurden. "Wenn Fahrer nicht überholen dürfen, dann kann das kein Rennen sein."


11:27 Uhr