• 20.06.2014 22:57

  • von Dennis Hamann

Formel 1: Einsatz dritter Autos eher fraglich

Immer wieder hing das Thema "Drittes Fahrzeug" über den Formel-1-Teams - Luca di Montezemolo hat die Frage nach drei Fahrern pro Team neu ins Rollen gebracht

(Motorsport-Total.com) - Vor allem in finanziell schwierigen Zeiten, als das Formel-1-Starterfeld nur 20 Fahrzeuge zählte, wurde es heiß diskutiert: die großen Teams sollten drei Fahrzeuge einsetzen um das Feld aufzustocken. Eigentlich war das Thema inzwischen wieder vom Tisch, wenn Luca di Montezemolo diese Idee nicht wieder aus einer verstaubten Schublade geholt hätte. Doch bis auf seinen eigenen Ferrari-Teamchef Marco Mattiacci findet Montezemolo keine Befürworter seiner Idee.

Titel-Bild zur News: Luca di Montezemolo

Luca di Montezemolo brachte die Diskussion um ein drittes Fahrzeug wieder auf Zoom

"Wir waren immer dafür und würden ein drittes Fahrzeug einsetzen", meint entsprechend nur Mattiacci. "Wenn wir das Auto einem jungen Fahrer geben könnten würde das die Show sicherlich verbessern. Das wäre eine gute Möglichkeit und wir, bei Ferrari, würden das unterstützen." Ganz anders sieht das aber Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost: "Zu aller erst haben wir elf Teams und 22 Fahrer. So lange das in der Formel 1 so bleibt, gibt es keinen Grund und keine Notwendigkeit ein drittes Auto einzusetzen."

Auch Monisha Kaltenborn sieht das so: "Wäre es nicht unbedingt nötig, wäre es auch nicht gut für die Formel 1. Müssten wir dritte Fahrzeuge einsetzen, würde das nur bedeuten, dass einige Teams nicht mehr da wären", so Kaltenborn. Ich denke, es ist eine interessante Idee, die auch immer wieder hoch kam. Vielleicht könnten wir das ja nutzen, um die Show zu verbessern. Es gäbe bestimmt gute Möglichkeiten, wie das Auto eingesetzt werden könnte. Die Frage nach dem Fahrer wäre da das letzte Problem", meint die Teamchefin von Sauber.

Cyril Abiteboul, John Booth, Monisha Kaltenborn, Franz Tost

Die Teamchefs sind fast einheitlich gegen einen Dritten Fahrer im eigenen Team Zoom

McLaren-Teamchef Eric Boullier sieht keine Notwendigkeit für ein drittes Fahrzeug: "Da gibt es die Limitierung der Autos pro Rennen. Wenn man jetzt also drei Autos pro Team einsetzen möchte, wäre dafür gar kein Platz, einige könnten dann gar nicht starten. Nur wenn wir weniger Teams hätten, könnte das eine Möglichkeit sein um genug Autos an den Start zu bekommen. Aber auch dann müssten wir uns keine Sorgen um die Fahrer machen. Da gibt es genug." Bei Mercedes sieht man es genauso. Toto Wolff meint: "Ich stimme mit allen überein. Aktuell haben wir elf Teams und ich hoffe, dass auch alle in der Formel 1 bleiben."

"Aber die Vergangenheit hat gezeigt, dass manche Teams kommen und gehen", so Wolff. "Wenn es dann unter eine kritische Anzahl sinkt, wäre der Einsatz eines dritten Autos eine Möglichkeit, das Feld aufzustocken. Das würde auch interessant sein, wie man das vermarkten könnte. Junge Fahrer könnten dann zum Einsatz kommen", meint der Mercedes-Teamchef. "Die Diskussion gibt es ja nicht erst seit heute und es ist sicher gut, einen Plan B zu haben, sollten wir in Schwierigkeiten geraten. Aber im Moment ist es unsere Aufgabe, das Startfeld so zu halten, wie es aktuell ist."