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Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Nach Aufschrei: Qualifying vor Abschaffung +++ Warten auf Entscheidung über Williams-Disqualifikation +++
Sogar der Polesetter kritisiert
Nicht einmal Lewis Hamilton findet das neue Format cool: "Wir sollten einen Schritt zurück machen und herausfinden, was die Fans wirklich wollen. Früher war das Qualifying toll, als es ganz einfach gegen die Uhr ging und Senna am Ende die Pole holte."
Begeistert vom Polesetter
Lewis Hamilton hat in den vergangenen Wochen für einige Kontroversen gesorgt. Aber das interessiert heute keinen mehr: "Allen, die sich über sein Verhalten in den sozialen Medien beklagen, sage ich: Der Bad Boy kann Autofahren!", schwärmt Toto Wolff.
Vernichtende Kritik von Niki Lauda
"So etwas habe ich überhaupt noch nie erlebt. Das war der größte Fehler, der jemals gemacht wurde, das Qualifying zu ändern", poltert Niki Lauda. "Das Schlimmste: Am Schluss wusste ich nicht einmal, wann ich dem Toto glücklich auf die Schulter klopfen darf. Keiner wusste: Ist es jetzt aus, ist es nicht aus? Die ganze Spannung ist heraus."
Auch Lauda möchte, dass es bei einer einmaligen Aktion bleibt: "Ich habe gerade mit Christian Horner gesprochen. Alle Teammanager sollten sich morgen zusammen setzen und entscheiden, dass wir die FIA und Bernie Ecclestone sofort bitten, das für Bahrain wieder zu ändern. So macht es überhaupt keinen Sinn! Man darf keine Sekunde mehr warten, wir müssen in Bahrain sofort wieder zurück zum alten System."
Pole-Foto geplatzt
Durch das frühe "Ende" des Qualifyings kam es im Parc ferme zu einem Kuriosum. Lewis Hamilton stand allein beim Pole-Foto, wurde von FIA-Sprecher Matteo Bonciani weggezerrt. Als (der bereits umgezogene) Sebastian Vettel ankam, war niemand mehr da. Vettel traf an der Fotostelle Pat Behar, einen Pressemann der FIA. Dem sagte er auf Französisch, dass er lieber zu Fuß zur PK geht, weil er sich nicht mit einem Mercedes hinfahren lassen möchte. Das wird FIAT-Chef Sergio Marchionne aber freuen. Das neue Qualifying war also selbst abseits des Sportlichen ein Flop...
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Martin Brundle schließt sich der Kritik an
"Ich bin frustriert", sagt der ehemalige Formel-1-Pilot. "Als ich am Mittwoch in das Fahrerlager gekommen bin, haben mir Leute wie Pat Symonds erklärt, dass genau das passieren wird. Das Problem ist, dass es noch viel schlimmer gekommen ist, als sich das alle vorgestellt haben. Ich habe die ganze Zeit nur auf die Uhr auf meinem Bildschirm geschaut. Ich kann mich kaum noch an die Runden von Lewis oder Nico erinnern. Es muss weg. Das funktioniert einfach nicht. Das muss schon in Bahrain wieder weg."
Mercedes-Dominanz geht 2016 weiter
Davon ist zumindest Niki Lauda überzeugt. Von Understatement jedenfalls keine Spur, wenn er sagt: "Die Mercedes-Dominanz ist mehr, als ich mir gedacht habe. Für mich war interessant, dass der Zeitunterschied zu den Ferraris fast vier bis fünf Zehntel ist."
Sebastian Vettel: Warum seid ihr überrascht?
Sebastian Vettel versteht die Aufregung über die missglückte Premiere des neuen Qualifyings nicht: "Wir haben doch alle gesagt, dass genau das passieren würde. Jetzt ist es passiert. Uns wurde gesagt, wir sollen abwarten und es uns anschauen. Jetzt haben wir es uns angeschaut - und es war nicht besonders aufregend." Lewis Hamilton meint: "Es ist gut, dass wir etwas ausprobiert haben, aber man kann eben auch mal Fehler machen."
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Bernie Ecclestone: Es war "beschissen"
Als "crap", also ziemlich "beschissen", bezeichnet Formel-1-Chef Bernie Ecclestone das neue Qualifying. Aber: "Das ist nun einmal, was wir haben, bis wir es wieder ändern können." Der 85-Jährige wünscht sich vor allem ein System, bei dem der Zufall eine Rolle spielt, damit nicht ständig Mercedes vorne steht. Seine Idee: Der Sieger des letzten Rennens soll im nächsten Rennen ein paar Zehntelsekunden Handicap auferlegt bekommen.
Unmut bei den Fahrern
Nach Sebastian Vettel macht auch Fernando Alonso seinem Ärger Luft. Bei einem Meeting beim Barcelona-Test mit FIA-Rennleiter Charlie Whiting haben die Fahrer vor dem heutigen Fiasko gewarnt. Aber: "Sie machen, was sie wollen", beschwert sich Alonso.
Änderung schon für Bahrain?
Immer mehr Stimmen fordern, das Qualifying schon für das nächste Rennen zu ändern. Theoretisch erlaube die Prozedur eine Änderung, die "nur ein paar Tage" dauert, erklärt McLaren-Teamchef Eric Boullier: "Die Mitglieder der Formel-1-Kommission können per Fax oder E-Mail abstimmen."
Überraschung durch Toro Rosso
Schade, dass die Kritik am Qualifying heute alles überschattet. Eigentlich sollte zum Beispiel ein Thema sein, dass ein 18-Jähriger in der dritten Startreihe steht. "Wir haben nicht erwartet, dass wir so gut sein werden. Speziell nach heute Vormittag, wo ich ein bisschen Probleme mit der Balance hatte", sagt Toro-Rosso-Junior Max Verstappen. Eine Chance auf das Podium sieht er eher nicht: "Wie müssen realistisch bleiben. Mercedes und Ferrari sind für uns im Moment ein bisschen zu schnell. Aber ich werde versuchen, meinen Platz zu verteidigen."
Es gibt auch Fürsprecher
Daniel Ricciardo zum Beispiel findet den neuen Modus weniger schlimm als die meisten seiner Kollegen: "Aus meiner Sicht sind Q1 und Q2 okay. Aber vielleicht denke ich auch nur so darüber, weil ich es da durchgeschafft habe..."
Sebastian Vettel: Noch nicht gut genug
"Wir sind ein bisschen weiter weg, als wir uns gewünscht hätten", gibt Sebastian Vettel zu. "Wir wissen, dass Mercedes im Qualifying den Bock mehr als alle anderen aufdrehen kann. Auf einmal ist auch Williams auf dem Tableau. Die haben sich beim Test noch deutlich zurückgehalten. Aber alles in allem können wir zufrieden sein. Das Auto ist ein Schritt nach vorne und bietet mehr Potenzial."
Ferrari: Doch keine Reifen gespart?
Wenn Sebastian Vettel davon spricht, einen Satz Supersoft gespart zu haben, ist das nur die halbe Wahrheit. Denn in Q2 verbrauchte er einen Satz mehr als Mercedes. Die Ausgangslage in puncto Reifen ist für Ferrari und Mercedes also komplett gleich.
Inzwischen erreicht uns eine Info von Pirelli: Der Supersoft ist um rund 0,7 Sekunden pro Runde schneller als der Soft. Und der Soft wiederum ist um 1,2 Sekunden schneller als der Medium. Das erklärt auch, warum der Medium bisher kaum verwendet wurde.
Umfrage: Was denkst du?
Im rechten Menü läuft auf den meisten Seiten unseres Portals eine Umfrage. Da wollen wir von dir wissen, ob du das neue Qualifying gut oder schlecht findest. Wir sind gespannt auf die ersten Trends! Und wenn ihr mir via @MST_ChristianN auf Twitter folgt und mich dort kontaktiert, bilden wir gern auch einige repräsentative Meinungen hier im Live-Ticker ab.
Fans regen sich über neuen Modus auf
Seit 2000 mache ich nun schon hauptberuflich Formel-1-Journalismus, und zum allerersten Mal hat mir heute ein Freund aus dem privaten Umfeld eine SMS geschickt: "Das war ja mal ein Müll-Qualifying!" Das zeigt, wie sehr diese Veränderung auch Nicht-Hardcore-Fans tangiert. Übrigens: Laut erstem Trend aus unserer Umfrage finden mehr als 86 Prozent den neuen Modus schlecht.
Das deckt sich mit der Meinung von Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Wir sollten uns bei den Fans und Zuschauern entschuldigen. Wir müssen das schnell lösen. Meiner Meinung nach sollte man schon im nächsten Rennen zum alten Qualifying-Format zurückgehen, denn was wir gesehen haben, ist nicht gut für die Formel 1."
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