"Immerhin nicht blamiert": Schadensbegrenzung bei Haas

Nach einem völlig verkorksten Freitag kann sich Haas halbwegs rehabilitieren, ist aber noch immer am Ende des Mittelfelds - Läuft es im Rennen noch einmal besser?

(Motorsport-Total.com) - Am Freitag erlebte Haas in Budapest "einen der schlimmsten Freitage" in der noch jungen Formel-1-Geschichte des US-Teams. Am Samstag lief es dann zumindest ein wenig besser. Kevin Magnussen scheiterte zwar hauchdünn in Q1, doch Teamkollege Romain Grosjean schaffte den Sprung in Q2, was man nach dem Verlauf des Wochenendes bereits als Erfolg werten muss. Dank der Strafe gegen Daniil Kwjat werden Grosjean und Magnussen am Sonntag von den Plätzen 14 und 15 starten.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Romain Grosjean schaffte im Qualifying immerhin den Einzug in Q2 Zoom

"Es war ein harter Tag", berichtet Grosjean, aber immerhin sei es insgesamt "besser als gestern" gelaufen. "Wir waren besser als gestern - denn gestern waren wir nirgendwo", bestätigt Teamchef Günther Steiner und erklärt: "Nach einem Tag wie gestern ist es schwierig, sich wieder zu rehabilitieren. Aber ich denke, das haben wir geschafft. Wir haben uns heute nicht blamiert."

"Im Prinzip mussten wir im dritten Training unsere ganze Arbeit erledigen", erklärt Steiner, denn am Freitag habe man in beiden Sessions absolut gar nichts gelernt. Man habe "Schadensbegrenzung" betrieben und das bestmöglich Ergebnis herausgeholt. "Ich sehe das auch positiv", erklärt Steiner daher - denn es hätte für sein Team auch noch viel schlimmer laufen können.

Zumal der Hungaroring ohnehin nicht gerade zu den Lieblingsstrecken des US-Teams zählt. "Wir waren hier auch im vergangenen Jahr sehr schlecht. Ich glaube, das war sogar unser schlechtestes Rennen", erinnert Steiner. Große Probleme machen Haas vor allem die Reifen, die man einfach nicht ins optimale Fenster bringen kann. Lediglich auf "10 bis 20 Prozent der Runde" waren die Pneus laut Steiner im richtigen Fenster.


Fotos: Haas, Großer Preis von Ungarn


"Die Basis (des Autos; Anm. d. Red.) ist gut. Aber wir wissen nicht, wie wir das Auto richtig zum Funktionieren bringen", grübelt Grosjean, der nun hofft, die Reifen am Sonntag besser zum Arbeiten zu bringen. "Gestern war es auf dem Longrun etwas besser. Ich hoffe, dass wir morgen mit viel Benzin eine höhere Temperatur generieren und mehr Grip haben", erklärt der Franzose. Trotzdem erwartet er ein "hartes Rennen".

Das gilt auch für Magnussen, der an diesem Wochenende bisher aus dem Pech einfach nicht herauskommt. Am Freitag zerlegte Testfahrer Antonio Giovinazzi in FT1 sein Auto, weshalb er auch am Nachmittag kaum zum Fahren kann. Im Qualifying schied er dann in Q1 aus, obwohl er exakt die gleiche Zeit wie Sergio Perez fuhr. Weil der Mexikaner seine Zeit aber früher in der Session gesetzt hatte, flog Magnussen raus.


Fotostrecke: FIA-Fast-Facts Budapest

"Aus irgendeinem Grund sind wir an diesem Wochenende nicht konkurrenzfähig", grübelt der Däne und erklärt: "Wir hatten eigentlich erwartet, dass es hier ganz okay wird. Wir wussten, dass es wegen der langsamen Kurven nicht unsere beste Strecke ist, aber wenigstens ist es eine kurze und enge Strecke ohne lange Geraden. In der Theorie sollten wir hier also nicht so schlecht sein, aber wir hatten einfach nicht die Pace."