Spanien GP
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Gerüchte um Hamilton-Ausstieg +++ Räikkönen vor neuem Ferrari-Vertrag +++ Verstappen sen. zieht sich zurück+++
Macht euch selbst ein Bild
Wir schließen den heutigen Ticker wieder mit den Bildern des Tages. Meine Kollegen verarbeiten für euch gerade noch ein paar News und ich bin dann morgen wieder für euch da, damit ihr blitzschnell alles rund um den Spanien-Grand-Prix erfahrt. Rebecca Friese wünscht einen wunderschönen Abend!
Verstappen sen. bleibt im Hintergrund aktiv
"Jos the Boss", wie man ihn zu seinen aktiven Zeiten nannte, will sich zwar aus der Öffentlichkeit als Vertreter seines Sohnes Max zurückziehen, bleibt aber zusammen mit Raymond Vermeulen in dessen Management tätigt. Das Bestätigte er uns gegenüber persönlich. Der sorgende Vater will nur vermeiden, missverstanden zu werden. "Max ist jetzt in einem Topteam und ich möchte keine Interviews mehr geben, die dann falsch übersetzt werden und Max dann schaden - nicht unbedingt seiner Karriere, aber dem Verhältnis zu seinem Team."
Hamilton dementiert Rücktritts-Gerüchte
"Ein Jahr aussetzen? No way! Der Kerl, der das geschrieben hat, muss etwas geraucht haben - wahrscheinlich etwas Gutes!" Das sind die unmissverständlichen Worte die der amtierende Weltmeister zu den Spekulationen findet.
Auch den Vorwurf, er wäre durch sein turbulentes Privatleben zu sehr abgelenkt, will r nicht auf sich sitzen lassen: "Ich denke, meine Ergebnisse sprechen noch immer für sich. Wenn man sich die Saison einmal anschaut: Ich hatte zwei Pole-Positions, jetzt noch eine und ein paar Probleme die dazwischen gekommen sind. Zusagen, dass ich nicht mehr fokussiert bin, ist eine seltsame Schlussfolgerung. Immer wenn ich die Möglichkeit dazu hatte, habe ich auch abgeliefert. In den ersten drei Rennen hatte ich aber gar kein komplettes Auto. Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und heute hat sich das wieder gezeigt."

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Alonso hat Mitleid
Auch die Kollegen machen sich Gedanken, was mit Ferrari los ist. So hatte Rosberg stets gewarnt, was für eine Gefahr von der Scuderia ausgehen würde. "Sieht aus, als wäre ich kein großer Experte", scherzt er nun. "Wir sind auf jeden Fall überrascht, so weit voraus zu sein. Wir sind aber auch überrascht, wie nah Red Bull gekommen ist. Es ändert sich wirklich immer wieder viel. Sie einzige Konstante sind wir. Wir sind immer vorn und haben immer eine gute Lücke zu wer auch immer hinter uns ist. Das ist beeindruckend."
Fernando Alonso, seines Zeichens Ferrari-Pilot von 2010 bis 2014, findet hingegen ganz warme Worte - trotzdem er nicht nur im Guten aus Maranello weggegangen ist. "Ich ziehe keine Befriedigung daraus, wenn Ferrari nicht gut abschneidet", betont er. "Ich hoffe immer das Beste für sie und sie werden immer in meinem Herzen sein, weil ich dort fantastische fünf Jahre hatte. Ich hoffe sie können sich wieder fangen."
Geht Ferrari unter Druck in die Knie?
Über eine Sekunde Abstand zur Mercedes-Pole-Zeit sind schon ein Brett - dass Red Bull sich dazwischen geschoben hat, ist nur noch die Kirsche auf der bitteren Torte. Aber warum hinkt die Scuderia plötzlich so deutlich hinterher und warum will es in diesem Jahr einfach nicht klappen? Das wissen sie bisher selbst nicht. Aber Mercedes-Aufsichtsratsvorsitzender Niki Lauda hat eine Theorie.
"Das Problem entsteht bei Ferrari, wenn die unter Druck sind", sagt der Österreicher, der in den 1970er mit den Roten Weltmeister wurde. "Ihr Chef Sergio Marchionne sagt: 'Wir müssen in Barcelona gewinnen' - und je mehr Druck er auf das Team ausübt, desto mehr dienen sie im wahrsten Sinne des Wortes dem Herrn. Wenn du zu viel Druck machst, fangen die Italiener an, Fehler zu machen."
"Ich verstehe auch nicht, warum der Abstand auf dieser Strecke jetzt so groß ist", so Lauda weiter. "Ich kann mir nur vorstellen, dass sie mit dem ganzen Druck Fehler gemacht haben - etwa beim Setup und in der Art und Weise, wie sie gefahren sind. Sie sind ja immer nur eine Runde gefahren... Alle diese Dinge kommen dann so blöd zusammen, dass sie noch weiter hinten sind als man es erwarten würde."
Aber bei Mercedes ist man auch noch immer gewarnt: "Der Ferrari war hier eindeutig schlecht. Sebastian hat ja gesagt, dass er keine Probleme hat. Also ist Startplatz sechs jetzt die Momentaufnahme für hier. Für diesen Kurs ist das natürlich eine große Enttäuschung, wenn du siehst, wo das Limit deines Autos ist. Die haben jetzt eine Riesenaufgabe für den Sonntag - Sebastian kann jetzt eigentlich nur hoffen, dass vor ihm alle zusammenfahren, um noch zu gewinnen."
Abgeguckt: So fand Hamilton zum richtigen Setup
Gestern noch totunglücklich mit der Balance seines W07, schien sich Hamilton heute viel wohler in seinem Boliden zu fühlen. Der Grund: Der Weltmeister hat mal eben zur anderen Garagenhälfte herüber geschielt... "Ich hatte gestern ein Problem mit dem Auto, was den Tag für mich quasi überflüssig gemacht hat.", erklärt er. "Ich musste noch einmal von vorne beginnen und dann fühlte sich das Auto wieder gut an. Wir haben etwas an der Balance geändert. Nico hatte sich bereits wohl gefühlt, also sind wir in seine Richtung gegangen. Weit auseinander lagen wir da aber ohnehin nicht."
Auch Rosberg bestätigt, dass sein Setup als Vorlage genommen wurde. Das ist bei den Silberpfeilen aber nichts Ungewöhnliches. Normalerweise starten beide auf mit den gleichen Einstellungen. Hamiltons Alleingang ging nur nach hinten los.
Da hätte es beinahe gekracht
Kimi Räikkönen ist den Mercedes heute nur in der Boxengasse nahe gekommen. Dort wurde er vor dem letzten Versuch in Q3 nämlich gleichzeitig mit Lewis Hamilton aus der Box gelassen - mit beinahe verheerenden Folgen. "Ich fand es ziemlich ungewöhnlich", berichtet Hamilton. "Ich bin losgefahren und plötzlich tauchte er auf. Ich dachte, wir würden kollidieren. Das hatte ein wenig etwas von einem Unsafe Release." So eng war es dann aber doch wieder nicht und beide kamen mit dem Schrecken davon. "Ich musste bremsen, oder zumindest von der Bremse gehen", so Hamilton. "Ich denke, er hat mich gesehen..."
Verstappen sen. nimmt sich zurück
Sonst immer im Hintergrund der Toro-Rosso-Garage zu finden, sucht man bei Red Bull plötzlich vergeblich nach Jos Verstappen. "Es ist mir erlaubt, mit in die Garage zu kommen, das ist nicht das Problem", erklärt der Vater des Aufsteigers. "Aber ich denke, zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere ist es an der Zeit, noch einen Schritt zurückzutreten. Er ist nun dort, wo er hingehört und es geht jetzt um Max, nicht um seinen Vater. Ich habe auch mit der Kolumne für eine Zeitung aufgehört, weil ich nicht mehr im Vordergrund stehen möchte. Es ist nun an Helmut (Marko), Christian (Horner) und Max, zu sagen, was zu sagen ist. Ich bin hier nur als Vater. Alles, was ich sagen kann, ist, dass ich mich sehr darüber freue, was er heute abgeliefert hat", so der stolze Papa.

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Hamilton auf Pole, aber...
Zuerst muss er morgen ja den Start hinbekommen. Das war gerade zu Beginn der Saison ja nicht gerade seine Stärke. Für Morgen ist der Amtierende Weltmeister aber zuversichtlich, seine Position halten zu können: "Ich hatte in China den besten Start des ganzen Feldes. Der letzte Start ging so. Aber ich hoffe auf einen weiteren guten Start. Was immer auch das Problem war, wir haben es in den Griff bekommen. Aber da gibt es in der Formel 1 immer Hochs und Tiefs. Die Starts, die ich an diesem Wochenende bisher geübt habe, waren gut. Also weiß ich nicht, warum das morgen nicht aus so sein sollte.
Das hörte sich auf der Strecke noch ganz anders an...
"Ich finde, wir haben einen großartigen Job gemacht", sagt Romain Grosjean heute nach dem Qualifying. Der Franzose ist schon das ganze Wochenende ziemlich laut mit seinen Beschwerden über Funk, meint nun aber: "Jeder hat hart daran gearbeitet, das Auto über Nacht zu verbessern. Was die Rundenzeiten angeht, ist es ziemlich eng. Wir müssen noch mehr Speed finden, aber ich bin generell zufrieden." Er startet morgen von Rang 14, während Teamkollege Esteban Gutierrez 16. geworden ist. "Ich habe es genossen, heute alles aus dem Auto herausholen zu können", sagt er. "Ich habe kleine Unregelmäßigkeiten zwischen den beiden Reifensätzen feststellen können, aber das können wir uns bis morgen anschauen."
Perez stellt Hülkenberg wieder in den Schatten
Der Mexikaner rutschte locker in Q3, während der Deutsche die Top-10 um gerade einmal 0,011 Sekunden verpasste. "Dieses Wochenende fühle ich mich noch nicht so wohl im Auto", lautet die Entschuldigung Hülkenbergs. "Ich glaube, wir brauchen noch ein bisschen mehr Arbeit, bisschen mehr Zeit, dass ich mich wohl fühle. Ich bin noch nicht ganz so auf einer Linie mit dem Auto, mit der Balance. Im Q2 hat mich die Balance wieder ziemlich überrascht. Die hat sich ziemlich verändert von einem auf den anderen Run, was ein bisschen komisch ist. Da ist mit Sicherheit noch Luft nach oben und Verbesserungspotenzial."
Schlusslicht Manor
Dass Pascal Wehrlein und Rio Haryanto nur auf den Rängen 21 und 22 landeten frustriert nicht so sehr, wie die Tatsache, dass der Abstand zur Spitze in Q1 bereits fast drei Sekunden betrug und auch die direkte Konkurrenz davon fährt. "Ja, der Abstand war zwei Zehntel auf dem ersten Sauber und fünf auf dem Zweiten", räumt Wehrlein ein. "Auf der Strecke braucht man viel Abtrieb. Wir wussten, dass es nicht eine von unseren starken Strecken sein wird. Deswegen ist hier Schadensbegrenzung angesagt und so viel wie möglich lernen."
Geht es bei Renault bergauf?
Kevin Magnussen, der in Sotschi noch in die Punkte kam, ist mit seinem 15. Startplatz jedenfalls zufrieden: "Ich denke, mehr als Platz 15 war heute nicht drin. Wenn man es so sieht, dann war es ein guter Tag. In den kommenden Rennen möchte ich mich aber natürlich verbessern. Morgen müssen wir jede Gelegenheit nutzen, die sich ergibt. Ich möchte mich aus allem Ärger heraushalten und so viele Positionen wie möglich gutmachen."
Resigniert Sauber bereits?
Die Schweizer scheinen mit stumpfen Waffen zu kämpfen und erreichten lediglich die Startplätze 19 und 20. "Bisher war es ein schwieriges Wochenende für mich", beschreibt Marcus Ericsson. "Seit dem ersten Training hatte ich mit der Balance des Autos zu kämpfen. Doch wir haben hart daran gearbeitet, um diese zu verbessern und Schritte in die richtige Richtung gemacht. Leider ist das eben nur der 19. Platz. Ich hoffe, dass wir künftig stärker werden."
Teamkollege Felipe Nasr meint: "Wir mussten hier schon mit einigen Schwierigkeiten rechnen. Doch insgesamt haben wir uns ganz gut geschlagen, vor allem hinsichtlich der Vorbereitungen für das Rennen. Ich meine, wir haben heute das herausgeholt, was möglich war - andere Teams sind momentan zu weit weg von uns. Morgen werden wir ein langes Rennen haben, in dem viel passieren kann - vor allem auch punkto Reifen und deren Beständigkeit."
Williams fällt zurück
Die Startplätze sieben und 18 können die Truppe aus Grove gerade gar nicht gebrauchen - vor allem nicht, wenn Red Bull derweil einen lauf hat. Die Teams sind nämlich direkte Konkurrenten in der WM und unter den Konstrukteuren nur 6 Zähler voneinander getrennt.
"Ich denke, es war eine gute Runde", versucht es Bottas schön zu reden, der es wenigstens in Q3 geschafft hat. "Aber leider sind wir nicht schnell genug. Wir wussten, dass Red Bull hier stark sein würde. Ich habe gehofft, in die Top-5 zu kommen, aber das war heute unmöglich. Morgen werden wir es wieder versuchen."
Chefingenieur Rob Smedley erklärt: "Das vorherrschende Gefühl ist Enttäuschung. In Russland waren wir noch unter den ersten Drei im Qualifying und sind ums Podium mitgefahren. Das Auto war heute einfach nicht schnell genug. Von den Zeiten aus dem Training haben wir uns schon gedacht, dass wir so auf Rang sieben landen. Bei Felipe müssen wir uns anschauen, was mit seiner Runde passiert ist."
Button hadert noch
Alonsos Teamkollege verpasste Q3 um 0,156 Sekunden. Er freut sich für Alonso, aber erinnert auch daran, dass man im Team mehr will: "Eigentlich ist es doch traurig, dass wir uns darüber freuen, ein Auto ins Q3 gebracht zu haben. Aber das tun wir. Es hat eine Weile gedauert, aber Fernando war das ganze Wochenende schon sehr schnell. Für mich ist es bisher schwierig, ich komme mit dem Heck hier nicht zurecht. Es ist okay, heute war nur das Qualifying, morgen im Rennen haben wir dann neue Reifen. Der neue Frontflügel sollte auch ein wenig schneller sein, genau weiß ich das aber noch nicht." Button startet in Barcelona als 12.

