GP Ungarn
Formel-1-Live-Ticker: Der Samstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Live-Ticker: +++ Ferrari bezwingt Mercedes und Red Bull +++ Hamilton nur auf Startplatz vier +++ Paul di Resta ersetzt Massa bei Williams +++
Pole-Runde im Video
Die Pole-Runde von Sebastian Vettel kannst Du Dir jetzt noch einmal anschauen - gleichzeitig übrigens die schnellste Runde, die jemals auf dem Hungaroring gefahren wurde ;-)
Lowe: Paul di Resta "Fahrer des Tages"
Paul di Resta bekommt nach seinem 19. Platz im Qualifying eine Menge Lob. "Paul ist seit anderthalb Jahren unserer Ersatzfahrer, und er hätte wahrscheinlich niemals damit gerechnet, überhaupt zum Einsatz zu kommen", erinnert Williams-Technikchef Paddy Lowe und berichtet, dass di Resta "sofort bereit" gewesen sei, für Massa einzuspringen - für Lowe eine "sehr mutige" Entscheidung.
Immerhin war für di Resta, der 2013 zuletzt einen Grand Prix absolvierte, so ziemlich alles am Auto neu. "Nachdem, was er heute erreicht hat, ist er mein Fahrer des Tages", lobt Lowe und erinnert: "Er hatte nur vier gezeitete Runden." Trotzdem schaffte er es, Ericsson hinter sich zu lassen und bis auf weniger als acht Zehntel an Stroll heranzukommen. "Wir sind schon gespannt darauf, was er im Rennen leisten kann", so Lowe.
Strafe gegen Kwjat
Der Russe muss drei Startplätze nach hinten, weil er Stroll am Ende von Q1 blockiert hat. Außerdem gibt es den nächsten Strafpunkt - noch zwei uns es gibt eine Rennsperre ...
Platz sieben: Hülkenberg "Best of the Rest"
Starkes Ergebnis derweil für Nico Hülkenberg: Als Siebter musste er heute nur den drei Topteams den Vortritt lassen. Der Renault-Pilot ist dementsprechend "sehr zufrieden" und erklärt: "Mehr ist einfach nicht drin. Die Lücke nach vorne zu Red Bull ist mehr als eine halbe Sekunde. Von daher muss man sagen, dass wir das Beste rausgeholt haben. Das Team hat einen guten Job gemacht, wir haben an diesem Wochenende wirklich ein gutes Auto."
Umso ärgerlicher ist da natürlich die Gridstrafe. Hülkenberg wird morgen nur von Startplatz 12 ins Rennen gehen. "Gerade hier in Ungarn, wo das Überholen schwierig ist, ist das natürlich eine bittere Pille", weiß der Deutsche und erklärt: "Aber da konnten wir nichts machen, das Getriebe war nicht mehr zu retten." Trotzdem sieht er morgen "Möglichkeiten, in die Punkte zu fahren." Man müsse nun einfach das Beste aus der Situation machen.
Lauda: "Man muss Ferrari gratulieren"
Auch Niki Lauda gesteht, dass Ferrari heute wohl nicht zu schlagen war. "Man muss Ferrari gratulieren", sagt er bei 'RTL' und erklärt: "Die sind hier absolut die Schnellsten. Mit ihrem Auto sind sie mit den Reifen am besten zurechtgekommen." Im Hinblick auf Hamilton erklärt er: "Hätte er es ein bisschen besser hingebracht, wäre er vielleicht Dritter geworden. Aber das jetzt egal - Ferrari dominiert hier ganz klar." Eine "Vorentscheidung" erwartet er morgen bereits beim Start, weil man in Ungarn "grundsätzlich" nicht überholen kann. "Ferrari ist in einer super Position für dieses Rennen", weiß er.
Fotos
An dieser Stelle noch einmal der Hinweis, dass wir mittlerweile auch Bilder von Qualifying in unserer Galerie haben. Bei Gelegenheit einfach mal durchklicken ;-)
Di Resta: Näher dran als erwartet
Und natürlich interessiert uns auch, was "Comebacker" Paul di Resta zu sagen hat. "Ich fühlte mich im Auto wohl", berichtet er und ergänzt: "Ja, es ist sehr schnell, aber das hat mich nicht überrascht. Je mehr Runden man dreht, desto besser ist es. Vier schnelle Runden sind nicht viel, wenn man ohne Vorbereitung ins Qualifying geht. Das ist eine große Aufgabe. Für Williams ist es ohnehin eine schwierige Zeit, unabhängig davon, was mit Felipe ist. Ich hätte nicht erwarten können, so nah dran zu sein. Ich finde keine Worte dafür, wie schwierig es morgen sein wird. Ich werde auch körperlich Probleme bekommen, einfach weil es so ein Schock sein wird. Vor mir liegen anderthalb schwierige Tage."
Helmut Marko: "Es ist enttäuschend"
Auch Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko ist mit dem Qualifying nicht zufrieden und erklärt bei 'Sky': "Max war auf Kurs zu Platz drei - die zwei Ferraris waren zu schnell. Dann hatte er einen leichten Quersteher in Kurve 6. Platz drei wäre realistisch gewesen, das hätte uns auch zufrieden gestellt. Die Temperatur ist drastisch angestiegen. Ich weiß gar nicht, ob es sich am Sonntag mit einem Stopp ausgehen wird. Wenn die Temperatur weiter so steigt, wie es angesagt ist, kann es ein ganz anderes Bild geben als das, was wir am Freitag rausgefahren haben."
Ricciardo: "Heute Morgen alles verloren"
Kurios: Während Verstappen deutliche Fortschritte gemacht hat, ging es bei seinem Teamkollegen genau in die andere Richtung. "Ich denke, wir haben heute Morgen alles verloren", ärgert sich Ricciardo und erklärt: "In Q1 hatte ich ein ganz anderes Auto als gestern. Das hat überhaupt nicht funktioniert. Das ist Motorsport - sehr frustrierend. Ich hatte die Pace gestern, aber heute war das nicht der Fall."
Zur Erinnerung: In FT3 rollte Ricciardo am Vormittag mit einem Hydraulikproblem aus. Anschließend hatte man keine Zeit mehr, um noch am Set-up zu arbeiten. Im Hinblick auf das Rennen erklärt er kämpferisch: "Ich glaube fest, dass ich nach vorne komme. Wir hatten gestern auf die ersten beiden Startreihen gehofft, das haben wir nicht geschafft. Das ist frustrierend, aber wir werden morgen nach vorne kommen."
Verstappen: Deutliche Fortschritte gemacht
Kommen wir damit einmal zum dritten Topteam: Red Bull. Nachdem man am Freitag noch vorne war, war heute nicht mehr als Reihe drei drin. Verstappen ist trotzdem zufrieden und erklärt: "Ich hatte gestern große Probleme, das erste Mal in dieser Saison. Wir haben es geschafft, das Ruder im Qualifying herumzureißen. Das ist gut. [...] Ich habe viel am Fahrzeug verändert. Ich habe gestern keine gute Balance gefunden. Wir haben in der Nacht viel nachgedacht."
"Heute Morgen war es schon besser, aber noch nicht perfekt. Für das Qualifying haben wir dann weitere kleine Veränderungen vorgenommen, um mich in meine Komfortzone zu bringen. Die haben mir die fehlenden Zehntelsekunden eingebracht. Ich war sehr zufrieden mit dem Auto", berichtet Verstappen und erklärt optimistisch: "Wenn das Auto gut im Qualifying ist und man nicht zu viel Übersteuern hat, sollte es auch im Longrun gut funktionieren."
Ärger für Kwjat?
Weiter hinten im Feld könnte es Ärger für Kwjat geben. Er soll Stroll am Ende von Q1 geblockt haben und muss sich dafür jetzt bei den Rennkommissaren verantworten. Zur Erinnerung: Er hat bereits neun Strafpunkte auf dem Konto. Bei zwölf gibt es eine Rennsperre ...
Wolff: Ferrari hat die bessere Pace
Toto Wolff sieht es ähnlich und warnt vor dem Rennen: "Es wird immer schwieriger. Nicht nur wegen der Reifen, sondern auch im Verkehr zu fahren ist wesentlich schwieriger. Jedes Auto ist von der Kühlung hier am Limit, da müssen wir aufpassen. Da gibt es viele Faktoren, die wir berücksichtigen müssen." Den Sieg schreibt er zwar noch nicht komplett ab, aber: "Im Motorsport kann immer alles passieren, wir haben schon die verrücktesten Rennen erlebt. Aber von der reinen Pace her stehen beide Ferrari vorne. Damit haben sie auch mehr Spielvarianten. Mit einem Sieg zu rechnen, ist die kleinere Prozentchance."
Hamilton: Strategie die einzige Möglichkeit
"Das war bisher kein einfaches Wochenende", seufzt Hamilton nach dem Qualifying und berichtet: "Das Auto hat sich im Qualifying recht gut angefühlt, und mit Ausnahme von Q3 waren die Zeiten auch gut." Von der Ferrari-Pace ist er "nicht wirklich" überrascht und erklärt: "Wir wussten, dass sie hier schnell sein würden." Im Hinblick auf das Rennen ergänzt er: "Hier kann man nicht überholen, es wird sich ein Zug bilden. Daher müssen wir versuchen, über die Strategie etwas zu machen."
Räikkönen: Chance auf Pole "weggeschmissen"
Räikkönen beschreibt seine Runde so: "Der Anfang war gut und das Ende nicht so schlecht, aber die Schikane habe ich auf dem äußeren Randstein angebremst, wodurch ich etwas Grip verloren habe. Da habe ich es weggeschmissen. Trotzdem war es noch ordentlich genug für Rang zwei. Es ist trotzdem etwas enttäuschend. Ich habe gefühlt, dass ich es ziemlich komfortabel in der Tasche habe, aber ich konnte es nicht zu Ende bringen." Er erklärt: "Gestern war nicht der einfachste Tag, dafür waren wir heute wirklich glücklich. Ich konnte mein Auto für das Qualifying verbessern. Wir sind über das Handling glücklich. So weit, so gut - aber morgen wird ein langes Rennen."
Vettel: "Das Auto war unglaublich"
"Das Auto war den ganzen Tag über unglaublich", jubelt Pole-Setter Vettel währenddessen und erklärt: "Wir haben einen guten Schritt nach vorne gemacht, es hat wirklich Spaß gemacht. Ich mag diese Strecke sehr. Und das Auto im richtigen Fenster zu haben, wenn die Sonne scheint - darum geht es. Die erste Startreihe ist unglaublich, wir freuen uns auf morgen."
"Wir arbeiten hart. Das vergangene Rennen war nicht großartig für uns, aber das ist egal. Wir sind hier und geben unser Bestes. Darauf kommt es an. Wir nehmen es Schritt für Schritt. Ich bin sehr glücklich, wo wir als Team stehen. Wir müssen immer daran denken, wo wir vor zwölf Monaten standen. Aber die Hauptaufgabe kommt am Sonntag. Wir haben heute nichts gewonnen", weiß Vettel.
Bottas: "Nicht so stark wie sonst"
Auch Bottas gesteht die Niederlage ein und erklärt im Hinblick auf Ferrari: "Sie waren am ganzen Wochenende schnell, daher wussten wir, dass es im Qualifying eng werden würde und es schwer wird, sie zu schlagen. Und letztlich haben sie die Oberhand behalten. Sie hatten ein gutes Auto und haben auf dieser Strecke alles richtig gemacht, während wir auf solchen Kursen noch etwas zu kämpfen haben." Sein Fazit: "Wir sind an diesem Wochenende nicht so stark wie sonst. Das zeigt, dass wir noch am Auto arbeiten müssen."

