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Österreich-Grand-Prix: Wird die Höhenluft zum Leistungskiller?
Sorgt die österreichische Höhenluft dafür, dass den hochsensiblen Formel-1-Boliden in Zeltweg die Luft ausgeht - Experten glauben das nicht
(Motorsport-Total.com) - Der Große Preis von Österreich steht nicht nur unter dem besonderen Stern, nach elf Jahren wieder zurück gekommen zu sein. Auch die Lage in 700 Höhenmetern sorgt für etwaiges Stirnrunzeln. Wie bei der Rallye Paris-Dakar haben nämlich auch die Formel-1-Autos mit der dünneren Luft in der Höhe zu kämpfen. Doch ein Problem sehen die Teams darin nicht.

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Die Höhenluft macht sich bisher nicht in einem Leistungsabfall der Autos bemerkbar Zoom
Da die Luft in den Bergen natürlich etwas dünner ist und weniger Sauerstoff beinhaltet, müssen die Turbo-Aggregate höher drehen, um die gleiche Leistung zu bekommen. Ricardo Penteado, Leiter der Renault-Motoren-Abteilung bei Toro Rosso meint deswegen nur: "Der Druck in den Kompressoren ist niedriger, die Turbos brauchen deswegen eine höhere Drehzahl. Darauf müssen wir einfach achten."
Auch Remi Taffin, Renault-Mann bei Red Bull meint nur: "Wir machen nichts anders. Wir müssen nur auf die Kühlung schauen, doch das ist vorhersagbar, denn je höher man kommt, desto weniger kühlende Luft ist vorhanden." Außerdem meint der Franzose: "Was unsere Turbomotoren betrifft, so haben wie denselben Benzinfluss und die gleiche Leistung. Das ist unter Kontrolle. Die Turbos werden aufgrund der Höhe mehr laufen, aber das können wir auch vorher sehen. Ich würde sagen, dass alles nach Plan läuft, auch wenn es nicht einfach ist."
Taffin: "Müssen die Antriebseinheit im Auge behalten"
"Wir hatten das auch so simuliert", meint Taffin weiter. "Dabei stellte sich nur heraus, dass es eine sehr schnelle Runde ist und die Antriebseinheit deswegen unter hohem Druck steht. Wir erreichen auf Start/Ziel und drei weiteren Geraden über 300 km/h - also vier Mal in etwas mehr als einer Minute. Das belastet natürlich den Elektromotor aber auch den Turbo. Deswegen müssen wir das immer im Auge haben, vor allem wenn es die nächsten Tage auch noch wärmer wird."
Auch Nico Rosberg sieht kein Problem bei seinem Mercedes: "Die Situation ist für alle gleich und deswegen für uns sicher kein Nachteil." Und auch Namensvetter Nico Hülkenberg meint zu diesem Thema: "Leistungsverlust gibt es eher keinen. Aber die Luft ist ein bisschen dünner und dadurch haben wir bei der Beschleunigung weniger Luftwiderstand. Dadurch kommt man relativ schnell auf einen guten Top-Speed."
Der Top-Speed auf den Geraden ist also nicht das Problem. Taffin sieht da eher eine Schwierigkeit darin, die Akkus der Elektromotoren wieder aufzuladen: "Es fehlen hier Kurven. Die Bremszonen reichen in einer Runde nicht aus, um das MGU-K wieder voll aufladen zu können. Wir müssen also ein bisschen vorsichtig mit dem Benzinverbrauch sein." Renault selbst twitterte nach den Freien Trainings am Freitag aber eine Art Entwarnung: "Erinnert ihr euch noch an die alten Turbo-Zeiten, wenn der Motor in der Höhe nicht mehr starten wollte. Das ist mit der Verbesserung des Anlassers, des Turbos und den Elektromotoren kein Problem mehr."

