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Keine Schuldzuweisung: Hamilton-Problem noch nicht geklärt

Darum ist Toto Wolff im Interview mit Ted Kravitz durch die Decke gegangen: Mercedes möchte die Fehleranalyse ohne Schuldzuweisungen betreiben

(Motorsport-Total.com) - Das Mercedes-Team ist dem Grund für den lockeren Kopfschutz am Auto von Lewis Hamilton während des Rennens in Baku noch nicht auf die Schliche gekommen. Man sei noch mit der Fehleranalyse beschäftigt, hieß es am Montagnachmittag. Und man werde das Design und die Abläufe überprüfen, um eine Wiederholung in Zukunft auszuschließen, heißt es auf Anfrage von 'Motorsport-Total.com'.

Klar ist aber, dass in diesem Prozess der Fehlersuche nicht mit dem Finger auf möglicherweise Schuldige gezeigt werden soll. Das würde nicht der Management-Kultur in Brackley, Brixworth und Stuttgart entsprechen. Von TV-Reporter Ted Kravitz am Sonntag in der ersten Emotion über die Kopfstütze interviewt, war Sportchef Toto Wolff in die Luft gegangen - eine Reaktion, um seine Mitarbeiter vor Vorwürfen zu schützen.

"Vorwürfe sind nur allzu menschlich", schreibt das Mercedes-Team nun in einem Beitrag auf seiner offiziellen Website. "Menschen zeigen mit dem Finger auf andere und gehen Verantwortung aus dem Weg. Jemand anderes hat Schuld, nicht man selbst. Und wenn man bestraft wird, dann sollte das jemand anderes auch. Dieses Spiel der Schuldzuweisungen passt überhaupt nicht zu echtem Teamwork."

Fehler würden immer passieren, heißt es weiter. "Entscheidend ist, die Probleme zu lösen. Wir werden die richtigen Lehren ziehen und uns verbessern. Heute (Montag; Anm. d. Red.) beginnt dieser Prozess in der Fabrik in Brackley. Wir werden das Design der Cockpitumrandung analysieren und uns ansehen, welche Verbesserungen wir vornehmen können. Gleichermaßen werden wir unsere Abläufe ansehen, um sicherzustellen, dass sie zukünftig gut genug sind."

"Wir werden mit Ruhe und auf Fakten anstatt auf Mutmaßungen basierend den Finger in die Wunde legen. Wir werden das Problem offen, ehrlich und verantwortlich besprechen. Wir werden die richtigen Lehren daraus ziehen und uns verbessern. Das Eigentor von gestern wird uns dabei helfen, in Zukunft siegreich zu sein. Dieser Prozess stetiger Verbesserungen liegt in der DNS der Formel 1", erklärt das Team.

Hamilton hatte, als die Kopfstütze in Führung liegend locker wurde, zunächst noch versucht, diese mit der Hand festzuhalten oder mit dem Kopf einzuklemmen. Einhändig mit Tempo 340 durch die Stadt Baku zu donnern, das schaute sich die Rennleitung jedoch nicht lange an. Aus Sicherheitsgründen wurde der Brite an die Box geholt. Der Boxenstopp kostete ihn den sicheren Sieg und warf ihn hinter Erzrivale Sebastian Vettel zurück.