Brasilien GP

Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie

Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Ferrari protestiert gegen Vettel-Strafe +++ Piloten wollen Boxenfunk zensieren +++ Renault baut neuen Motor +++

18:49 Uhr

Renault baut für 2017 völlig neuen Motor

Renault wagt im nächsten Jahr einen Neuanfang und wird einen völlig neunen Antrieb für die Formel 1 bauen. Das bestätigt Teamchef Frederic Vasseur gegenüber 'us.motorsport.com'. "Er wird zu 100 Prozent neu sein. Wir sind mit dem bisherigen am Ende unserer Entwicklung angekommen. Wir müssen einen großen Schritt machen, um nach vorne zu kommen, und das werden wir tun", sagt der Franzose.

Zu Einzelheiten des neuen Antriebs, ob man beispielsweise wie Mercedes Kompressor und Turbine des Turboladers voneinander trennen will, mag sich Vasseur verständlicherweise nicht äußern. "Es ist ein Renault-Konzept", deutet er vielsagend an. Renault wird neben dem eigenen Werksteam 2017 Red Bull und nach einem Jahr Pause auch wieder Toro Rosso mit Antrieben beliefern.


18:33 Uhr

Ferrari protestiert gegen Vettel-Strafe

Das Ferrari-Team protestiert gegen die Zehn-Sekunden-Strafe für Sebastian Vettel beim Grand Prix von Mexiko, die dort wegen des Verstoßes gegen die sogenannte "Verstappen-Regel" (Spurwechsel beim Bremsen) eingelegt wurde. Allerdings handelt es sich dabei nicht um einen formellen Protest bei der FIA, denn der hätte noch in Mexiko zumindest angemeldet werden müssen. Das ist aber nicht geschehen.

Sondern Ferrari bewegt sich mit dieser formell formulierten Bitte außerhalb der FIA-Statuten und bittet angesichts "neuer Elemente, die seit der Entscheidung ans Licht gekommen sind", um eine Re-Evaluierung der Entscheidung. Dem Team ist klar, dass das keine Änderung des Ergebnisses nach sich ziehen wird. Aber es soll für eine Klarstellung bei der Auslegung der "Verstappen-Regel" gesorgt werden, die erst seit Austin in Kraft ist.

Wahrscheinlichster Hintergrund: Sebastian Vettel hatte sich bei der heutigen FIA-PK uneinsichtig gezeigt und die Argumentation seiner Strafe durch FIA-Rennleiter Charlie Whiting nicht verstanden. Damit zukünftige Entscheidungen in Bezug auf die "Verstappen-Regel" verstanden werden können, wünscht sich Ferrari nun wohl eine Präzisierung - die durchaus auch Vettel selbst ein Anliegen sein könnte.


18:12 Uhr

Pascal Wehrlein für 2017 ausgebremst: "Toto hat mich angerufen"

Pascal Wehrlein hat erst gestern von Mercedes-Sportchef Toto Wolff erfahren, dass sein Teamkollege Esteban Ocon und nicht er im nächsten Jahr für Force India fahren wird. "Toto hat mich angerufen und mir gesagt, dass Force India sich für Esteban entschieden hat", sagt Wehrlein, dem die Enttäuschung über diese Niederlage beim Medientermin deutlich anzumerken ist. Fragen zum direkten Vergleich mit Ocon will Wehrlein nicht beantworten.

Nicht zu Force India zu wechseln, sei eine verpasste Gelegenheit, aber "nicht das Ende der Welt", meint Wehrlein, der jedoch nachhaken will, warum sich das Team so entschieden hat. "Ich will wissen, was ich besser machen kann."

Nachdem er bei Force India nicht zum Zuge kommt, ist eine weitere Saison bei Manor wahrscheinlich. "Ich fühle mich wohl im Team und denke, dass wir weitere Fortschritte machen können. Ich habe aber noch keine Vertrag", sagt Wehrlein.


17:43 Uhr

"Hurensohn": Massa teilt gegen Alonso aus

Eine amüsante Anekdote vom Mexiko-Grand-Prix hat Felipe Massa jetzt dem brasilianischen TV-Sender 'Fox Sports' verraten. Dort kam es vor dem Start, kurz vor der mexikanischen Hymne, zu einem verbalen Schlagabtausch zwischen ihm und Fernando Alonso. Auslöser war die Kollision beim US-Grand-Prix eine Woche zuvor. "In Austin wollte er nicht zusammen mit mir aus dem Fahrerlager gehen, weil er wusste, dass ich angepisst war", erklärt Massa die Vorgeschichte.

Alonso war für die Kollision, sehr zum Ärger von Massa, nicht bestraft worden. "Ich denke, die Stewards haben an dem Tag geschlafen", sagt er. Die nächste Begegnung ergab sich erst in Mexiko, als beide vor der Nationalhymne Seite an Seite nebeneinander standen. "Er hat mich umarmt. Da habe ich ihn angeschaut und gesagt: 'Du bist ein Hurensohn, aber ich mag dich...' Daraufhin hat er angefangen zu lachen", berichtet der Williams-Pilot.

Diese kleine Spitze haben dem guten Verhältnis der früheren Ferrari-Teamkollegen aber nicht geschadet. "Ich bin nicht sauer auf ihn. Außerhalb des Autos war er immer nett zu mir. Es stimmt aber, dass er sich im Auto oft anders verhalten hat, wenn er hinter mir lag", spricht Massa Situationen an, in denen Alonso eine Teamorder zu seinen Gunsten gefordert hatte.


17:29 Uhr

Die ersten Fotos aus Interlagos

Die ersten Fotos aus Interlagos sind in unserer Galerie eingelaufen - und es werden nicht die letzten sein.


Großer Preis von Brasilien


17:27 Uhr

Sergio Perez freut sich auf seinen neuen Teamkollegen

Mit Esteban Ocon steht seit heute der zweite Force-India-Pilot fest, was bei Sergio Perez für Erleichterung sorgt. "Ich freue mich, dass ich endlich weiß, wer mein Teamkollege wird", sagt der Mexikaner. "Ich habe viel Gutes über ihn gehört. Er war die erste Wahl des Teams, die Ingenieure halten sehr viel von ihm." Die neue Rolle als klarer Teamleader wolle er annehmen.

Gleichzeitig findet Perez aber auch lobende Worte über seinen bisherigen Teamkollegen Nico Hülkenberg. "Ich hatte drei tolle Jahre mit ihm und habe eine Menge von ihm gelernt. Jetzt freue ich mich darauf, etwas von Esteban zu lernen. Auch von einem jungen Fahrer kann ich noch etwas lernen."

Zur Trennung von Sponsor Hawkers sagt Perez: "Ich habe mich entschieden, mich von ihnen zu trennen. Das war eine sehr unglückliche Aussage über mein Heimatland", die ich überhaupt nicht lustig fand. Es war zwar nur der Fehler eines Communitiy-Managers, aber auch für den ist die Firma verantwortlich." An welchen Aussagen Perez sich stört, könnt ihr hier nachlesen.


17:13 Uhr

Daniil Kwjat: Die Formel 1 ist ein Kindergarten

Auch der zweite Toro-Rosso-Pilot Daniil Kwjat übt deutliche Kritik an den aus seiner Sicht zu vielen und zu undurchsichtigen Strafen in der Formel 1. In der Formel Renault oder der GP3 habe es zu seiner Zeit deutlich weniger Bestrafungen gegeben. "Im Vergleich dazu ist die Formel 1 ein Kindergarten", meint er.


17:02 Uhr

Haas unmittelbar vor der Verpflichtung von Kevin Magnussen

Bei Haas hofft man, die Verpflichtung von Kevin Magnussen am Rande des Brasilien-Grand-Prix in trockene Tücher zu bringen. "Hoffentlich können wir an diesem Wochenende etwas verkünden", sagt Teamchef Günther Steiner. "Wir müssen noch mit einigen Leuten reden, aber dann werden wir unsere Fahrer bekanntgeben."

Laut dem Südtiroler sind bei den Verhandlungen nur noch Kleinigkeiten zu klären: "Es ist wie beim Kauf eines Autos. Am Ende wollen sie noch einen Satz Fußmatten dazu haben. An genau diesem Punkt sind wir derzeit."


16:45 Uhr

Carlos Sainz: Niemand versteht die Formel 1

Einer der Zwischenfälle, die beim turbulenten Mexiko-Grand-Prix fast untergegangen sind, war die 5-Sekunden-Strafe gegen Carlos Sainz, nachdem er nach Ansicht der Sportkommissare in der ersten Runden Fernando Alonso von der Strecke gedrängt hatte. Auch mit 14 Tagen Abstand sieht der Spanier die Strafe noch als ungerechtfertigt an.

"Ich denke nicht, dass ich es hätte vermeiden können, und außerdem werden manch schlimmere Sachen auch nicht bestraft. Vielleicht hätte auch Fernando ein bisschen zurückstecken können, aber wir sind halt alle Racer und geben immer Vollgas", sagt der Toro-Rosso-Pilot.

Sainz kritisiert, dass die Strafen überhand nähmen und für die Zuschauer keinerlei klare Linie zu erkennen sei. "Wenn meine Familie Formel 1 schaut, verstehen sie gar nichts mehr, und selbst ich kann ihnen oft nicht erklären, warum es eine Strafe gegeben hat."

Zum Auftritt von Rennleiter Charlie Whiting in der heutigen Pressekonferenz sagt Sainz: "Charlie sollte niemals in eine Pressekonferenz kommen, um solche Dinge zu erklären. Denn das zeigt, dass etwas grundsätzlich verkehrt läuft."


16:29 Uhr

Lewis Hamilton mit speziellem Brasilien-Helm

Zu Ehren seines großen Idols Ayrton Senna und des Gastgeberlandes Brasilien wird Lewis Hamilton an diesem Wochenende mit einem besonderen Helm fahren, der in den brasilianischen Landesfarben grün und gelb lackiert ist und an der Rückseite die Landesflagge und die Christusstatue von Rio zeigt.


16:23 Uhr

Sebastian Vettel appelliert: Gebt uns Zeit!

Ferrari blieb in dieser Saison hinter den Erwartungen zurück - auch hinter den eigenen. Für Sebastian Vettel ist das auch eine Folge der vielen Personalveränderungen. "Wir wachsen als Team immer noch zusammen, es gab in den letzten Jahren viele Veränderungen zum Besseren", spricht er unter anderem den Abgang von Technikchef James Allison an. "Deshalb sollte man uns noch etwas Zeit geben. Allerdings sind wir die Ersten, die nicht akzeptieren, dass wir diese Zeit brauchen."

Sebastian Vettel Ferrari Scuderia Ferrari F1 ~Sebastian Vettel (Ferrari) ~

16:10 Uhr

Auch Vettel für "Zensur" des Boxenfunks

Nach Max Verstappen spricht sich auch Sebastian Vettel für eine "Zensur" des Boxenfunks aus. Er habe zwar aus den Vorfällen in Mexiko seine Lektion gelernt und werde in Zukunft ruhiger sein, stellt sich aber die Frage "ob man das alles so senden muss. Einerseits will man, dass die Fans mitbekommen, was die Fahrer denken, andererseits schießt man manchmal übers Ziel hinaus. Im Fußball wird auch nicht jede Unterhaltung zwischen Trainer und Spielern übertragen." Vettel hat Verstappen nach den Zwischenfällen in Mexiko übrigens angerufen. Dabei habe man das Thema ausgeräumt, allerdings keine Einigkeit über die Sichtweise erzielt.


15:54 Uhr

Frühere Warnungen vor Überrundungen

Nachdem es in den letzten Rennen bei Überrundungen immer wieder zu Diskussionen gekommen war, hat die FIA nun reagiert. Das Marshalling-System informiert die Teams ab sofort schon, wenn ein überrundendes drei Sekunden hinter einem der eigenen Autos auftaucht. So sollen die Teams die Möglichkeit haben, ihre Fahrer zu waren, bevor die blauen Flaggen gezeigt werden.

Felipe Nasr Max Verstappen Ferrari Scuderia Ferrari F1Sauber Sauber F1 Team F1Red Bull Red Bull Racing F1 ~Felipe Nasr (Sauber) und Max Verstappen (Red Bull) ~

15:41 Uhr

Force India: Ocon setzt sich gegen Wehrlein durch

Nach der Verpflichtung von Esteban Ocon hat nun auch Force India beide Cockpits besetzt. Während bisher davon ausgegangen wurde, dass Pascal Wehrlein - wie Ocon ein Mercedes-Junior, der bereits für das Team getestet hat - Hauptrivale des Franzosen im Kampf um den Platz bei Force India war, stand dessen Verpflichtung nach Informationen von 'auto, motor und sport' nie zur Debatte. Force India habe die Leistungen der beiden Manor-Piloten via GPS-Daten und im Simulator miteinander vergleichen, und diesen Vergleich habe Ocon klar zu seinen Gunsten entschieden.

Neben dem Franzosen waren demnach vor allem Felipe Nasr und Jolyon Palmer weitere Bewerber um das Force India-Cockpit. Doch das Team entschied sich gegen deren Mitgift und für das Talent Ocon, das "nur" einen Rabatt von drei Millionen Euro für das Leasing der Mercedes-Antriebe mitbringt.


15:27 Uhr

Wie ist der Stand bei den Antriebseinheiten?

Wie zum Saisonende zu erwarten, sind die meisten Fahrer mit den fünf erlaubten Komponenten der Antriebseinheiten schon am Anschlag oder längst darüber hinaus. Eine Ausnahme stellen nur die Mercedes-Kunden Force India, Williams und Manor dar. Dort dürfte jeder Fahrer noch einmal straffrei das Aggregat wechseln.


15:17 Uhr

Ein Steak und seine Folgen

Lustige Anekdote aus der PK: Daniel Ricciardo war gestern Abend zusammen mit seinem Mechanikern in einem brasilianischen Steakhouse. Auf die Frage eines Journalisten, wie das Steak gewesen sei, antwortet der Australier schlagfertig: "Sehr gut, aber zum Glück, wie soll ich das jetzt ausdrücken... ist es nicht mehr in mir drin. Sonst würde ich jetzt noch schwitzen."