Formel-1-Newsticker
Formel-1-Live-Ticker: Ecclestone schließt Comeback aus
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Ex-Formel-1-Boss wird in Goodwood geehrt +++ Mercedes baut Kopfschutz um +++ Ferrari rüstet in Silverstone auf +++
Good Morning!
Wie ist das Sommerwetter bei Dir? Hier in Leipzig soll es den ganzen Tag über trüb bleiben. Gut, dass wir da immer eine Alternative zu Outdoor-Aktivitäten haben: Auf Königsklassen-News-Jagd gehen! Denn Neuigkeiten gibt es in der Formel 1 immer zu Hauf. Und damit Du nichts verpasst, haben wir diesen Service ja eingerichtet. An den Tickertasten verausgabt sich heute Rebecca Friese. Aber auch Du kannst Dich einschalten: Fragen, Anregungen oder Kritik erreichen uns am besten über das Kontaktformular. Aber jetzt legen wir erst einmal los …
Ferrari will noch einmal aufdrehen
Dass man bei der Scuderia in diesem Jahr nichts unversucht im Titelkampf lässt, haben wir ja in Baku gesehen … Dazu kommen wir gleich noch einmal. Aber auch technisch soll noch einmal nachgerüstet werden. In Maranello schraubt man schon seit einiger Zeit an Ausbaustufe drei der italienischen Antriebseinheit. Und zum Grand Prix von Großbritannien soll diese einsatzbereit sein.
Heißt: In Spielberg wird in der kommenden Woche noch mit Ausbaustufe zwei gefahren. Eine Woche später könnte Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen schon mehr Power auf der schnellen Strecke in Silverstone zur Verfügung stehen. Zur Erinnerung: In Aserbaidschan hatte Vettel noch vorsichtshalber auf die erste Ausbaustufe ausweichen müssen. Es kann also nur besser werden.
Immer für einen gut
Wir wollen die Stimmung mal noch mehr auflockern, bevor wir gleich wieder zu den harten Tatsachen kommen. Was am allgemeinen TV-Zuschauer am Sonntag leider vorbeiging, war der äußerst lustige Funkspruch von Kimi Räikkönen, kurz bevor es nach der Rennunterbrechung weiterging. Sein Ferrari war ja eigentlich schon ausgeschieden, konnte aber unter der roten Flagge wieder so hergestellt werden, dass man ihn zum Boxengassenausgang schob, damit er sich hinter dem Safety-Car wieder zurückrunden konnte. Allerdings fehlte ihm ein entscheidendes Teil …
Im Funkkanal hörte man den "Iceman" verzweifelt nach seinem Lenkrad rufen. Für Räikkönen war das bestimmt keine angenehme Situation. Doch er wurde mal wieder ungewollt zum Comedy-Star des Rennens. Fans haben daraus nämlich gleich mal einen Song geremixt:
Kimi Räikkönen: "Steering Wheel!!!"
Eigentor
Dass gerade ausgerechnet um Ferrari so viel Wirbel entsteht, kommt für die Italiener äußert ungünstig. Denn unter den Medienvertretern an der Strecke haben sie sich in diesem Jahr nicht sehr beliebt gemacht. Medienpolitik betreiben sie nämlich auf Sparflamme. Angeblich handle man damit ganz im Sinne der neuen Richtung der Königsklasse und konzentriere sich mehr auf die sozialen Medien. Außerdem wolle man so wenig Ablenkung wie möglich vom heißen Titelkampf schaffen (hier mehr zu dem Thema).
Und jetzt kommt der Boomerang zurück. Britische Journalisten feiern gerade Formel-1-Fototgraf Darren Heath ab, der in seinem Blog über die Scuderia vom Leder zieht. Dort schreibt er unter anderem: "Ferrari ist derzeit ein furchtbares Team. Sie sind abweisend, lassen es an Anstand, Charme und Demut mangeln und legen eine Arroganz an den Tag, die kaum zu ertragen ist."
WM-entscheidend
Was bekommt Sebastian Vettel zum Geburtstag? Das ist in diesem Jahr eine ganz entscheidende Frage. Natürlich interessiert uns dabei weniger, was ihm seine Familie und Freunde so verpacken. Aber am 3. Juli setzt sich die FIA noch einmal zusammen, um sich den Baku-Vorfall anzusehen (hier mehr dazu). Kurz danach werden wir dann wohl erfahren, ob es für den viermaligen Weltmeister noch dicker kommen wird.
Eine Rennsperre wäre wohl das schlimmste, was passieren würde. Oder wird Vettel nachträglich vom Aserbaidschan-GP disqualifiziert? Das wäre interessant! Denn dann würde ihm die 12 Punkte für Platz vier aberkannt und Hamilton würde zwei mehr bekommen. Heißt: In der Gesamtwertung würde Gleichstand herrschen. Und wäre das nicht im Sinne des nach Spannung gierenden Motorsportverbands?
Mittlerweile hat sich übrigens auch Ex-Pilot Jenson Button zum Thema geäußert. Er twittert: "Das Rennen war gut. Warum? Weil es voller Emotionen und Adrenalin war. Was Vettel getan hat war dumm. Aber hat seine Strafe erhalten. Macht weiter." Er ist nicht der einzige, der eine nachträgliche Bestrafung ablehnt. Auch Martin Brundle hielte das für übertrieben.
Apropos Button
Der Weltmeister von 2009 sendet seine Tweets gerade aus Japan, wo er für die Super-GT-Serie trainiert. Schon im August tritt der Japan-fan bei den 1.000 Kilometern von Suzuka an. Hier erfährst Du mehr darüber.
Auftakt in Goodwood
An diesem Wochenende steht wieder das traditionelle "Goodwood Festival of Speed" auf dem Plan, bei dem sich auch diesem Jahr viele alte Boliden, einige hochklassige Fahrer und tausende interessierte Auto- und Motorsportfans tummeln werden. Auch der amtierende Formel-1-Weltmeister Nico Rosberg wird sich dort wieder die Ehre geben. Der zweimalige Champion Emerson Fittipaldi und Stardesigner Adrian Newey haben sich auch ankündigt.
Und jetzt das Beste: Du kannst den Spaß bei und im Livestream mitverfolgen! Die Highlights sind dabei natürlich die Bergrennen. Also ich kann es nur empfehlen. Königsklassen-Highlights aus Goodwood wirst Du natürlich auch hier im Ticker sehen können.
Was zum Abreagieren
Auch ein Lewis Hamilton muss die Aufregung von Baku ja irgendwie verarbeiten. Und Hilfe eilt von seinen Freunden in Hollywood. Schauspieler Ben Stiller spricht den Mercedes-Piloten via Twitter sogar persönlich an. In seiner alten "Voll auf die Nüsse"-Verkleidung sucht der nämlich noch Spieler für einen guten Zweck. Gute Idee! Aus der Schulzeit wissen wir ja alle noch, wie viele Aggressionen sich beim Völkerball abbauen lassen :D
Circuit Paul Ricard kämpft um Original-Layout
In Frankreich freut man sich schon ganz besonders auf die kommende Saison, wenn endlich wieder ein Grand Prix in Le Castellet ausgetragen wird. Allerdings gibt es noch einen Wermutstropfen: Auf der beliebten Mistral-Geraden soll eine Schikane gefahren werden - oder vielleicht doch nicht?
Wir die französische 'L'Equipe' berichtet, kämpfen die Streckenbetreiber noch um den Erhalt des Original-Layouts - auf Drängen der Fahrer. So sagt zum Beispiel Force-India-Pilot Esteban Ocon über seinen heim-Grand-Prix: " es wäre viel sensationeller, wenn mit vollen Speed auf die Signes-Kurve zufahren würden." Jetzt sollen unter den Fahrern und Teams noch mehr Stimmen gesammelt werden.
Mercedes reagiert
Damit so ein ärgerlicher Vorfall wie mit der Kopfstütze an Lewis Hamiltons Bolide in Baku nicht noch einmal vorkommt, haben die Silberpfeile jetzt schon reagiert: Bis zum Grand Prix von Österreich wird am Design des Teils gearbeitet, das den Kopf des Piloten am herumschleudern hindern soll. Die Analyse in der Fabrik hat ergeben, dass die Länge der Befestigungsstecker eine Rolle gespielt haben könnte. In Spielberg soll eine andere Lösung zum Einsatz kommen.
Lauda ist sauer
Da muss in Spielberg schon ein weiteres Knaller-Rennen folgen, bevor über die Vettel/Hamilton-Geschichte Gras wachsen kann. Bis dahin bleiben die Gemüter aber erhitzt. Gegenüber dem Magazin 'Österreich' haut jetzt Niki Lauda noch einen Raus. "Dem anderen von der Seite reinzufahren, ist unglaublich", wird er dort in einem Interview zitiert. "Aber was mich noch mehr stört, ist, dass Vettel alle Schuld von sich weist - das macht er aber immer so … Ich bin auch richtig sauer auf den Vettel. Warum geht er nicht her und sagt einfach: Es war mein Fehler, ich hab Scheiße gebaut!?"
Zur Beruhigung der Situation will Lauda selbst nichts beitragen: "Ich vermittle überhaupt nix. Die Burschen sind erwachsen genug, das unter sich auszumachen."
Glück gehabt
Vettel könnte zugutekommen, dass Mittlerweile Jean Todt die Fäden der FIA in der Hand hat. Denn unter dem ehemaligen Präsidenten Max Mosley wäre er in Baku wohl nicht so glimpflich davongekommen. "Ich hätte vorgeschlagen, ihn aus dem Rennen zu nehmen und denn Fall dem Weltrat zu übergeben", sagt dieser gegenüber 'Sky Sports F1'. "Meiner Meinung nach ist sein Verhalten nicht zu tolerieren. Wenn er so etwas auf der Straße macht, ist er seinen Führerschein los." Noch ist die Messe für den Ferrari-Fahrer ja aber noch nicht gelesen.
Hinter den Kulissen
Wer mit wem zu welchem Zweck… diese Fragen musste man sich auch in Baku wieder bei den Aktivitäten neben der Strecke stellen. Ich sage nur so viel: Die Silly Season nimmt langsam Fahrt auf! Klick Dich durch!
Bernie im Fokus
Das "Goodwood Festival of Speed" widmen sich in jedem Jahr auch einer bestimmten Errungenschaft Automobil-Geschäft - meist werden dabei Hersteller zu ihren Jubiläen gewürdigt. In diesem Jahr ist es erstmals eine Einzelperson: der ehemalige Formel-1-Boss Bernie Ecclestone. Schon die traditionelle Skulptur soll an die "Fünf Epochen des Ecclestone" erinnern.
Die erste behandelt dabei seine eigene Erfahrung als Fahrer. Ja, in den 1950er-Jahren griff Ecclestone noch selbst ins Lenkrad und war sogar für zwei Formel-1-Rennen gemeldet. Allerdings schaffte er es nicht, sich dafür auch zu qualifizieren.
Die fünf Epochen des Bernie Ecclestone: Der Fahrer
Der ehemalige Formel-1-Boss wird beim Goodwood Festival of Speed für sein Lebenswerk geehrt und erzählt dazu aus seinem vielschichtigen Werdegang Weitere Formel-1-Videos
Kein Comeback geplant
Derweil schließt Ecclestone aus, noch einmal etwas ernsthaftes mit dem Management der Königsklasse zu tun zu haben. "Ich wurde rausgeworfen und jemand anders wird jetzt bessere Arbeit leisten", sagt er in der 'Claire Balding Show' und packt aus, er wäre "geschockt" gewesen, als er gebeten wurde, fortan nur noch als "Ehrenpräsident" zu agieren, denn man habe ihn anfangs darum gebeten, noch drei Jahre lag weiterzuarbeiten.
