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Form verloren? McLaren verweist auf Vergleich von Äpfel mit Birnen
McLaren-Teamchef Andrea Stella will das verlorene Duell gegen Red Bull in Imola nicht überbewerten und bezeichnet Monaco als Pfirsich
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Teamchef Andrea Stella widerspricht der Einschätzung, sein Team habe in Imola schwächer als erwartet abgeschnitten, und bezeichnet den Vergleich mit dem dominanten Wochenende in Miami als "Äpfel und Birnen".

© LAT Images
Andrea Stella will keine Äpfel mit Birnen vergleichen Zoom
Oscar Piastri hatte sich in Imola die Poleposition vor Max Verstappen gesichert, doch nach einem brillanten Überholmanöver des Weltmeisters sah Red Bull über die Renndistanz klar stärker aus - insbesondere beim Reifenmanagement, das deutlich verbessert wirkte.
Aus dem Red-Bull-Lager hieß es, sowohl eigene Upgrades als auch eine vermeintliche McLaren-Schwäche hätten zur Kehrtwende beigetragen, nachdem Verstappen in Miami noch 40 Sekunden hinter Sieger Piastri ins Ziel gekommen war.
Doch als Stella gefragt wird, warum McLaren nicht so stark aufgetreten sei wie viele erwartet hatten, widerspricht er entschieden der Annahme, das Team hätte unterperformt. Denn die Streckencharakteristik von Imola sei grundverschieden von der in Miami.
"Ich bin mit dieser Aussage nicht einverstanden. Ich denke, es gibt eine Tendenz, Äpfel mit Birnen zu vergleichen", sagt Stella. "Als ich in der Schule war, hat der Lehrer immer gesagt: 'Vergleiche keine Äpfel mit Birnen, sei spezifisch, analytisch und präzise im Umgang mit Informationen.'"
Imola eher wie Shanghai
"Imola gehört zu der Kategorie von Strecken wie Saudi-Arabien und Japan: Highspeed-Kurven, enge Strecken. Und wenn man sich die Polepositions auf diesen Kursen anschaut: Das war Red Bull", betont der Italiener. "Und im Rennen in Saudi-Arabien - wenn es nicht die Strafe für Max gegeben hätte - hätte Max dort gewonnen."
"Wenn man sich das Tempo von McLaren und Red Bull in Japan und Saudi-Arabien anschaut, dann ist das für mich völlig konstant mit dem Bild, das wir in Imola gesehen haben. Wenn wir aber das Rennen in Imola mit dem in Miami vergleichen, dann vergleichen wir eben einen Apfel mit einer Birne. Und mein Lehrer hätte mir dafür das Ohr langgezogen", so Stella.
Miami ist hingegen eine Strecke, die von langsamen Kurven dominiert wird. "Und mit all den aerodynamischen Investitionen, die wir getätigt haben, hat sich unser Auto in diesen langsamen Kurven massiv verbessert", sagt er.
Er würde Miami eher mit Shanghai vergleichen. Dort hatte Piastri gewonnen und Norris sich von Startposition sechs nach vorne gearbeitet.
Warum Monaco ein Pfirsich ist
Der McLaren-Teamchef lässt außerdem durchblicken, dass Red Bull die generelle Stärke des McLaren-Autos möglicherweise bewusst übertreibe, um den Druck auf das Team aus Woking zu erhöhen. Andere wiederum vermuten, McLaren habe seine Form vielleicht etwas zu sehr heruntergespielt.
"Wenn wir die Strecken, die zu den Äpfeln gehören, mit denen vergleichen, die zu den Birnen gehören, dann kann man selbst seine Schlüsse ziehen, was die sachliche Bewertung aus technischer Sicht betrifft", so Stella.
"Die Formel 1 ist ein technischer Sport, aber manche Leute verstehen es gut, hier und da ein paar Köder auszulegen, sich von den technischen Fakten zu entfernen. Es liegt an euch, ob ihr anbeißt - sagen wir es so."
Auf die Frage, ob Monaco denn ein Apfel oder eine Birne sei, antwortet Stella: "Das hier ist ein Pfirsich. Das ist ein kompletter Sonderfall. Es würde mich nicht wundern, wenn zum Beispiel Ferrari hier das führende Auto ist. Wir werden sehen."
"Vielleicht fahren wir noch ein paar Rennen und können dann bessere, genauere Kategorien erstellen. Ich bin sehr gespannt, ob Baku zum Beispiel eine Birne oder ein Pfirsich ist - ich vermute, es ist ein Pfirsich. Vielleicht setzen wir diesen Trend ja fort."


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