GP Abu Dhabi
Formel-1-Live-Ticker: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Ferrari "vergisst" Weltmeister Jody Scheckter +++ Mercedes stellt Weltmeister-A45 vor +++ Fans vermuten Manipulation +++
Fans glauben an Manipulation
Kaum ist Lewis Hamilton Weltmeister, schon kann Nico Rosberg wieder gewinnen. Das erscheint vielen unserer Leser nicht ganz glaubwürdig und vermuten daher eine Verschwörung. Wir haben gefragt: "Manipuliert Mercedes die letzten Saisonrennen, um Nico Rosberg gewinnen zu lassen?" 55,88 Prozent antworten mit Ja, 44,12 mit Nein. Insgesamt wurden knapp 2.400 Stimmen abgegeben.
Jenson Button: Alonso ist besser als Hamilton
Jenson Button findet, dass Fernando Alonso als Teamkollege eine härtere Nuss ist als Lewis Hamilton, gegen den er bei McLaren ebenfalls jahrelang gefahren ist: "An manchen Tagen war Lewis unantastbar. Aber an anderen Tagen war er nirgendwo. Ich schätze, er ist jetzt ein anderer Fahrer, mit mehr Erfahrung, aber Fernando ist immer da, ist immer konkurrenzfähig."
Spa-Francorchamps: Geschäftsführer geht
Pierre-Alain Thibaut möchte seinen bis 31. Dezember 2015 laufenden Vertrag als Geschäftsführer der Rennstrecke in Spa-Francorchamps nicht mehr verlängern. Demnach muss sich der belgische Kurs einen neuen Chef suchen. Thibaut bleibt aber für die nächsten drei Monate Berater, um eine reibungslose Stabübergabe an seinen Nachfolger gewährleisten zu können.
Interessant in diesem Zusammenhang: Der Mineralölhersteller Shell möchte wird Vertrag als Titelsponsor des Grand Prix von Belgien laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' kündigen. Der Formel-1-Kalender 2016 umfasst derzeit 21 Rennen, obwohl laut FIA-Regeln nur maximal 20 erlaubt sind. Wackelt am Ende doch Belgien und nicht Italien? Und verlässt Thibaut nur rechtzeitig das sinkende Schiff? Watch this space.
Deckt Mercedes die Karten auf?
Theorie: Mercedes hat sowieso schon alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Also fährt man seit einigen Rennen nicht mehr voll, um die Konkurrenz nicht noch mehr anzustacheln, wenn es um die Entwicklung für 2016 geht. Sebastian Vettel ist da aber anderer Meinung.
"Das glaube ich nicht", sagt er. "Ich glaube, dass man hier oder da vielleicht unter seinen Möglichkeiten bleibt, aufgrund verschiedener Probleme, Situationen, wie auch immer. Aber ich glaube nicht, dass groß gepokert wird. Ich glaube auch, die Liebe der zwei Fahrer zueinander spricht dafür, dass jeder versucht, die Nase vorne zu haben - und beide bereit sind, alles zu geben. Ich glaube nicht, dass das Team da jetzt versucht, taktisch irgendwie zurückzuhalten und nicht alles zu zeigen."
Gnade vor Recht für Lotus
Das Lotus-Team ist aufgrund finanzieller Probleme wieder einmal verspätet an der Rennstrecke angekommen. So war es nicht möglich, zur technischen Abnahme durch die FIA zu erscheinen. Die FIA lässt aber Gnade vor Recht ergehen und erklärt sich bereit, das sogenannte "Scrutineering" morgen vor dem ersten Freien Training durchzuführen.
© LAT
Sebastian Vettel: Höhen und Tiefen
Höhepunkt der Saison? "Malaysia", sagt Sebastian Vettel über seinen ersten Ferrari-Sieg. "Den Moment auf dem Podium werde ich nie vergessen." Sein Tiefpunkt sei der Unfall in Mexiko gewesen. Klare Antworten also.
Sebastian Vettel: 7/10 und Sieg beim Race of Champions
Sebastian Vettel bewertet seine Saison auf einer Skala von null bis zehn mit "sieben bis neun". Bei zehn sei man schließlich Weltmeister. Gewonnen hat er dafür das Race of Champions in London: "Ich bin sehr glücklich, dass ich das endlich geschafft habe. Es ist eine großartige Veranstaltung."
Nico Rosberg: PS-Nachteil gegenüber Hamilton
Wie weiter unten schon berichtet, muss Nico Rosberg in Abu Dhabi mit seinem letzten Motor der Saison auskommen. Er bekommt nicht einmal mehr einen eigenen Freitagsmotor. Sein Abu-Dhabi-Motor hat bereits rund 3.000 Kilometer auf dem Buckel.
Ein PS-Nachteil? Ja. "Es spielte schon die letzten paar Rennen eine immer größer werdende Rolle. Besonders hier spielt es eine sehr große Rolle, weil es eine Motorenstrecke ist", bedauert Rosberg. "Daher wird es für mich ein schweres Wochenende, weil ich schon mit einem Nachteil reingehe."
Auf die konkrete Nachfrage, ob Mercedes wisse, wie viele PS oder Zehntelsekunden pro Runde der Unterschied ausmache, entgegnet Rosberg, man habe die Zahlen ganz genau vorliegen. Er nennt sie nicht konkret, sagt aber: "Es ist einiges."
Es wird immer mehr!
Und noch eine "Innovation Partnership" für Red Bull: Der Felgenhersteller Oz Racing verlängert den Vertrag mit dem österreichisch-britischen Team um drei Jahre bis Ende 2018. Wir sind uns sicher: Diese "Innovation Partnership" macht glatt das Renault-PS-Manko wett. Zumindest hat Red Bull den Motorenpartner nie mit derart kreativen Betitelungen bedacht.
Sauber bekommt neuen "Premium Partner"
Was hatten wir heute nicht schon alles? Eine "Innovation Partnership", eine "Fan Engagement Collaboration" (siehe weiter unten) - jetzt legt das Sauber-Team noch einen neuen "Premium Partner" drauf. Und zwar den Business-TV-Sender CNBC. Man habe "sehr viele gemeinsame Werte wie Sorgfalt, Schnelligkeit und Glaubwürdigkeit", beteuert Teamchefin Monisha Kaltenborn. "Und für beide gilt auch, dass wir uns in unseren Metiers einem harten Konkurrenzkampf stellen und das Ziel haben müssen, alles zu perfektionieren."
CNBC ist übrigens nicht der einzige Partner aus dem Medienbusiness bei den Schweizern. Als "Promotional Partner" führt Sauber eine gewisse sport media group, die laut Sauber-Internetseite "mit Motorsport-Total.com und Formel1.de die in ihrem Segment in Deutschland reichweitenstärksten Internet-Portale" betreibt. Kommt euch bekannt vor? Uns auch... ;-)
Deutsche Presserunden
Sebastian Vettel und Nico Rosberg halten fast gleichzeitig ihre Donnerstags-Presserunden in Abu Dhabi ab. Was die beiden zu sagen hatten, liefern wir euch gleich nach. Ihr Duell um den Vize-WM-Titel ist ja seit Brasilien entschieden. Leider, denn so geht's in Abu Dhabi wirklich nur noch um die Goldene Ananas.
Williams: Lösung für Radmuttern-Problem
Die Williams-Boxenstopps sind 2015 eine unendliche Geschichte. Kein anderes Team hat so oft beim Reifenwechsel gepatzt. Nun wurde eine technische Lösung für das Radmuttern-Problem gefunden. Eingesetzt wird diese in Abu Dhabi aber noch nicht. Sie ist zu wenig erprobt, man wolle das Risiko nicht eingehen. Für 2016 sollen die verpatzten Boxenstopps aber der Vergangenheit angehören.
Bottas vs. Räikkönen
Kimi Räikkönen hat zuletzt gesagt, ihm sei völlig egal, ob er die Weltmeisterschaft vor seinem Landsmann Valtteri Bottas beende oder nicht. Derzeit hat Bottas einen Punkt Vorsprung. Letzterem ist das Nationalduell aber nicht ganz so egal wie Räikkönen.
Ihm sei zwar prinzipiell egal, wer sein Gegner sei, aber er möchte natürlich lieber Vierter als Fünfter werden. Das werde in Abu Dhabi jedoch schwierig, denn: "Es ist keine schlechte Strecke für uns, aber Ferrari war an den vergangenen Rennsonntagen sehr schnell. Wir müssen sehen, ob wir sie herausfordern können."
Keine Siege, keine Zufriedenheit
Felipe Massa bedauert trotz einer insgesamt positiven Saisonbilanz, dass Williams 2015 kein Rennen gewonnen hat: "Da kannst du nicht hundertprozentig glücklich sein", erklärt er. Unglücklich ist er auch über seine Disqualifikation wegen zu hoher Reifentemperaturen beim Heimrennen in Brasilien.
"Wir sind uns hundertprozentig sicher, nichts falsch gemacht zu haben", beteuert Massa. Die Messung der FIA kann seiner Meinung nach nicht korrekt gewesen sein. Protest eingelegt habe man nur deswegen nicht, um sich die Protestgebühr zu sparen.
Was fehlt zu Williams?
Das ist eine Frage an Nico Hülkenberg. Erstens: 133 WM-Punkte, trotz des gleichen Mercedes-Kundenantriebs. Und sonst? "Grip, Aero, Radaufhängung. Auf Chassis- und Auto-Seite müssen wir besser werden", räumt der Le-Mans-Sieger ein. Ihm selbst seien viele Punkte durch technische Defekte und Fahrfehler durch die Lappen gegangen. Aber jetzt müsse er nach vorne schauen.
