• 13.06.2002 17:59

  • von Reinhart Linke

Ford: Stehen weiterhin hinter Jaguar Racing

Ford steht weiterhin voll hinter dem Jaguar-Racing-Team ? Günther Steiner: "Wollen die Qualität der Leute verbessern"

(Motorsport-Total.com) - Entgegen anders lautenden Berichten steht der Ford-Konzern weiterhin voll hinter dem Formel-1-Projekt und dem Jaguar-Racing-Team. Teamchef Niki Lauda war vor dem achten Saisonlauf in Montreal bei den Ford-Bossen in Detroit, wo es aber keineswegs darum ging, dass der ehemalige Formel-1-Weltmeister seine Rolle als Teamchef abgeben soll. "Es ging um Gespräche zur technischen Zusammenarbeit, wie zum Beispiel bei Monocoque-Stresstests", erklärte Niki Lauda in der 'Motorsport aktuell'.

Titel-Bild zur News: Nick Scheele

Nick Scheele hat dem Jaguar-Racing-Team weiterhin Unterstützung zugesagt

Und der Österreicher fügte hinzu: "Wir haben volle Unterstützung für das Fünfjahresprogramm." Dieses läuft derzeit Ende 2005 aus. Doch obwohl das Team bisher noch keine Erfolge einfahren konnte, steht Ford weiterhin voll hinter dem Projekt. "Es ist keine Frage, dass ich uns in der Formel 1 gewinnen sehen will", wird Ford-Direktor Nick Scheele vom britischen Fachmagazin 'Autosport' zitiert. "Du blickst in die Geschichte von Jaguar und siehst, dass sie Sieger sind."

Das waren sie bisher in der Formel 1 freilich noch nicht. In der Debütsaison 2000 konnte man nur in Monaco (Eddie Irvine Vierter) und in Malaysia (Eddie Irvine Sechster) in die Punkte fahren und wurde am Ende des Jahres Neunter in der Konstrukteursweltmeisterschaft. Im vergangenen Jahr stand man mit Eddie Irvine in Monte Carlo auf Platz drei zum ersten Mal auf dem Podium. Weitere Punkte gab es durch Pedro de la Rosa in Kanada (Sechster) und Monza (Fünfter) sowie durch Eddie Irvine in den USA (Fünfter). In diesem Jahr holte bisher nur der Nordire Punkte für das Team aus Milton Keynes, als er durch die zahlreichen Ausfälle beim Saisonauftakt in Melbourne Vierter wurde.

Dennoch bleibt das Ziel von Jaguar Racing, eines Tages Siege in der Königsklasse des Motorsports einfahren zu können. "Jaguar ging in die Formel 1 um zu gewinnen und wir sind verpflichtet dazu", fuhr Nick Scheele fort. "Wir machten am Anfang einige Fehler, aber wir haben eine Basis geschaffen. Wir haben die Technologie dahinter geschaffen und fahren fort, die Ressourcen zur Verfügung zu stellen." Und der Ford-Direktor weiß, dass auch in der Formel 1 Geld nicht alles ist: "Die Leute sprechen viel über Geld und sagen, Geld ist alles, um in der Formel 1 sein zu können, aber wenn man nicht das nötige Wissen dahinter hat, bringt es nichts. Wir können das Wissen einbringen und wir haben die beste Forschungseinrichtung in der Motorindustrie."

Nach Angaben des Technischen Direktors des Teams, Günther Steiner, plant das Team derzeit aber keine weiteren Neueinstellungen. "Ich möchte nicht die Quantität ändern und mehr Leute einstellen, sondern die Qualität der Leute verbessern", stellte der Südtiroler klar. "Wir haben genug Leute, sind ein großes Team und brauchen nicht mehr Leute einzustellen. Wir müssen das Team dazu bringen, zusammen in die richtige Richtung zu arbeiten. Nur so kann es klappen."