Force India von Finanzkrise nicht betroffen

Die weltweite Finanzkrise hat ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht, doch Force India ist davon wohl von allen Formel-1-Teams am wenigsten betroffen

(Motorsport-Total.com) - 1,2 Billionen US-Dollar Börsenwert wurden beim Absturz der US-Aktienkurse am gestrigen Montag vernichtet, was zum größten Einbruch des Dow-Jones-Indexes in seiner Geschichte führte. Von dieser Finanzkrise sind zahlreiche in der Formel 1 engagierte Unternehmen und damit indirekt auch die Teams betroffen. Nicht so Force India.

Titel-Bild zur News: Vijay Mallya

Vijay Mallya macht sich Sorgen, ist von der Finanzkrise aber nicht direkt betroffen

"Ich bin ich ja nicht nur der Eigentümer des Teams, sondern auch sein wichtigster Sponsor", sagte Vijay Mallya in einem 'FAZ'-Interview. Zur Erklärung: Dem indischen Geschäftsmann gehören nicht nur 50 Prozent des Rennstalls, sondern auch Sponsor Kingfisher - und während ein normaler Sponsor angesichts der Finanzkrise vielleicht daran denken mag, kein Geld für Sportsponsoring auszugeben, so wird Mallya die Überweisungen an sein eigenes Team mit Sicherheit nicht einstellen.#w1#

Grundsätzlich kann er die Besorgnis im Fahrerlager angesichts der globalen Situation durchaus nachvollziehen: "Natürlich haben auch wir Sorgen. Die Marktkapitalisierung und der Wert führender Unternehmen wie Automobilhersteller, Zulieferer und anderer Sponsoren haben enorm nachgegeben. Dabei wird die Formel 1 von manchem als außergewöhnliche und sehr teure Werbemaßnahme betrachtet. Und nun steigt der Druck der Aktionäre, die weitere Kostenschnitte sehen wollen."

Heute haben sich die weltweiten Aktienkurse nach den Bankpleiten und der Panikentwicklung der vergangenen Tage zwar ein wenig stabilisiert, doch Entwarnung kann immer noch nicht gegeben werden. Hintergrund ist eine gescheiterte Gegenmaßnahme der US-Regierung, die 700 Milliarden US-Dollar in das Finanzsystem pumpen wollte, um die Krise zu entschärfen. Dies wurde jedoch in einer Abstimmung vom Kongress abgelehnt.

Was bedeutet das mittelfristig für die Formel 1 und ihre Sponsoringdeals? "Wenn Sie sich die Marktkapitalisierung der großen Sponsoren anschauen und sehen, dass die um 20 bis 30 Prozent nachgegeben hat, heißt das nicht zwingend, dass auch der Werbeaufwand für die Formel 1 im gleichen Maß zurückgenommen wird. Aber ausschließen kann man einen solchen Einschnitt jetzt auch nicht mehr", erläuterte Mallya.