GP Türkei
Formel 1 Istanbul 2020: Der Donnerstag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Positive Coronafälle mehren sich +++ Bekommt die Formel 1 für die letzten Saisonrennen ein Problem? +++ Medientag in Istanbul +++
Bekommt die Formel 1 ein Coronaproblem?
Einstiegen wollen wir heute mit einem Thema abseits der Rennstrecke. Und zwar geht es um die steigenden Coronazahlen in der Formel 1. So muss Williams an diesem Wochenende auf mehrere Mitarbeiter verzichten, darunter auch auf Teamchef Simon Roberts. Wirklich überraschend kommt das angesichts der weltweiten Entwicklung der Pandemie nicht. Denn von der bleibt auch die Formel 1 nicht verschont.
Offiziell sind die Coronazahlen im Formel-1-Zirkus weiterhin niedrig. So wurden in der vergangenen Woche zum Beispiel 1.781 Tests durchgeführt, von denen nur acht positiv waren. Das schließt allerdings nicht die privaten Tests der Teams ein. Die Kollegen vom Schweizer 'Blick' berichten in diesem Zusammenhang, dass die Dunkelziffer in mehreren Teams "nicht sehr niedrig" sein soll.
"Einige der seit Monaten gestressten Mechaniker haben einfach nur noch Angst vor einer Ansteckung mit dem Virus", heißt es in dem Artikel. Trotzdem plant die Formel 1 weiterhin damit, die letzten drei Saisonrennen in Bahrain und Abu Dhabi planmäßig durchzuziehen.
Boxenstopptraining
Auf der Strecke gibt es heute noch keine Action, aber ein bisschen tut sich natürlich trotzdem schon. Die Teams trainieren heute zum Beispiel bereits die Boxenstopps. Das ist auch nötig, denn trotz der zahlreichen Übungsstopps kommt es an den Sonntagen immer wieder vor, dass etwas nicht klappt.
Verstappen: Mehr als P3 sowieso nicht drin
Weltmeister kann der Niederländer in diesem Jahr auch rechnerisch nicht mehr werden. Trotzdem ist er zufrieden mit seiner bisherigen Saison. "Viel mehr ist nicht drin", zuckt er die Schultern und erklärt: "Mercedes ist in dieser Saison zu dominant." Deswegen sei im Normalfall in keinem Rennen mehr als P3 drin. "Das haben wir geschafft, und in manchen Rennen waren wir sogar besser. Daher kann ich mich nicht beschweren", so sein Fazit. Viermal schied Verstappen in diesem Jahr aus, in den anderen neun Rennen stand er immer auf dem Treppchen.
Das war's mit der PK!
Damit sind wir auch am Ende der XXL-Presskonferenz angekommen. Hier im Ticker ist aber natürlich noch lange nicht Feierabend, wir werden dich auch in den kommenden Stunden weiterhin mit Stimmen und News aus dem Paddock versorgen.
Hamilton: Weiß noch nicht genau, was ich machen möchte
Natürlich geht es auch um den neuen Vertrag des Weltmeisters. Der ist noch immer nicht unterschrieben. Hamilton erklärt, dass es dabei nicht nur um sportliche oder finanzielle Aspekte gehe. Es gebe "viele Dinge", die er noch besprechen wolle. Es gehe zum Beispiel auch darum, wie er abseits der Formel 1 mit Mercedes zusammenarbeiten wolle. Deswegen sei aktuell auch noch nichts sicher. Wir gehen aber natürlich weiterhin davon aus, dass er früher oder später einen neuen Vertrag unterschreiben wird.
Mercedes-Piloten denken nicht an WM
Mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit wird Lewis Hamilton an diesem Wochenende zum siebten Mal Weltmeister. Er selbst betont allerdings, dass er nicht darüber nachdenke. Er gehe es einfach Rennen für Rennen an. Ähnlich sieht es sein Teamkollege, der der einzige ist, der ihn (theoretisch) überhaupt noch abfangen könnte. Auch Bottas sagt, dass er nicht auf die Punkte schaue sondern einfach sein Bestes geben wolle. Wir werden am Sonntag aber natürlich ganz genau mitrechnen.
Vettel: Lust an Formel 1 nicht verloren
Der viermalige Weltmeister wird zudem gefragt, ob er in dieser für ihn so schwierigen Saison 2020 auch etwas gelernt habe. Er antwortet, dass er gelernt habe, dass er noch immer Spaß an der Formel 1 habe. Er wolle noch nicht aufhören und sei froh, 2021 weiter dabei zu sein. Hoffentlich dann auch wieder erfolgreicher!
Vettel: Wie Rückkehr auf eine Kartstrecke
Der Ferrari-Pilot konnte 2011 - damals noch in Diensten von Red Bull - das bis heute letzte Formel-1-Rennen in Istanbul gewinnen. Er erklärt allerdings mit einem Schmunzeln, dass das bereits so lange her sei, dass er sich gar nicht mehr richtig daran erinnere. Es fühle sich nach all den Jahren an, als würde man auf eine Kartstrecke zurückkehren. So oder so rechnen wir leider nicht damit, dass für ihn an diesem Wochenende ein Spitzenergebnis möglich sein wird.
Verstappen: Reifenschaden noch nicht geklärt
Warum ist in Imola in der Schlussphase des Rennens plötzlich der Reifen des Niederländers hochgegangen? Er selbst erklärt, dass er im Hinblick darauf noch nichts von Pirelli gehört habe. Die Untersuchung laufe noch. Davon abgesehen habe ihm das Imola-Rennen aber Spaß gemacht, und er habe das Gefühl gehabt, dass er etwas näher an Mercedes dran gewesen sei. Kann er das an diesem Wochenende wiederholen?
Albon: Rennstart bleibt das Problem
Der Red-Bull-Pilot blieb in den letzten drei Rennen komplett ohne Punkte. Dabei stand er kurz davor in Mugello noch zum ersten Mal auf dem Podium. Was ist seitdem passiert? Albon erklärt, dass sich eigentlich gar nichts geändert habe. Sein größtes Problem sei weiterhin der Rennstart. Dort verliere er meistens Positionen, und wenn er anschließend in einem Zug mit anderen Autos feststecke, dann gehe nicht mehr viel. In Mugello sei das anders gewesen, weil man dort überholen könne. Das war zum Beispiel in Imola nicht der Fall.
Corona-Maßnahmen gelten weiterhin
Im Laufe der Wochen und Monate hat man teilweise das Gefühl bekommen, dass die Coronamaßahmen im Paddock etwas vernachlässigt werden. Das ist aber nicht der Fall. Dieses Bild zeigt, dass zum Beispiel bei TV-Interviews weiterhin der Mindestabstand gilt. Auch die Pressekonferenz findet weiterhin komplett online statt, und klassische Medienrunden gibt es ebenfalls weiterhin nur via Zoom und Co. Daran hat sich nichts geändert.
© Motorsport Images
P3: McLaren sieht sich nicht als Favorit
Wir bleiben beim Kampf um P3 in der WM. Sainz erklärt, dass die McLaren-Performance zuletzt wieder etwas besser gewesen sei und man jetzt wieder mehr Vertrauen ins Auto habe. Gleichzeitig stellt er aber auch klar, dass man im Vergleich zu den direkten Gegnern bei der reinen Pace "etwas hinten" sei. Das solle aber nicht heißen, dass man keine Chance mehr auf P3 habe. Auch Norris erklärt, dass man weiterhin pushe. Denn man sei zwar insgesamt etwas hinten. Es gebe aber auch Rennen, bei denen sich das Blatt wende und man etwas vorne sei. Es bleibt also spannend.
Renault: Kampf um P3 völlig offen
Renault steht aktuell bei 135 Punkten, McLaren und Racing Point lauern mit je 134 direkt dahinter. Ocon erklärt, dass jedes der drei Teams noch Chancen habe, sich P3 in der WM zu schnappen. Es sei so eng, dass bereits Kleinigkeiten einen großen Unterschied bei der Hackordnung an einem Wochenende ausmachen könnten. Ricciardo glaubt, dass der Racing Point grundsätzlich etwas mehr Abtrieb und das Team deswegen einen Vorteil vor Renault habe. Wird also nicht leicht für die Franzosen, P3 zu verteidigen.
Die besten Bilder ...
... findest du bei uns natürlich auch an diesem Wochenende wieder in einer eigenen Fotogalerie. Diese wird regelmäßig mit neuen Schnappschüssen aufgefüllt. Es lohnt sich also, immer mal wieder reinzuschauen!
AlphaTauri: P6 in der WM noch möglich
Das wäre natürlich ein dickes Ding. Nur 14 Punkte liegt man in der WM aktuell hinter Ferrari. Kann man die Scuderia im Kampf um P6 noch abfangen, dann würde man die Meisterschaft als bestes italienisches Team abschließen. Gasly erklärt, dass es zwar noch möglich sei. Viele Rennen gibt es allerdings nicht mehr. Auch deswegen ärgert sich der Franzose so über seinen Ausfall in Imola. Mit einem guten Ergebnis dort hätte man Ferrari richtig auf die Pelle rücken können.
Gasly: Imola schmerzhaftester Ausfall seiner Karriere
Der Franzose erklärt, dass beim vergangenen Rennen in Imola "potenziell" ein Podium drin gewesen wäre, wenn er nicht mit einem Problem an der Kühlung früh im Rennen hätte aufgeben müssen. Eigentlich solle man nicht über solche Dinge nachdenken, aber für ihn persönlich sei es der schmerzhafteste Ausfall seiner Karriere gewesen, weil er dadurch mindestens ein Top-5-Ergebnis verloren habe - oder eben vielleicht sogar noch mehr ...
Stroll: Situation ist "frustrierend"
Der Kanadier hat seit fünf Rennen nicht mehr gepunktet. Am Nürburgring konnte er nicht starten, dazu kommen drei Ausfälle und zuletzt ein 13. Platz in Imola. In der PK erklärt er, dass es eine "frustrierende" Phase für ihn sei. Für Teamkollege Perez lief es zuletzt zwar besser, doch auch er ist mit seinen Ergebnissen unzufrieden. So habe man in Imola bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr nach Spielberg einen möglichen Podestplatz wegen einer falschen Entscheidung verloren. In der WM ist Racing Point auf P5 abgerutscht.
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