• 12.11.2016 00:45

  • von Dominik Sharaf

Toto Wolff: Verstappen-Vater vor Eingriff in WM-Kampf gewarnt

Ein Telefonanruf des Mercedes-Sportchefs bei Jos Verstappen sorgt für Aufregung - Helmut Marko findet das "schlechten Stil" und spricht von Manipulation

(Motorsport-Total.com) - Mercedes-Sportchef Toto Wolff hat sich telefonisch bei Max Verstappens Vater Jos gemeldet, um darauf hinzuweisen, dass sein Sohn sich nicht in das Titelduell zwischen Lewis Hamilton und Nico Rosberg einmischen soll. Die Aktion bringt die Verantwortlichen der Red-Bull-Mannschaft auf die Palme. Helmut Marko schäumt gegenüber 'auto motor und sport': "Ich habe so eine Einmischung noch nie erlebt. Den Vater eines Fahrers anzurufen, um ihn zu manipulieren. Das ist schlechter Stil."

Titel-Bild zur News: Toto Wolff

Bei Anruf Warnung: Toto Wolff meldete sich mit mahnenden Worten bei Jos Verstappen Zoom

Die Vorwürfe weist Wolff entschieden von sich. Er habe vielmehr versucht, den einzigen Menschen zu kontaktieren, auf den das Enfant terrible Verstappen zu hören scheint - um ihn vor einem nicht mehr zu reparierenden Schaden an seinem Ruf zu schützen. "Wenn er mit einer Kollision mit Nico oder Lewis die WM entscheidet, wäre das Negativ-Image perfekt. Ich wollte nur, dass ihm das klar wird", argumentiert der Österreicher, stößt bei Red Bulls Motorsportberater aber auf taube Ohren.

Marko beschwert sich über ein neues Kapitel in der Debatte um Verstappens-Fahrweise, die mit einer speziellen Regel gegen seine Verteidigungsmanöver ihren Höhepunkt gefunden zu haben schien. Aber Pustekuchen! "Es wird immer absurder", schüttelt er den Kopf. "Wenn Herr Wolff etwas von uns will, soll er die Verantwortlichen von Red Bull kontaktieren und nicht den Vater." Der Mercedes-Sportchef riet Jos Verstappen zudem, vor Ort an der Seite des Sohnes zu sein und es zu verhindern, dass sich eine "Spirale negativer Geschichten" um ihn weiterdrehen würde.

Zu viel für Marko, der keine Lust hat, für die Silberpfeile bei den abschließenden Saisonläufen Platz zu machen: "Wir fahren unser eigenes Rennen. Es ist ja nicht so, dass wir von Mercedes überrundet würden", ärgert er sich über die Konkurrenz und fordert sie sarkastisch dazu auf, ein Privat-Grand-Prix zu fahren: "Wenn wir da freiwillig zurückstecken sollen, kann Mercedes sein Rennen mit seinen beiden Fahrern um elf Uhr austragen, und der Rest ist dann um 14 Uhr dran."

Dabei ist Wolff für Verstappen voll des Lobes: "Max reißt uns mit seiner harten, unbeugsamen Fahrweise alle mit. Er ist ein Gewinn für die Formel 1." Nicht allerdings, als er Rosberg in Mexiko bei Überholversuchen in der Startkurve und im späteren Rennverlauf zweimal fast abgeräumt hätte.

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