GP Großbritannien
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Krisenmeeting ändert nichts an hartem Racing +++ Hamilton fühlt sich "energetisiert" +++ Keine Strafe gegen Rosberg +++
Ciao und schönen Samstagabend!
Wir steigen an dieser Stelle aus unserem Live-Ticker aus. Christian Nimmervoll verabschiedet sich bis morgen, meine Kollegen versorgen dich aber noch mit weiteren Analysen und News vom Qualifying-Tag in Silverstone, und zwar in unserer Newsübersicht. Und eine kleine Ankündigung für Sonntagmorgen: Da werden wir den nächsten "Drink mit Eddie Irvine" online stellen. Bis dann!
Rosberg gibt noch nicht auf
"Lewis war heute schneller. Das akzeptiere ich. Es war nicht mein perfekter Tag", sagt Nico Rosberg. Aber er glaubt, dass er morgen trotzdem noch eine Chance hat: "Es hat sehr wenig Grip, weil wir mit Soft starten und nicht mit Super- oder Ultrasoft wie in den letzten Rennen. Da wird der Start ungewöhnlich schwierig. In letzter Zeit war das keine von Lewis Stärken. Schauen wir mal. Es ist noch alles drin." Allerdings werde die Entscheidung nicht auf den ersten 300 Metern fallen: "Nein. Aber das ist eine wichtige Phase."
Besuch aus China
Lewis Hamilton ist in Silverstone umjubelter Star des Wochenendes. Aber er hat nicht nur britische Fans, die ihn anfeuern, sondern er freut sich besonders über ein paar Anhänger, die extra den weiten Weg aus Schanghai auf sich genommen haben. "Sie haben das ganze Jahr gespart, um zu diesem Rennen zu kommen", sagt der Mercedes-Fahrer.
© LAT
Keine Lust zu reden
Toto Wolff hat vom Thema Stallorder und Post-Spielberg-Diskussionen die Nase voll. Er will das Thema jetzt auf sich beruhen lassen: "Wir haben gesagt, dass wir nicht öffentlich diskutieren wollen, worauf wir uns geeinigt haben. Ich möchte nicht mehr darüber reden. Alles wurde eine Million Mal gesagt. Wir hatten heute eine Doppel-Pole. Manchmal kommt man aus solchen Momenten noch stärker heraus, und ich denke, dass wir das als Team gut gemeistert haben."
Keine Strafe gegen Magnussen
Das Ergebnis des Qualifyings ist offiziell. Nachdem die FIA schon Nico Rosberg freigesprochen hat, kommt nun auch Kevin Magnussen ohne Strafe davon. Gegen den Renault-Fahrer war wegen Aufhaltens von Daniil Kwjat ermittelt worden. Magnussen sei in Stowe wegen zu wenig Grip viel langsamer als normal gewesen, hatte aber keinen Platz, um Kwjat durchzulassen, heißt es in der Urteilsbegründung. Magnussen habe daher nicht unnötigerweise aufgehalten und vor allem ohne böse Absicht.
Räikkönens neuer Vertrag
Kimi Räikkönens Ferrari-Vertrag für 2017 wurde am Donnerstagabend unter Dach und Fach gebracht. Für den Finnen ist das eine Erleichterung, denn: "Die Leute stellen mir jetzt keine Fragen mehr. Ich bin sehr glücklich darüber. Es macht mir Spaß, enttäuschte Leute zu sehen!" Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, er könnte abgelöst werden.
Sauber gibt Entwarnung
Es ist die beste Nachricht des Tages: "Glücklicherweise blieb Ericsson unverletzt. Weitere medizinische Untersuchungen folgen am frühen Sonntagmorgen. Danach wird entschieden, ob Ericsson am Großen Preis von Großbritannien teilnehmen wird", teilt das Sauber-Team in seiner Pressemitteilung zum Samstag in Silverstone mit.
"Wie man gesehen hat, war es ein schwerer Unfall", berichtet der Schwede selbst. "In Kurve 15 bin ich etwas zu weit über die Randsteine hinaus gefahren und aufs feuchte Gras gekommen. Ich verlor das Auto und prallte wuchtig gegen die Streckenbegrenzung. Dann musste ich ins Medical-Center, von dort aus brachte man mich wegen der Wucht des Aufpralls ins Krankenhaus. Dort wurden Untersuchungen durchgeführt, die alle negativ - also positiv für mich - verliefen."
"Natürlich geht so ein Aufprall nicht spurlos an einem vorbei, doch alles in allem bin ich okay. Klar ist es eine Enttäuschung, am Qualifying nicht teilnehmen zu können, doch das Wichtigste ist, dass ich glimpflich davongekommen bin. Bei meiner Boxencrew möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich ihnen so viel Arbeit beschert habe."
Hamilton: Eineinhalb Sekunden gefunden
Lewis Hamilton hat sich von Q1 auf Q2 um eineinhalb Sekunden gesteigert, in Q3 konnte er dann aber nicht mehr zulegen und blieb sogar minimal hinter der Q2-Zeit zurück. Warum? "Die Strecke wird schneller", antwortet er. "Ich weiß nicht, ob der Wind besser geworden ist oder einfach nachgelassen hat. Manchmal kommst du in einer Kurve an und hast mehr Gegenwind als in der Runde davor. In Q2 waren wir mehr am Limit, die Runde war fast perfekt. In Q1 weniger. Und in Q3 hast du halt nur zwei Versuche. Ich hätte um eine Zehntel schneller sein sollen, aber der Unterschied war nicht riesig. Ich habe ehrlich gesagt keine schlüssige Antwort darauf, warum der Zeitunterschied nicht größer ist, aber Q2 und Q3 waren heute fast gleich."
Die Energie des Heimrennens
Bei Lewis Hamilton kam heute alles auf die zweite Q3-Runde an, nachdem ihm die erste Zeit gestrichen wurde. Das noch dazu vor Heimpublikum, da ist der Druck immens. "Ich muss meinen Job machen", geht er auf die Situation ein. Beim Heim-Grand-Prix sind alle da und wollen die Pole, aber mich energetisiert das nur. Ich weiß nicht warum, aber in diesen Momenten bin ich am meisten aufgeregt. Ich habe mich nie vor Druck gedrückt, sondern in solchen Situationen gibt es für mich nur volle Attacke."
© xpbimages.com
Mercedes-Stars nehmen sich nicht zurück
Frage an die Mercedes-Fahrer: Werdet ihr morgen anders an das Rennen herangehen, nach der Aussprache mit Teamchef Toto Wolff? "Wir werden Rennen fahren. Wie immer", antwortet Lewis Hamilton. "Natürlich ist uns bewusst, was man uns vor diesem Wochenende gesagt hat, und das werden wir sicher im Hinterkopf haben. Aber das bedeutet nicht, dass wir nicht genauso hart fahren können wie bisher. Morgen ist also alles wie immer."
Nico Rosberg stimmt zu: "Wir werden immer noch fighten. Es gibt nur eine kleine Änderung des Wie. Aber that's it. Wir hatten ja nie vor, dass wir kollidieren. Wir werden weiter fighten und versuchen, Kollisionen zu vermeiden."
Selfie aus dem Krankenhaus
Marcus Ericsson wird morgen den Grand Prix von Großbritannien bestreiten. Bei der Untersuchung im Krankenhaus, aus dem er inzwischen entlassen ist, wurde kein Grund gefunden, der gegen einen Start spricht. Er muss allerdings mit dem Ersatzchassis aus der Boxengasse starten. Das Lachen ist dem Sauber-Fahrer jedenfalls nicht vergangen.
Rosberg freigesprochen
Aufatmen bei Mercedes: Nico Rosberg darf seinen zweiten Startplatz in Silverstone behalten, er wurde nach dem FIA-Hearing freigesprochen. Begründung: Er befand sich zum Zeitpunkt des mutmaßlichen Regelverstoßes nicht auf einer In-Lap (Runde an die Box zurück), sondern auf einer Out-Lap. Die Regel wird aber nur bei In-Laps oder Grid-Runden vor dem Rennen angewendet, heißt es in der Begründung.
Vettel für das Rennen nicht besorgt
Sebastian Vettel glaubt, dass er in einem normalen Qualifying die Red Bulls splitten hätte können. So wurde er Sechster, mit 2,2 Sekunden Rückstand. Er konnte das Auto beim Fahrfehler auf seiner schnellen Runde (beziehungsweise auf der Runde davor) zwar noch einfangen, aber die Zeit war natürlich weg.
Über den Getriebeschaden sagt er: "Bei Kimi ist es nicht aufgetreten. Ich bin zuversichtlich, dass es morgen okay sein wird. Aber wir hatten jetzt zweimal den gleichen Defekt. Das müssen wir uns genau anschauen und es verstehen, denn das hat uns heute schon wieder fünf Positionen gekostet. Wenn es im Rennen passiert, sehe ich die Zielflagge nicht."
Happy ist Vettel über den neuen Frontflügel, den Ferrari nach Silverstone gebracht hat. Der Fortschritt sei zwar "nicht ausreichend", aber spürbar: "Es geht in die richtige Richtung."
Nächste Speeding-Strafe
Sergio Perez wurde schon gestern zweimal "geblitzt", das hat ihn 1.300 Euro Strafe gekostet. Im heutigen Qualifying war er noch einmal um 6,7 km/h schneller als erlaubt (Tempo 80). Das beschert ihm noch einmal 700 Euro Strafe.
Übersicht aller gelöschten Zeiten
Wegen Überfahren der Track-Limits wurden im heutigen Qualifying einige Zeiten gestrichen. Hier die Übersicht aller gelöschten Zeiten:
Kevin Magnussen, 13:03:43 Uhr, 1:33.908
Jolyon Palmer, 13:04:06 Uhr, 1:34.275
Lewis Hamilton, 13:51:38 Uhr, 1:29.339
Fernando Alonso, 13:59:55 Uhr, 1:31.687
Max Verstappen, 14:00:27 Uhr, 1:30.925
Nico Hulkenberg, 14:00:54 Uhr, 1:31.920
