GP Sachir
Formel 1 Bahrain 2020: Der Rennsonntag in der Chronologie
Aktuell im Formel-1-Liveticker: +++ Strafe für Charles Leclerc +++ Sergio Perez feiert ersten Grand-Prix-Sieg +++ George Russell wird doch nicht disqualifiziert +++
Latifi: Ölleck am Williams
Von Williams haben wir mittlerweile die Information bekommen, dass Latifi mit einem Ölleck aufgeben musste. "Das ist natürlich enttäuschend, denn bis dahin sind wir mit P13 ein starkes Rennen gefahren", ärgert sich der Kanadier. Teamkollege Aitken kam bei seinem Formel-1-Debüt trotz seines Unfalls am Ende als 16. und damit als Vorletzter vor Fittipaldi ins Ziel.
Lawrence Stroll drückt Perez die Daumen
In seinem Team ist für Perez 2021 kein Platz mehr, doch der Racing-Point-Besitzer verrät, dass er Perez die Daumen drückt, im kommenden Jahr das noch freie Red-Bull-Cockpit zu bekommen. "Er beweist an jedem Wochenende, dass er es verdient, im kommenden Jahr in einem Auto zu sitzen. Ich hoffe, dass er kommendes Jahr im Red Bull sitzt", so Stroll bei 'Sky'.
Bottas: Haben "große Fehler" gemacht
"Als Team haben wir heute große Fehler gemacht", sagt der Finne bei 'Sky' und erklärt: "Normalerweise sind wir als Team [beim Boxenstopps] kugelsicher und machen keine Fehler - aber jetzt ist es passiert. Das müssen wir uns auf jeden Fall noch einmal anschauen. Ich bin mir sicher, dass wir daraus lernen werden. Aber das hat natürlich mein Rennen zerstört."
Hintergrund: Bottas bekam wegen der Verwirrung am Ende gar keine neuen Reifen mehr und musste das Rennen auf den alten Pneus beenden, während fast alle anderen frischere Reifen hatten.
Albon: Mit dem Set-up ging nichts ...
P6 am Ende für ihn. Da sollte eigentlich deutlich mehr drin sein, wenn der Teamkollege ausscheidet und beide Mercedes-Fahrer Probleme haben. "Wir hatten erwartet, dass wir auf den Geraden langsam sein würden", verrät er und erklärt: "Es war sehr hart, mit unserer Einstellung beim Abtrieb zu fahren. Wir waren in Streckenabschnitten wie Sektor 2 schnell, in denen man aber nicht überholen kann." Und auf den Geraden war man dann zu langsam.
Da hat man sich einfach beim Set-up verzockt.
Wolff verteidigt Entscheidung zum Boxenstopp
Das Bittere an der ganzen Sache ist, dass der Mercedes-Boxenstopp gar nicht nötig war. "Das war ein Sicherheitsstopp", gesteht Wolff bei 'Sky' und erklärt: "Wir waren okay auf dem Hard, wir hätten draußen bleiben können. Aber wir hatten den Vorsprung, und daher haben wir es gemacht. Das kann man infrage stellen." Er stellt aber auch klar: "Ich denke, es war die richtige Entscheidung."
Wolff: Russell bei Mercedes 2021 "nicht realistisch"
"Wir haben heute gelernt, dass George Russell jemand ist, auf den wir uns in Zukunft verlassen können. Er hat alles, was ein Star der Zukunft braucht", sagt Wolff. Das solle aber nicht heißen, dass er bereits 2021 im Mercedes sitzen könnte. "Er ist ein Williams-Fahrer und steht bei Williams unter Vertrag", erinnert er.
"Unsere Fahrerpaarung ist Valtteri und Lewis. Ich sehe das zu diesem Zeitpunkt nicht als realistisch an", stellt er klar und ergänzt: "Ich verstehe aber, dass das für alle eine interessante Situation wäre. Und vielleicht ein bisschen ein wilder Ritt." Noch hat Hamilton ja keinen neuen Vertrag unterschrieben ...
Begründung für die Leclerc-Strafe
Die Erklärung fällt dieses Mal knapp aus. Leclerc habe in Kurve 4 zu spät gebremst und sei dabei mit Perez kollidiert, der die Kurve ganz normal genommen habe. Dafür gibt es übrigens nicht nur die Rückversetzung in der Startaufstellung sondern auch noch zwei Strafpunkte. Hier die Begründung im Wortlaut:
"Car 16 braked too late into Turn 4, locking the front right wheel and colliding with Car 11 which was taking the normal racing line into the corner."
Strafe für Leclerc
Die erste Strafe ist schon da - allerdings nicht für Russell. Leclerc muss beim Saisonfinale in Abu Dhabi drei Startplätze nach hinten, weil er den großen Unfall in Runde 1 verursacht hat. Ferrari ist heute übrigens ohne Punkte geblieben, Vettel wurde nur Zwölfter. Auch eine Strafe gegen Russell würde ihn also nachträglich nicht mehr in die Top 10 bringen.
Russell: Hatte das Rennen unter Kontrolle
"Ich hatte in meiner Karriere schon Rennen, in denen mir der Sieg genommen wurde - aber gleich zweimal! Ich konnte es nicht glauben", schüttelt der Mercedes-Pilot bei 'Ziggo' den Kopf und erklärt: "Ich habe alles gegeben, ich hatte das Rennen unter Kontrolle - besonders zu Beginn." Er glaubt, dass er ohne den Reifenschaden sogar noch gewonnen hätte. "Es wäre eng gewesen, aber wir hätten es geschafft", ist er sich sicher.
Die Tränen von Perez ...
... gibt es hier noch einmal im Video. Solche Emotionen wünschen wir uns doch!
Wolff: Hamilton fährt in Abu Dhabi wieder, wenn ...
Das heutige Rennen ändert nichts daran, dass Lewis Hamilton beim Saisonfinale wieder im Mercedes sitzen soll. "Wenn er gecleart wird, wenn er einen negativen Test hat, dann wird er fahren. Und wenn nicht, dann ist es George", kündigt Wolff bei 'Sky' an. Alles andere hätte uns auch überrascht. Ob Hamilton fahren kann, das wird sich allerdings erst in der neuen Woche entscheiden.
Wolff: Bottas hat "heute nicht geglänzt"
Lob für Russell, leichte Kritik an Bottas, nachdem der fast das gesamte Rennen hinter seinem Teamkollegen war. "Das muss ich besprechen mit ihm und seiner Crew, aber der hat heute nicht geglänzt", sagt Wolff bei 'Sky' und antwortet auf die Frage, ob er vielleicht zu viel Druck gehabt habe: "Ich weiß es nicht, oder ob die Luft draußen ist, nachdem die Weltmeisterschaft verloren ist." Über Russell sagt er dagegen: "A Star is born!"
Welche Strafe droht Russell?
Im schlimmsten Fall sogar eine Disqualifikation, weil er eine Runde mit Reifen gefahren ist, die gar nicht zu seinem Auto gehörten. Seine ersten Punkte in der Formel 1 sind also noch nicht sicher, da könnte durchaus noch etwas nachkommen. Selbst eine kleinere Strafe wie zum Beispiel fünf Sekunden würden übrigens schon reichen, um ihn aus den Top 10 zu werfen. Wir behalten das im Laufe des Abends natürlich im Auge.
Wolff: "Kolossaler Fuck-up" von Mercedes
"Ich glaube, das war einer der kollosalsten Fuck-ups, die wir je hatten", gesteht der Mercedes-Teamchef bei 'Sky' und erklärt: "Es war die rechte Seite, die hat den Funkspruch nicht gehört. Und so war der falsche Reifen draußen für das falsche Auto. Das ist uns das letzte Mal passiert im Regen in Hockenheim, aber da wussten wir nicht, dass das Auto reinkommt."
"Das darf nicht passieren, aber passiert auch unserem Team. Und das zeigt, dass Menschen an der Arbeit sind", nimmt er sein Team in Schutz und erklärt im Hinblick auf Russell: "Er war natürlich total niedergeschlagen, da kann man nur gut zureden. Er hat aber schon wieder ein bisschen seinen Schmäh wiedergefunden. Er meinte, wenigstens hat er seinen ersten Punkt in der Formel 1 heute gemacht."
Perez: Komme spätestens 2022 zurück!
Möglicherweise kein Cockpit für 2021, aber zumindest würde sich Perez jetzt als Grand-Prix-Sieger aus der Formel 1 verabschieden. "Ich finde jetzt mehr Frieden mit mir selbst, wenn ich ehrlich bin", verrät er und erklärt: "Was weiter passiert, das liegt nicht so sehr in meinen Händen im Augenblick. Ich weiß aber: Ich will weitermachen. Wenn ich also nächstes Jahr nicht in der Startaufstellung stehe, dann bin ich 2022 zurück!"


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