Brasilien GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Toto Wolff und Helmut Marko sprechen sich aus +++ Hamilton schlägt Rosberg im Qualifying +++ Regenrennen wahrscheinlich +++
Williams-Debakel in Q2!
Nicht nur Jenson Button, sondern auch die beiden Williams sind im Vergleich zum Freitag abgestürzt. Als Elfter und 13. verpassen Valtteri Bottas und Felipe Massa den Einzug in Q2. "Das Auto war völlig anders als im ersten Teil", klagt Massa am Boxenfunk.
Das ist im Kampf um Platz vier der Konstrukteurswertung ein Rückschlag, denn die beiden Force-India-Piloten schaffen es in Q3. Neben den Williams müssen auch Esteban Gutierrez, Daniil Kwjat, Carlos Sainz und Jolyon Palmer die Segel streichen.
Jenson Button nach Platz 17 ratlos
Position 17 und das Aus in Q1: Das ist nach dem starken Auftakt am Freitag ein herber Dämpfer für Jenson Button. "Gestern waren wir Zehnter, aber heute ist das ein völlig anderes Auto, nachdem wir Motor, Getriebe und das Heck gewechselt haben. Normalerweise bekommt das Heck mehr Grip, wenn es kälter wird, aber es übersteuert in den schnellen Kurven dermaßen. Und dadurch macht man sich die Hinterreifen für die langsamen Kurven kaputt."
Weshalb sich die Balance derartig verschlechtert hat, weiß Button nicht. Angesichts dieses Problems scheint der McLaren-Pilot das Saisonende herbeizusehnen. "Es bleibt nur noch ein Qualifying, darüber bin ich gerade richtig froh."
Zoff zwischen den Manor-Piloten
Zwischen den beiden Manor-Piloten herrscht dicke Luft. "Pascal hat mich massiv aufgehalten. Das ist nicht cool!", beschwert sich Esteban Ocon. Und der Konter von Pascal Wehrlein kommt ebenfalls, im ziemlich scharfen Tonfall: "Das war Estebans Fehler. Wie kann er mich in der vorletzten Kurve überholen?"
Kein Q2 für Button
Mit dieser schlechten Balance seines McLaren kann Jenson Button keinen Blumentopf gewinnen. Als 17. ist nach Q1 Schluss für ihn. Auf Kevin Magnussen, Pascal Wehrlein, Esteban Ocon, Marcus Ericsson und Felipe Nasr scheiden aus.
Keine Strafe für Ericsson
Der Sauber von Marcus Ericsson ist rechtzeitig zum Qualifying fertig geworden, und es gibt noch eine weitere gute Nachricht für den Schweden. Es musste nicht die komplette Antriebseinheit gewechselt werden, sondern nur die MGU-K und die Kontrollelektronik. Da Ericsson von diesen Bauteilen erst vier von fünf erlaubten Komponenten eingesetzt hatte, kommt er um eine Startplatzstrafe herum.
Derweil ist auch Sebastian Vettel auf die Strecke gefahren und hat die fünftschnellste Zeit gesetzt.
Probleme bei Sebastian Vettel
In der Ferrari-Box kämpfen die Mechaniker gegen die Zeit. Am Auto von Sebastian Vettel wird gearbeitet, der Unterboden ist abgeschraubt. Ob das Auto pünktlich zum Beginn von Q1 fertig wird, ist fraglich. Und das könnte für Vettel zum Problem werden. Noch nieselt es in Sao Paulo nur, aber der Wind hat aufgefrischt und treibt dunkle Wolken in Richtung Rennstrecke. Regen ist also im Anmarsch, daher sollte man so schnell wie möglich eine Zeit setzen.
Stimmung bei Mercedes: Alles ruhig und entspannt
Der WM-Kampf zwischen Nico Rosberg und Lewis Hamilton steuert auf seine Entscheidung zu, doch im Mercedes-Team ist davon aktuell noch nicht viel zu spüren - sehr zur Verwunderung von Toto Wolff. "Es ist interessant, denn ich hätte nicht erwartet, dass die Situation so ist, wie sie jetzt ist. Es ist sehr ruhig", sagt der Mercedes-Motorsportchef.
Auch den Fahrern sei die Anspannung nicht anzumerken. "Sie konzentrieren sich auf ihren Job und alles wirkt sehr entspannt. Innerlich wird die Anspannung bei ihnen natürlich groß sein, denn in diesen letzten beiden Rennen geht es um die Meisterschaft. Aber ich sehe derzeit nicht, dass es da zu einem Ausbruch kommt."
Toto Wolff über Red Bull: "... dann brauchen sie einen Psychiater!"
Der Ton in der "Affäre" rund um den Anruf von Toto Wolff bei Jos Verstappen wird rauer. Wolff hat mittlerweile offenbar den Eindruck, dass er von Red Bull bewusst falsch verstanden wird.
"Ich habe das mehr aus Sympathie für Max gemacht. Wenn das im anderen Team falsch ankommt, brauchen sie nicht mich, sondern einen Psychiater", teilt er bei 'Sky Sports F1' gegen Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko aus, der Wolff wegen des Telefonats hart angegangen war.
Wolff stellt weiterhin klar, dass er mit Jos Verstappen als Privatmann und Freund und nicht in seiner Funktion als Mercedes-Motorsportchef gesprochen habe.
Fernando Alonso: Ferrari-Probleme größer als zu meiner Zeit
Die anhaltende Erfolglosigkeit zehrt offensichtlich an den Nerven von Sebastian Vettel, und mancher Beobachter fühlt sich bei den Wutausbrüchen bereits an die letzten Jahre von Fernando Alonso bei der Scuderia erinnert, in denen der Spanier mitunter frustriert und unmotiviert wirket. Doch Alonso meint, dass die Krise bei Ferrari jetzt schlimmer ist als zu seinen Zeiten.
"Ich war nicht derart frustriert", sagt er im Interview mit 'Sky Sports F1'. "Ich habe um die Meisterschaft gekämpft und habe sie in Abu Dhabi (2010) bis zum letzten Rennen und dann (2012; Anm. d. Red.) sogar bis zehn Runden vor dem Ende angeführt. Ich denke daher, die Situation ist heute schlimmer."

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Toto Wolff: Ein normales Gespräch unter Freunden
Toto Wolff bemüht sich unterdessen, die Bedeutung des Anrufs bei Jose Verstappen herunterzuspielen. "Ich habe mich nicht beschwert. Jos und ich sind gut miteinander befreundet. Wir sprechen oft miteinander oder treffen uns zum Abendessen. Dieses Telefonat war also nichts ungewöhnliches", sagt der Mercedes-Motorsportchef und beteuert: "Ich habe mit Max kein Problem."
Wollfs Anruf sorgt für Verwunderung
Der Anruf von Toto Wolff bei Jos Verstappen sorgt im Fahrerlager bei vielen für Verwunderung - auch bei Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Ich war etwas überrascht, dass Toto den Vater eines Fahrers von einem gegnerischen Team anruft", sagt Horner bei 'Sky Sports F1' und ergänzt: "Ich würde als Teamchef keine Väter von anderen Fahrern anrufen, aber Toto hatte offenbar das Gefühl, dass das notwendig war."
Wolff hatte Jos Verstappen gebeten, auf seinen Sohn Max einzuwirken, damit dieser nicht durch unüberlegte Aktionen in den WM-Kampf der Mercedes-Piloten eingreift. Angeblich hat Wolff das nur aus Sorge getan, Max Verstappens Ruf könnte durch eine Kollision mit einem der WM-Kandidaten nachhaltigen Schaden nehmen. Wer's glaubt...
WM-Prämie: Rosberg bekommt mehr als Hamilton
Verschwörungstheoretiker aufgepasst! Aus wirtschaftlicher Sicht wäre es für Mercedes besser, wenn Lewis Hamilton anstatt Nico Rosberg Weltmeister wird. Denn der Deutsche würde eine höhere WM-Prämie bekommen. Wie die 'Bild'-Zeitung herausgefunden hat, bekommt Rosberg für den WM-Titel eine Prämie von 1,8 Millionen Euro. Sollte Hamilton Weltmeister werden, müsste Mercedes nur 1,5 Millionen Euro überweisen.
Der Grund für diesen Unterschied liegt in der Struktur der Fahrerverträge. Während Hamilton ein höhere Grundgehalt bekommt, ist Rosbergs Kontrakt leistungsbezogener.
Red Bull hofft weiterhin auf Regen
Red Bull war im dritten Training nur dritte Kraft und hofft weiter auf Regen, der dem RB12 nach Einschätzung von Teamchef Christian Horner in die Karten spielen sollte. "Der Ferrari ist hier ein schnelles Auto, aber uns fehlt nur ein halbes Zehntel. Ein bisschen Regen würde uns definitiv nicht schaden", sagt er bei 'Sky Sports F1'. Diese Hoffnung Horners könnte durchaus erfüllt werden. "Wir rechnen noch mit etwas mehr Regen vor dem Qualifying, also mal sehen."

