Brasilien GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Toto Wolff und Helmut Marko sprechen sich aus +++ Hamilton schlägt Rosberg im Qualifying +++ Regenrennen wahrscheinlich +++
Bremsproblem brachte Vettel nicht aus der Ruhe
Bis zum Beginn des Qualifyings wurde hektisch am Auto von Sebastian Vettel geschraubt. Die Hydraulik des Bremssystems machte Probleme - und das laut Vettel nicht zum ersten Mal. "Die Bremsen sind seit ein paar Jahren ein bisschen schwieriger zu managen. Wir haben nur einen Blick auf das Brake-by-Wire-System geworfen, es resettet und dann war es schon wieder in Ordnung."
Sorge davor, dass er das Qualifying verpassen könnte, hatte Vettel nicht. "Wir wussten, dass es uns nur zwei Minuten vom Qualifying kosten würde. Aber das Wetter war ja stabil."
Strafversetzung für Esteban Ocon
Das Qualifying hatte für Esteban Ocon wie erwartet ein Nachspiel. Weil der Manor-Pilot in Q1 Jolyon Palmer auf einer schnellen Runde behindert hat, wird er in der Startaufstellung um drei Plätze zurückversetzt. Damit verliert der Franzose Position 20 und muss im Rennen vom Ende des Feldes starten. Zudem erhält er zwei Strafpunkte, womit sich sein Konto über den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate auf vier erhöht.
Nach Ansicht der Sportkommissare war Ocon am Ende von Q1 während seiner Auslaufrunde in Kurve 4 in langsamem Tempo auf der Rennlinie gefahren, weshalb Palmer, der auf einer schnellen Runde war, dem Manor ausweichen musste.
Ocon habe zu diesem Zeitpunkt am Funk mit seinem Team gesprochen, das ihn nicht auf das Auto hinter ihm hingewiesen hat. Auch habe sei er so weit wie möglich ausgewichen, nachdem er Palmer bemerkt hatte. Da jedoch eine klare Behinderung vorgelegen habe, kamen die Sportkommissare nicht um eine Strafe umhin.
Meilenstein für Lewis Hamilton
Die heutige Pole-Position war die 60. in der Formel-1-Karriere von Lewis Hamilton. Damit ist er in dieser Wertung jetzt schon einer der besten Fahrer aller Zeiten. Vor ihm liegen nur Ayrton Senna mit 65 und Michael Schumacher mit 68 Poles. Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und sage: Diesen Rekord wird "Schumi" nicht auf ewig behalten. Sollte Mercedes im nächsten Jahr keine Gurke von Auto bauen, dürfte Hamilton Schumacher eher früher als später an der Spitze ablösen.

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Vettel nun doch nicht ganz zufrieden
Mit ein paar Minuten Abstand zum Qualifying fällt auch Sebastian Vettels Fazit ein bisschen anders als unmittelbar nach dem Ausstiegen aus dem Auto aus. "Ich bin nicht ganz zufrieden, weil ich denke, dass Platz drei und ein Platz in der zweiten Startreihe drin gewesen wäre. Mit meiner letzten Runden bin ich nicht glücklich - da war ich vielleicht ein weniger zu ambitioniert an manchen Stellen und an anderen zu konservativ", sagt der Ferrari-Pilot.
Für das Rennen ist Vettel aber dennoch guter Hoffung: "Mercedes sieht sehr schnell aus. Wir versuchen natürlich, dran zu bleiben, aber unser Hauptrivale bleibt Red Bull, die heute einen ähnliche Pace wie wir hatten. Im Rennen sind wir normalerweise ein wenig schneller. Das bekommen wir hoffentlich auch morgen hin."
Niki Lauda gewinnt Wette gegen Toto Wolff
Welcher der beiden Mercedes-Piloten wird vor dem anderen landen? Diese Frage hat vor dem Qualifying auch die Teamführung von Mercedes entzweit. Und dabei hatte Niki Lauda ein besseres Näschen als Toto Wolff. "Wir haben eine Wette gemacht, wer von uns beiden ganz relaxt und ganz normal vorne stehen wird. Ich habe gesagt: 'Ich glaube, es wird der Lewis.' Toto hat gesagt: 'Ich glaube, es wird der Nico.' Wir haben am Schluss relaxt gelacht, weil ich Recht hatte."
Verdient hat Lauda bei dieser Wette aber nicht: "Wir haben nur um die Ehre gewettet, denn Geld wollen wir uns gegenseitig nicht geben."
Kimi Räikkönen über Platz drei überrascht
Kimi Räikkönen ist über Platz drei im Qualifying positiv überrascht. "Ich hatte das ganze Qualifying über Probleme in ein paar Kurven im mittleren Sektor. Ehrlich gesagt war die letzte Runde nur durchschnittlich, aber es war offensichtlich genug für Platz drei", sagt der Ferrari-Pilot. "Mercedes scheint ein wenig zu weit weg zu sein. Ich hatte auch in den ersten beiden Kurven Probleme damit, die Reifen aufzuwärmen und im mittleren Sektor war ich nicht ganz zufrieden."
Im Qualifyingduell gegen Sebastian Vettel hat Räikkönen heute auf 10:10 ausgeglichen. Doch der Trend spricht für den "Iceman": Bei den letzten vier Qualifyings war er jeweils schneller als Vettel.

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Niki Lauda: Vorsprung ist beruhigend
Im Gegensatz zu Toto Wolff sieht Niki Lauda die Mercedes auch im Rennen klar an der Spitze. "Das wichtigste ist für mich der Abstand zum dritten Platz - der ist schon recht groß", sagt er. "Wenn sie nur zwei Zehntel hinter dir sind muss man sich fürs Rennen Sorgen machen und wenn man einen größeren Abstand hat, ist das vielleicht ein Vorteil. Aber es kommt darauf an, was das Wetter morgen macht."
Im Rennen sieht Lauda Hamilton in der besseren Ausgangsposition - nicht nur wegen seiner Pole-Position. "Lewis hat keinen Druck. er kann voll angreifen, weil er nichts zu verlieren hat. Mit 19 Punkten Vorsprung kann man sich selbst unter Druck setzen. Aber das sollte man nicht tun. Man sollte jedes Rennen attackieren und das tut Nico ja auch. Wenn du anfängst, darüber nachzudenken, wirst du langsamer."
Das sagen die Mercedes-Piloten
Lewis Hamilton: "Ich habe mich im Qualifying richtig wohl gefühlt. Wie schon das ganze Wochenende über. Aber Nico ist schneller und schneller geworden. Ich hätte mir mehr nicht wünschen können, zumal es erst meine zweite Pole-Position hier ist."
Nico Rosberg: "Lewis war marginal schneller, meine Runden haben gepasst, aber waren nicht schnell genug. Aber wir haben oft genug erlebt, dass die Pole-Position nicht alles ist. Ich will morgen noch gewinnen. Ich denke überhaupt nicht daran, ob ich irgendwie verlieren könnte. Was kommt, das kommt. Unser Auto ist im Trockenen und im Nassen gut."
Sorgt der Regen für graue Haare bei Toto Wolff?
Trotz des klaren Vorsprungs im Qualifying hat Toto Wolff die Konkurrenz für das Rennen noch nicht abgeschrieben. "Auf einer Runde mangelt es Ferrari und Red Bull an Speed, aber wenn es morgen regnet...", blickt der Mercedes-Sportchef sorgenvoll Richtung Himmel. "Dann kann es ein typischer brasilianischer Sonntag werden.
"Max Verstappen kann jede Rolle spielen. In der ersten Kurve geht es immer heiß her. Mit einem guten Start kannst du auch aus der zweiten oder dritten Reihe ganz vorne reinstechen. Für Spannung ist gesorgt", meint Wolff. Für graue Haare sorgt das bei ihm aber nicht. "Graue Haare bereitet uns nur, dass wir die Technik hinbekommen."

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Vettel mit Platz vier "alles in allem zufrieden"
Vom Teamkollegen geschlagen, Max Verstappen genau vor der Nase, doch Sebastian Vettel ist nach Platz fünf recht guter Stimmung. "In meiner letzten Runde war ich wahrscheinlich in der letzten Kurve etwas zu konservativ, die Runde davor etwas zu aggressiv. Alles in allem können wir zufrieden sein", so die erste Reaktion des Ferrari-Piloten. Zu den Arbeiten an seinem Auto, die bis zum Start des Qualifying gedauert hatten, sagt er Vettel nur: "Wir hatten ein Problem mit der Bremse." Wir wissen: Dieses hing mit dem Hydrauliksystem zusammen.
Dominante Vorstellung von Mercedes
Hamilton und Rosberg sind im Qualifying wieder einmal in einer eigenen Liga gefahren. Räikkönen hat als Dritter schon fast sieben Zehntel Rückstand auf die Bestzeit. Das überrascht selbst Mercedes-Sportchef Toto Wolff. "Der Abstand ist größer, als wir gedacht haben. Das zeigt, wie sich die beiden pushen. Nico war vor der letzten Kurve ein Zehntel vorne, hatte dann aber keine Traktion und konnte es nicht umsetzen. Er ist in Turn 12 ein bisschen zu schnell reingerollt, konnte nicht früh genug aufs Gas gehen und hat dann dieses eine Zehntel wieder verloren", lautet die erste Analyse des Österreichers.
Starkes Qualifying von Räikkönen
Während Lewis Hamilton im WM-Duell den Druck auf Nico Rosberg aufrecht erhält, schlägt Kimi Räikkönen einmal mehr seinen Teamkollegen Sebastian Vettel und wird starker Dritter. Neben ihm wird Max Verstappen aus der zweiten Reihe starten, es folgen Vettel und Daniel Ricciardo. Nico Hülkenberg fährt auf Platz acht. Alle Infos zum Qualifying findet ihr in unserem Bericht, alle Reaktionen hier im Live-Ticker.
Hamilton auf der Pole
Um die letzte Frage zu beantworten: Nein, kann er nicht. Lewis Hamilton ist 0,110 Sekunden schneller als Nico Rosberg und sichert sich die Pole-Position.
Spannung vor Q3
Kann Nico Rosberg Lewis Hamilton zum vieren Mal in Folge schlagen? In ein paar Minuten wissen wir es.
Pascal Wehrlein: Da wäre mehr drin gewesen
Pascal Wehrlein ist mit Platz 19 nicht ganz zufrieden: "Meine beste Runde war auf meinem ersten Satz Reifen. Das ist schade, denn bei meinem zweiten versuche hatte ich einen besseren ersten Sektor um 1,5 Zehntel, dann aber einen Fehler im zweiten Sektor", sagt er. "Deswegen war ich eigentlich zuversichtlich, im dritten Versuch meine Zeit verbessern zu können. Dann war aber schon in der Vorbereitung auf die schnelle Runde so viel Verkehr. Viele waren schon auf ihrer schnellen Runde und einige auf einer langsamen Runde - es war so viel Chaos, dass ich es dann nicht zusammengekriegt habe."
Dem Team macht Wehrlein aber keinen Vorwurf, er sei nicht zum falschen Zeitpunkt auf die Strecke geschickt worden. "Nein. Das kann passieren wenn jeder versucht, in den letzten zwei, drei Minuten auf die Strecke zu gehen, weil die Strecke da am besten ist. So etwas kann man nicht voraussehen."
Befragt nach den Chancen im Rennen sagt Wehrlein: "Jetzt warten wir erst einmal das Wetter ab und schauen dann mal. Wenn es ein Chaos-Rennen wird mit Regen-trocken-Regen-trocken, wie es ja auch schon heute ein bisschen war, dann muss man mit der Strategie einfach ein glückliches Händchen haben. Da kann man viel gewinnen aber auch viel verliere."
Ocon droht ein Nachspiel
Neben der Aufregung über seinen Teamkollegen droht Esteban Ocon noch weiterer Ärger. Der Franzose muss bei den Sportkommissaren antreten, weil er Jolyon Palmer aufgehalten haben soll.

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